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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut
Autoren: Lisa Jackson
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- Marlboro Menthol, falls das von Interesse sein sollte -, dazu eine Cola light und ein Twix. Bezahlt hat sie mit ihrer Kreditkarte. Hier, sieh selbst.« Taj tippte etwas ein.
    Auf ihrem Monitor erschien ein Schwarzweißfilm. »Da ist sie. Schau mal … « Sie deutete auf den Bildschirm, auf dem jetzt eine Frau an der Kasse des Tankstellenshops zu erkennen war. Die Frau sah aus wie Lissa. »Hier bezahlt sie ihre Einkäufe, dann kehrt sie zu ihrem Wagen zurück.« Das Bild wechselte vom Kassenbereich zu den überdachten Zapfsäulen, an denen bis zu acht Fahrzeuge gleichzeitig tanken konnten. »Man kann nicht allzu viel erkennen«, fuhr Taj fort, »nur dass sie die Tankstelle verlässt und nach Norden fährt, obwohl ihre Wohnung in südlicher Richtung liegt.«
    Tatsächlich sah man am oberen Bildschirmrand, wie Lissas kleiner Chevy Impala nach rechts abbog. Der Film lief weiter. »Hier ist der Geländewagen zu sehen, der nach ihr die Tankstelle verlassen hat. Wir haben ihn überprüft; er wurde von einer Jugendlichen gefahren, die zusammen mit zwei anderen Mädchen auf dem Weg zum Basketballtraining war. Es handelt sich um einen Toyota 4Runner, der einem Versicherungsmakler aus Grizzly Falls gehört. Die junge Dame ist seine Tochter, und weder ihr noch ihren Freundinnen ist irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen.«
    Plötzlich stoppte der Film. »Die Suchtrupps haben nichts gefunden, also ist sie entweder verschwunden, weil sie es so wollte, oder … «
    » … sie ist tot.«
    Taj nickte. Das Telefon klingelte, und sie griff nach dem Hörer. »Dann wird ihr Fall vermutlich auf deinem Schreibtisch landen.«
    »Hoffentlich nicht.« Alvarez wollte gar nicht daran denken.
    Trotzdem: Die Frau wurde seit etwa zwei Wochen vermisst.
    Wie standen da die Chancen, dass sie noch lebte?
    Schon am frühen Morgen war sie schlecht gelaunt gewesen, und jetzt verfinsterte sich ihre Stimmung zusätzlich. Da half es auch nichts, dass sie auf dem Weg zurück zu ihrem Schreibtisch dem Sheriff begegnete.
    Dan Grayson, ein großgewachsener, kräftiger CowboyTyp, war einer der besten Gesetzeshüter im ganzen Land und schon seit Jahren Sheriff. Er war geschieden und hatte sie im vergangenen Jahr an Thanksgiving zum Essen eingeladen.
    Sie hatte seine Einladung angenommen und sich zum kompletten Narren gemacht, als sie bei ihm zu Hause aufkreuzte, wo er zusammen mit Hattie, seiner alleinstehenden Ex-Schwägerin, und ihren »reizenden« Zwillingen ein kleines, familiäres Erntedankfest feierte. Sie hatte sich einen romantischen Abend erhofft, hatte trotz des Altersunterschieds von Grayson geträumt, bis sie sich Hattie gegenübersah, was ihm und seiner Ex-Schwägerin offenbar nicht entgangen war. Vermutlich war das gar keine so große Sache gewesen, doch seitdem hatte sie sich zurückgezogen und sich darauf besonnen, dass er nicht mehr war als ihr Boss.
    Absolut nicht.
    »Morgen«, brummte er gedehnt, als er sie sah. Seine Augen blickten freundlich, sein Lächeln war echt. Wenn ihm die Situation letztes Jahr peinlich gewesen war, war er Manns genug, sich das nicht anmerken zu lassen, und im Laufe der Monate hatte ihre Verlegenheit nachgelassen. Er hatte sie in diesem Jahr sogar wieder an Thanksgiving zu sich nach Hause eingeladen, doch sie hatte es vorgezogen, während der Feiertage zu arbeiten, um weitere peinliche Szenen zu vermeiden.
    »Guten Morgen. He, Sturgis«, begrüßte sie seinen Hund, einen schwarzen Labrador, der ihm überallhin folgte und bei ihrem Anblick mit dem Schwanz wedelte. Sie tätschelte Sturgis’ breiten Kopf, und er gähnte, wobei er seine langen Zähne entblößte und die rosa Zunge herausstreckte.
    »Joelle hat Plätzchen, Kuchen und Gott weiß was sonst noch mitgebracht«, teilte er ihr mit.
    »Ich habe mir meinen morgendlichen Zucker kick bereits geholt«, erwiderte sie grinsend.
    Seine Lippen unter dem breiten Schnurrbart verzogen sich.
    »Ginge es nach ihr, wären wir alle den ganzen Dezember lang auf Zuckerdroge.«
    »Und zehn Kilo schwerer«, scherzte sie und sah, wie er zwinkerte, was sie immer so sexy gefunden hatte. Rasch wandte sie sich ab und machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Schreibtisch, und zwar ohne einen Abstecher in den Aufenthaltsraum zu machen.
    Sie hatte jede Menge Arbeit zu erledigen und absolut keine Zeit, sich noch mehr Weihnachtsnaschereien einzuverleiben, geschweige denn, über Dan Grayson nachzugrübeln.

    Gegen Mittag fuhr sie nach Hause und nahm einen völlig überdrehten Roscoe mit
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