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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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zu ziehen. Und wenn auch das nicht klappte, fände der Betreff ende einen Umschlag mit einem Namenszettel darin auf seinem Schreibtisch vor. Es war ungeschriebenes Gesetz, dass jeder Mitarbeiter des Sheriffbüros an Joelles Wichtelei teilnahm, ganz gleich, welcher Religion er angehörte.
    »Santa Claus ist konfessionslos!«, hatte Joelle vor einigen Jahren verkündet, als Pescoli die Religionskarte ausgespielt hatte.
    »Du meinst, nicht konfessionsgebunden«, hatte Cort Brewster, der stellvertretende Sheriff, korrigiert.
    Joelle hatte ihm zugezwinkert und wie ein putziges Mädchen die Nase gekraust - was für ein blondes Dummchen!
    »Natürlich, genau das meine ich.«
    Nun hatte auch Dan Grayson höchstselbst den Aufenthaltsraum betreten. Auf Joelles iPod dudelte ihre Lieblingsweihnachtsliedermischung, die ausschließlich aus Bing Crosbys »White Christmas«, Burl Ives’ »A Holly Jolly Christmas« und Brenda Lees » Rockin’ Around the Christmas Tree« zu bestehen schien, und die Empfangssekretärin hielt dem Sheriff mit nahezu verklärtem Blick die rote Mütze hin. Pescoli verdrehte die Augen und flüsterte ihrer Partnerin zu: »Tu doch etwas.«
    »Ja, auf jeden Fall«, erwiderte diese, doch zu ihrer Bestürzung zog Sheriff Grayson lächelnd einen der Namenszettel.
    »Du bist dran«, sagte er dann, reichte ihr wie selbstverständlich die alberne Santa-Claus-Mütze und öffnete sein Los.
    Nach ihr kam Nigel Timmons, der Wichtigtuer aus dem Labor. Er hatte sein dünner werdendes Haar zu einem falschen Irokesen a la David Beckham frisiert und erst vor kurzem seine Brille gegen Kontaktlinsen getauscht, die ihm offenbar ziemlich zu schaffen machten, da er seitdem stets mit weit aufgerissenen Augen durch die Gegend lief. Er hatte eine blasse, teigige Haut, war spindeldürr und ein Genie, wenn es um Chemie oder Computer ging. So nervend er auch war, so unersetzlich war der Sechsundzwanzigjährige für das Department, und das wusste er. Während Bing Crosby wieder einmal von einer weißen Weihnacht träumte, zog Timmons mit einem Schmunzeln auf den Lippen einen Zettel aus der Mütze, faltete ihn auseinander und las den Namen darauf, dann - Blödmann, der er war - steckte er ihn in den Mund, kaute und schluckte. »Top secret«, erklärte er wichtig.
    Alvarez verzog gequält das Gesicht. »Wir sind doch nicht in der sechsten Klasse.«
    »Du vielleicht nicht.« Timmons grinste sie an und inspizierte die Reste von Joelles Weihnachtsleckereien, dann steckte er sich ein Plätzchen in den Mund, nahm sich Kuchen und probierte auch Großmutter Maxies göttliche Buttertoffees.
    »Ich nehme an, Timmons hat in der sechsten Klasse seinen Abschluss in Yale gemacht«, flüsterte Pescoli, und Alvarez’ gequälter Ausdruck verstärkte sich noch.
    »Erinnere mich nicht daran, dass er ein verdammtes Genie ist«, flüsterte sie zurück.
    Alle zogen ihr Los und kehrten anschließend an ihre Schreibtische zurück. Pescoli, die sich von Joelle nicht wieder zum Narren machen lassen wollte wie im letzten Jahr, fischte einen Namen aus der Mütze. Bitte nicht Cort Brewster; ganz egal, wer, aber bitte nicht Cort Brewster!, flehte sie innerlich. Ihn hatte sie vergangene Weihnachten gezogen, dabei war ihr Verhältnis alles andere als gut, weil ihr Sohn Jeremy und Brewsters Tochter Heidi einfach nicht die Finger voneinander lassen konnten. Beide Elternteile warfen einander das Fehlverhalten ihrer Kinder vor, Pescoli machte Heidi für Jeremys Probleme verantwortlich, Brewster schob seinen Ärger mit Heidi Jeremy in die Schuhe. Beklommen faltete sie den Zettel auseinander - und sie wollte verdammt sein, wenn da schon wieder der Name des stellvertretenden Sheriffs darauf stand. »Entschuldige, ich habe mich selbst gezogen«, platzte sie heraus und reichte Joelle schnell den Schnipsel zurück, bevor diese irgendwelche Einwände erheben konnte. Brenda Lee rockte gerade wieder schwungvoll um den Weihnachtsbaum. Pescoli zog ein zweites Los, und diesmal las sie darauf Joelles Namen. Mein Gott, das war ja noch schlimmer, aber aus der Nummer kam sie jetzt nicht wieder raus. Joelle beäugte sie misstrauisch, also kehrte sie schnell an ihren Schreibtisch zurück, wobei sie fieberhaft überlegte, was zum Teufel sie einer Großmutter, die aussah wie eine Barbie aus den sechziger Jahren, schenken könnte.
    Vielleicht etwas, das vor einem halben Jahrhundert angesagt gewesen war?
    Ihr fehlte einfach die Zeit für einen solchen Unsinn. Wenn sie sich schon den Kopf

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