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Monstrum House - 03 - Bestie aus der Tiefe

Monstrum House - 03 - Bestie aus der Tiefe

Titel: Monstrum House - 03 - Bestie aus der Tiefe
Autoren: Zana Fraillon
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gehen.
    Er leuchtete Felix direkt ins Gesicht. Felix zwinkerte wild mit den Augen und drehte den Kopf hin und her, als habe er jede Orientierung verloren. Da sah Jasper kurz etwas Dunkelrotes in Felix’ Ohr aufblitzen, dann war es wieder verschwunden.
    Jasper fühlte ein Kribbeln in seinen Fingerspitzen. Und ohne genau zu wissen warum, warf er Felix zu Boden.
    Felix zappelte hilflos im Netz.
    „Keine Bewegung!“, brüllte Jasper.
    Er schnappte sich den Ohrensauger – eine Art kleiner Toilettensauger – von seinem Jagdgürtel und drückte ihn ganz fest auf Felix’ Ohr. Er wurde das Gefühl nicht los, dass etwas Schreckliches passieren würde, wenn er weitermachte. Aber er zwang seine Arme, den Sauger heftig auf und ab zu drücken und plötzlich ... SCHLUPP! hatte er ein dunkelrotes, wurmähnliches Ding aus Felix’ Ohr gesaugt.
    Blitzartig verstand Jasper genau, was hier los war: Sie waren gemonstert worden.

    Keuchend lagen Felix und Jasper auf dem Boden.
    Felix richtete den Lichtstrahl auf das große Marmeladenglas in seiner Hand. „Lachschnapsler“, murmelte er angewidert.
    Zwei haarige, dunkelrote, wurmähnliche Monster mit erschreckend menschlichen Gesichtern starrten sie durch das Glas an. Sie wuselten wild in ihrem Gefängnis herum und lachten wie verrückt über die beiden Jungs.
    „Und so was war in unserem Gehirn ... würg!“ Felix schauderte.
    „Wir hätten es wissen müssen!“, antwortete Jasper. „Kopfschmerzen, Benommenheit, Orientierungslosigkeit. Eindeutige Zeichen. Glaubst du, wir sind durchgefallen?“
    Felix zuckte mit den Schultern. „Wir waren eben wie betäubt.“ Er schüttelte wütend das Marmeladenglas.
    „Sie müssen über die Kopfhörer reingekommen sein“, fügte Jasper hinzu. Ihm war klar, dass Stenka ihnen das lange vorhalten würde. „Wir haben noch nicht einmal daran gedacht, die Ohren- und Nasenstöpsel zu benutzen, um die Eingänge zum Gehirn zu versperren.“ Jasper nahm niedergeschlagen den Beutel mit den Stöpseln von seinem Gürtel.

    „Aber General Tavisch hat doch gesagt, das wäre ein Test mit Wandlern!“, protestierte Felix.
    Er starrte die Lachschnapsler erneut an. „Wo bleibt eigentlich das Licht?“, murmelte er und machte Schattenfiguren mit der Taschenlampe.
    Normalerweise ging nach Beendigung eines Tests das Licht an, die Tür wurde entriegelt und über die Sprechanlage kam eine Stimme: „Zum Ausgang gehen!“ Aber heute? Nichts davon.
    Plötzlich bewegte sich Felix’ Schattenhase nicht mehr. Felix war erstarrt. „Allerdings könnte es natürlich auch sein, dass die Monster ein Team gebildet haben. Davon hat General Tavisch doch ohne Ende gefaselt. Monster treten oft zu zweit auf.“
    Gebannt starrte Felix auf etwas direkt hinter Jasper. Blitzartig war ihnen klar, warum das Licht nicht angegangen war: Der Test war noch nicht vorbei.
    „Der Wandler – ist direkt hinter mir, richtig?“, flüsterte Jasper.
    Felix schluckte.

    Wie in Zeitlupe drehte Jasper sich um.
    Auf der Wand hinter ihm leuchteten plötzlich vier blaue Schlitze. Und starrten sie an.
    „Augen!“, wisperte Felix.
    Die Wände des Zimmers begannen zu atmen . Die Farbe veränderte sich von Grau in dunkles Blutrot. Jasper spürte, wie ihm die Taschenlampe aus der Hand glitt und auf den Boden fiel – auf einen Boden, der inzwischen aus Muskeln bestand.

    Es gab kein Monster in diesem Zimmer.
    Dieses Zimmer war das Monster.
    In diesem Augenblick kehrte Jaspers Mut zurück. Aufregung durchflutete seinen Körper und er fühlte unglaublich viel Energie in sich aufsteigen. Er biss die Zähne zusammen – und griff an. Aber ein langer Muskelstrang versperrte ihm den Weg, umschlang seinen Körper und hob ihn hoch. Der Druck des Muskels wurde stärker und stärker, Jasper konnte kaum noch Luft holen.
    Verzweifelt zog Felix an Jaspers Beinen, um ihn zu befreien. „Welchen Schwachpunkt hat es?“, schrie er verzweifelt.
    Jedes Monster, und sei es noch so bösartig oder widerlich, hatte einen Schwachpunkt. Diesen Punkt zu kennen, war eine der wichtigsten Waffen eines Monsterjägers.
    „Ich dachte, du weißt das!“, keuchte Jasper. Verzweifelt zermarterte er sein Hirn, welches Monster sich wohl in ein Zimmer verwandeln konnte.
    Das Monster verstärkte seinen Griff noch und drohte Jaspers Brustkorb zu zerquetschen. Der Schmerz war so stark, dass Jasper Tränen in die Augen schossen. Er hoffte nur, dass Felix die dicke Träne nicht sehen konnte, die an seiner Backe hinunterlief.
    Die Träne
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