Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mondglanz

Mondglanz

Titel: Mondglanz
Autoren: Ann Aguirre
Vom Netzwerk:
für Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit! Nichts ist ruhmreicher, als für die Zukunft seiner Mitbürger einzustehen!
    <
  • >
        Lassen Sie sich diese Gelegenheit, die Sterne zu sehen, nicht entgehen.
        Kostenlose Ausbildung.
        Verlockende Karrieremöglichkeiten.
        500 Krediteinheiten Bonus bei Einschreibung.
        Verpflichtungszeit: drei Umläufe.
        <
  • >
        Rekrutierungsbüros auf allen zum Konglomerat
    gehörenden Planeten.
        Anfragen an: 12.45.900.78.0987
        <>

    51
        »Das hier ist noch nicht vorbei«, knurrt Jael, als Vel ihm den Knebel aus dem Mund nimmt.
        Als Nächstes entfernt er die Fesseln. Wir dürfen keine Hinweise darauf hinterlassen, dass der Gefangene ausgetauscht wurde.
        Ich verlasse mich darauf, dass wir für die Ithorianer alle gleich aussehen, doch selbst wenn es einem auffallen sollte, wird er wahrscheinlich lieber die Klappe halten, um vor seinen Vorgesetzten nicht erklären zu müssen, wie ihm in einem Hochsicherheitsgefängnis ein Gefangener verloren gehen konnte. Die Tradition, dem Überbringer der schlechten Nachricht den Kopf abzuschlagen, hat eine lange Geschichte, und genau das würde in so einem Fall wohl passieren.
        Jael starrt uns an. Hass sprüht aus seinen Augen. »Sie werden mich hier nicht halten können. Und ich werde euch finden!«
        Ich lächle ihn von der anderen Seite des Gitters aus an. »Na dann, viel Glück.«
        »Und noch ein kleiner Rat«, fügt Marsch hinzu. »Wenn man sie anschreit, werden sie nur sauer.«
        »Ab jetzt dürfen Sie nicht mehr sprechen«, ermahnt uns Vel.
        Jaels Kostüm ist ziemlich eng für Marschs Schultern, aber er schafft es schließlich, sich hineinzuzwängen.
        Velith malt ein paar Streifen darauf, damit er anders aussieht als der Ithorianer, mit dem wir hereingekommen sind. Eine schlaue Vorsichtsmaßnahme. Bei näherer Betrachtung würde die Täuschung zwar nicht standhalten, weil die Streifen eindeutig aufgemalt sind und nicht hineingeätzt, aber in dem spärlichen Licht hier unten dürfte das nicht auffallen.
        An den ersten beiden Checkpoints kommen wir ohne Probleme vorbei, erst am dritten werden wir aufgehalten.
        »Alles ruhig drinnen?«, fragt der Wachoffizier und beäugt uns misstrauisch.
        »Nur einer macht Ärger und schreit ein bisschen rum«, erklärt Velith. »Ansonsten, ja.«
        »Gut. Schicht zu Ende?«
        »Essenspause.«
        Der Wachoffizier hat keine weiteren Fragen. »Lasst es euch schmecken. Bis später.«
        Bloß nicht .
        Zu meiner Überraschung bringt uns Vel direkt zurück zum Appellplatz. »Es gibt einen kleinen Haken«, sagt er leise. »Ich habe es zuvor nicht erwähnt, Sirantha, um Sie nicht noch nervöser zu machen. Doch als ich am Terminal die Pläne der Anlage durchsucht habe, konnte ich keinen Ausgang entdecken. Der gesamte Bereich ist vollkommen von der Oberfläche abgeriegelt.«
        Mariaverdammt.
        Uns bleiben noch vierundzwanzig Stunden minus die Zeit, die wir schon verbraucht haben. Wenn wir mit dem Zug zurück zur Stadt fahren, sind es noch mal acht weniger. Und vor allem: Wie kommen wir dann wieder zurück? Wir haben kein Fahrzeug, und wegen der arktischen Bedingungen reisen die Ithorianer nicht auf der Oberfläche.
        »Irgendwie müssen sie hier unten für Frischluftzufuhr sorgen«, überlegt Marsch. Eine Kakerlake mit seiner Stimme sprechen zu hören ist ein wenig beunruhigend. Kein Wunder, dass er vorhin geglaubt hat zu träumen, als ich in der Zelle vor ihm stand.
        »Das war auch mein erster Gedanke«, erwidert Velith, »aber laut den Plänen, die ich eingesehen habe, sind die Lüftungsschächte sehr schmal. Zu eng für Menschen oder Ithorianer.«
        »Was tun wir also?«
        Velith scheint es selbst nicht recht zu wissen und zögert mit der Antwort. »Bei all dem Fels um uns herum kann ich die Umgebung nicht allzu genau scannen, aber es scheint einen Bereich in den Minen zu geben, der mittlerweile stillgelegt ist. Es gibt dort Schächte, die ein ganzes Stück weit nach oben führen, wahrscheinlich Probebohrungen. Ob sie tatsächlich bis zur Oberfläche reichen, kann ich nicht sagen, aber diese Schächte scheinen die einzige Fluchtmöglichkeit zu sein.«
        »Worauf warten wir dann noch?«, frage ich mit einem Schulterzucken.
        Bestimmt hat er uns noch nicht alles erzählt, aber wenn wir hier noch lange rumstehen, fallen wir auf.
        Ohne ein weiteres Wort führt uns Vel quer über den Platz und hinein in die Minen. Zwischen schwerem Gerät stehen Loren, voll mit glitzerndem Erz, das von beklagenswert aussehenden Ithorianern herangeschleppt
  • Vom Netzwerk:

    Weitere Kostenlose Bücher