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Mondglanz

Mondglanz

Titel: Mondglanz
Autoren: Ann Aguirre
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stark, dass ich kaum die Maske vom Kopf bekomme. Als ich es endlich geschafft habe, beugt sich Marsch nach vorn, um mich genauer zu betrachten, als würde er glauben, er hätte Halluzinationen. Schließlich kommt er hoch auf die Knie und keucht: »Das muss ein Traum sein …«
    Ich schüttle den Kopf. »Nein, ist es nicht.«
    Es ist das erste Mal, dass ich ihn so vollkommen überwältigt sehe. Er ringt sichtlich um Worte, und schließlich bringt er hervor: »Was tust du dir, Jax?«
    »Ich wollte deine Freilassung erwirken, aber es war zwecklos. Die Wahrheit ist ihnen scheißegal, sie wollten nur ein Geständnis, und das hatten sie ja schon. Es interessiert sie auch nicht, wer für das Verbrechen büßt, solange es nur einer von uns ist. Trotzdem scheint es ihnen Spaß gemacht zu haben, jemanden einzusperren, der mir so nahesteht wie du. Denn damit haben sie auch mich bestraft.«
    »Das beantwortet meine Frage nicht.« Marsch rührt sich nicht von der Stelle. Er hat noch nicht mal versucht, mich zu umarmen.
    Gehorsam spreche ich weiter. »Ich habe fieberhaft überlegt, wie ich dich hier rausbekomme. Jael gehört hierher, nicht du. Von mir aus kann er bis ans Ende aller Zeiten hier verfaulen, das ist mir egal, nach allem, was er dir angetan hat.«
    »Es war Jael?« Marsch ist aufrichtig überrascht. »Wie, zum Teufel …«
    »Meine Mutter«, sage ich bitter. »Sie hat ihn bestochen, auf Venetia Minor. Ich hätte es ahnen müssen, als er sich geweigert hat, sie zu töten. Aber ich kannte ihn nicht gut genug, um zu wissen, dass er alles tut, wenn nur die Bezahlung stimmt. Credits sind das Einzige, woran er glaubt. Er war mein Leibwächter und hat gleichzeitig im Auftrag meiner Mutter das Bündnis sabotiert. Dachte, auf diese Weise könnte er zweimal Kasse machen, solange ich nur überlebe und die Allianz mit Ithiss-Tor nicht zustande kommt.«
    Marsch nickt. »Und jetzt hast du dich hier reingeschlichen. Um dich zu verabschieden?« Er sieht um Jahre gealtert aus, zerschlagen und unbeschreiblich müde. Als wäre er des Lebens müde.
    Seine Lippen sind aufgesprungen, und selbst in der Dunkelheit sehe ich, dass er ein blaues Auge hat. Überall auf seinem Hals klebt getrocknetes Blut. Ich will gar nicht daran denken, wie der Rest seines Körpers aussieht. Blanke Wut flammt in mir auf. Im Moment würde ich am liebsten den ganzen Planeten in die Luft jagen.
    Ich versuche, nicht daran zu denken, dass er immer genau so enden wollte, als einsamer Held. Ich atme tief durch und nehme all meinen Mut zusammen. »Du hast schon einmal bewiesen, dass du alles und jeden für mich töten würdest, und ich würde für dich dasselbe tun. Ich weiß nicht, ob das Bündnis weiterbesteht, wenn sie den Austausch bemerken. Sie könnten es als Verrat ansehen und alles für null und nichtig erklären. Ich weiß es nicht, und es ist mir auch egal. Das Universum ist es nicht wert, gerettet zu werden, wenn du nicht mehr da bist.«
    »Jax …«
    »Velith wartet draußen mit Jael. Dina und Hammer werden uns mit einem Shuttle zum Schiff bringen. Wir holen dich hier raus.« Ich bringe ein Lächeln zustande. »Sie haben drei Minuten, Marsch, und die Uhr tickt.«
    Seine Augen blitzen kurz auf, als er sich an die Worte erinnert, die er in meiner Zelle auf Perlas zu mir gesagt hat.
    Er hat tatsächlich geglaubt, ich würde ihn im Stich lassen. Das tut noch mehr weh als alles, was er sagen könnte. Oder nicht sagen. Ich kann nicht fassen, dass er nicht weiß, dass ich für ihn durch die Hölle gehen würde. Ich kann nicht fassen, dass er nicht weiß, dass ich ihn nie im Stich lassen würde, egal, unter welchen Umständen. Diese Jax bin ich nicht mehr.
    »Nun, wäre wohl idiotisch, nicht mitzukommen, nachdem ihr schon hier seid, oder?« Er müht sich hoch. In der winzigen Zelle kann er nicht mal aufrecht stehen.
    Ich schlüpfe kurz hinaus und gebe Vel ein Zeichen. Ab jetzt ist klar, was zu tun ist. Marsch streift sich das Ithorianerkostüm über, in das wir Jael gesteckt hatten, dann bringen wir ihn nach draußen und sperren Jael in seine Zelle.
    Alles, was wir jetzt noch brauchen, ist ein Ausgang.
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    <>Das Konglomerat braucht Sie!
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        Das Motto unserer Armada:
        »Nur ein Krieg wird uns den Frieden bringen.«
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        Es ist an der Zeit, das Empire wieder aufleben zu lassen. Wir sichern die Zukunft, und Sie können Ihren Beitrag dazu leisten. Wir verzagen nicht, sondern stellen uns dem Unrecht entgegen. Treten Sie uns bei! Kämpfen Sie
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