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Mörderische Triebe

Titel: Mörderische Triebe
Autoren: G Arentzen
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verschwand.
    Kaum war er weg, als die Werwölfe sofort von uns abließen und die Rückverwandlung einsetzte. Manche hatten derart große Kleidung an, dass sie heil geblieben war. Andere würden gleich nackt im Club stehen.
    Aber das kümmerte uns nicht. Wir schubsten die Mitglieder des Blood & Guts zur Seite und spurteten los.
    »Die Schienen stehen noch unter Strom!«, warnte ich Marc. »Pass auf die mittlere Schiene auf. Wenn du sie betrittst, bist du Grillgut!«
    »Fuck!«, kam es zurück.
    Gemeinsam eilten wir den Tunnel entlang. Weit vor uns hörten wir Winseln, Keuchen und hektische Schritte.
    »Dreck.« Marc blieb stehen, zielte in die Dunkelheit und schoss.
    Ein lautes Winseln war zu hören, dann wieder Schritte.
    Wir liefen weiter und weiter.
    »Da ist Blut!«, rief ich Marc zu. Im Schein des Restlichtverstärkers waren die Tropfen gut zu erkennen. »Viel ist es nicht. Wahrscheinlich ein Streifschuss.«
    Wir folgten der Spur. Sie bog plötzlich nach links ab, verlief zwischen zwei Pfosten hindurch und führte über hell glänzende Schienen.
    Der Tunnel, den wir nun erreichten, wurde in regelmäßigen Abständen von Notlampen erhellt. Von links erklang das charakteristische Rattern eines Zuges.
    Lichter stachen wie Lanzen aus dem düsteren Schacht, dann jagte eine U-Bahn heran. Wir wichen zurück. Der Fahrtwind zerrte an uns. Hinter den hell erleuchteten Scheiben sahen wir schemenhaft die Fahrgäste.
    Dann war der Zug durch.
    »Weiter!«, rief ich Marc zu und lief los.
    »Das sind vier elende Trassen!«, erkannte mein Partner. »Pass auf, da kommt einer von rechts!«
    »Aber auf welchen Schienen?«, rief ich zurück, blickte der Bahn entgegen und sah, dass sie mich hinter meinem Rücken passieren würde. »Achtung Marc!«
    Er sprang zurück, dann war der Zug auch schon da und fegte vorbei. Wieder zerrte der Wind an mir, zog mich an.
    »Scheiße. Ich will hier runter!«, rief Marc wütend und spurtete los.
    Wir erreichten die Tunnelwand. Hier war Platz, um hintereinander nach rechts oder links zu laufen, ohne von einem der Züge erfasst zu werden. Zudem waren alle Meter Bügel in die Wand getrieben, an denen man sich festhalten konnte.
    »Nach links!«, rief Marc, der die Blutspur entdeckt hatte. »Und dann los. Er will bestimmt irgendwo vor der nächsten Station raus.“
    Gemeinsam liefen wir los.
     
    *
     
    »Hier ist er raus.« Marc deutete auf Sprossen, welche die Schachtwand entlang nach oben führten. Sie endeten vor einer Klappe, die lediglich halb geschlossen war.
    Deutlich konnten wir das Blut an den Stiegen erkennen.
    Marc hatte ihn nur gestreift. Sonst wäre ihm die Munition zum Verhängnis geworden, denn sie verfügte über eine Mixtur spezieller Inhaltsstoffe, die paranormale Kreaturen ausschalteten. Da dies nicht geschehen war, hatte ihn das Geschoss nicht getroffen.
    Wir erklommen die Sprossen und folgten ihm auch weiterhin. Als ich jedoch die Klappe nach oben schob und mich ins Freie wuchtete, war klar, dass wir ihn endgültig verloren hatten.
    Wir befanden uns im Central Park.
    Unweit von uns entfernt standen Beamte um eine nackte Leiche eines recht großen Mannes herum und besahen sich den Toten. Zeugen standen abseits und gestikulierten wild mit den Armen.
    Noch waren weder Spurensicherung noch Gerichtsmedizin oder Mordkommission zu sehen.
    »Der Werwolf verließ den Schacht, suchte sich sofort ein Opfer und tötete es. Dann verwandelte er sich zurück, zog sich die Kleider des Toten an und verschwand.« Marc trat gegen einen Stein, der am Wegrand lag.
    Wir gingen zu den Polizisten.
    »Was wollen Sie denn?«, fragte einer von ihnen barsch. »Verschwinden Sie, hier gibt es nichts zu sehen.«
    Ich grinste freudlos. »Ein nackter, zerfleischter Mann, dessen Überreste aus einem Gestrüpp ragen, nennen Sie nichts ?«
    »Wollen Sie mich verarschen?«, brüllte der Beamte. »Ich hatte einen beschissenen Tag und das hier macht es nicht besser. Also …«
    Marc kam heran, beide zückten wir unsere Ausweise. »USMS. Wir verfolgen einen Flüchtigen. Er hat das hier angerichtet, um sich die Kleider des Opfers zu holen. Er war … nackt.«
    »Oh Fuck!«, stöhnte der Beamte. Dann erhellte sich seine Miene. »Da kommen die Kollegen vom Morddezernat. Die werden sich freuen.«
    Daran zweifelten wir, denn beide sahen nicht so aus, als würden sie sich über irgendetwas freuen.
    Erneut wiesen wir uns aus, nannten den Namen des Täters und machten den Cops klar, dass sie sich aus der Sache herauszuhalten
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