Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten
Autoren: A George
Vom Netzwerk:
Glas rausschlagen. Dann stelle ich mich auf den Tisch und schiebe dich. Und wie zum Teufel soll ich dir den
     Arm gebrochen haben? Ich war nicht einmal dabei.«
    »Du warst aber daran schuld.«
    Mary Alice packte den Arm, den ich mir im vorigen Jahr gebrochen hatte, und riss mich vom Boden hoch. »Heulsuse. Mama hat
     immer gesagt, dass du eine Heulsuse bist. Jetzt krieg mal deinen Heulsusenhintern hoch und sieh zu, dass wir hier rauskommen.«
    »Ich bin ja schon unterwegs.«
    Wir zogen den Tisch aus einem Stapel Antiquitäten hervor und schaufelten Platz für ihn unter dem Oberlicht. Er sah stabil
     aus. Das würde er auch sein müssen. Mary Alices hundertdreizehn Kilo und meine achtundvierzig ergaben ein beträchtliches Gewicht.
    Ich kletterte hinauf und betastete das Oberlicht. »Ich denke, das ist Plexiglas. Trotzdem müssen wir es mit etwas Hartem zerschlagen.
     Und dann wird es runterfallen und uns das Gesicht zerschneiden.«
    »Warte einen Moment. Ich suche was.« Im Handumdrehen war Schwesterherz mit einem schmalen Tablett und einem Hutständer zurück.
     »Halt das hier über deinen Kopf, und hiermit zerschlägst du es!«
    »Verdammt, Mary Alice. Das ist ein Job für zwei Frauen.«
    Sie kletterte mit einer Behändigkeit auf den Tisch, die mich überraschte. Der Tisch wackelte etwas, kippte aber nicht um.
     »Okay«, sagte sie. »Ich halte das Tablett über uns. Und du zerschlägst das Oberlicht.«
    »Ich kann nichts sehen mit einem Tablett über mir.«
    »Verdammt, Maus, ziel einfach in die richtige Richtung.« Was ich tat. Das Ende des Hutständers durchschlug das Oberlicht mit
     einem lauten Knall. Kein Plexiglas rieselte auf uns herab.
    Ich blickte nach oben. Da war tatsächlich ein Loch in dem Dachfenster. Das Plexiglas war rund um das Loch, das der Hutständer
     gemacht hatte, nach draußen gedrückt worden. Es bedurfte jedoch noch einer ganzen Menge Arbeit und einer Menge Schweiß, um
     die gesamte Öffnung freizukriegen.
    Wir setzten uns auf den Tisch und ruhten uns ein paar Minuten aus, aber wir wussten, dass wir nicht mehr viel Zeit zu vergeuden
     hatten. Ich nahm mir einen Stuhl, stellte ihn auf den Tisch und fasste die beiden Seiten des Oberlichts an. Die Öffnung war
     wahrscheinlich groß genug. Aber das Metall war zu heiß zum Festhalten.
    »Gib mir deinen Unterrock oder was in der Art«, sagte ich. »Ich verbrenn mir hier sonst die Hände.«
    »Der ist neu. Und reine Seide. Ich habe ein Vermögen dafür bezahlt.«
    »Teufel noch mal.«
    »Okay, aber es stimmt.« Im nächsten Moment reichte mir Schwesterherz ihre Strumpfhose. »Damit wird es ohnehin besser gehen.
     Sie hat zwei Beine.«
    Ich packte die beiden Seiten der Öffnung und schob meinen Kopf nach draußen. Meine Schultern passtenebenfalls hindurch. »Schieb!«, wies ich Schwesterherz an.
    Ich fuhr aus dem Transporter wie ein Springteufel, rutschte die Windschutzscheibe hinab, glitt über die Motorhaube und landete
     in ein paar Baumwollsträuchern. Das klingt zwar weich, sie bestehen aber nur aus Zweigen und scharfen Samenkapseln.
    Lieber Gott, wahrscheinlich würde ich mich nie wieder bewegen können. Ich lag auf dem Rücken, während die leuchtende Alabama-Sonne
     aus einem tiefblauen Himmel auf mich herabschien, und dachte: Da ist er, Patricia Anne. Du hättest nicht gedacht, ihn noch
     einmal zu sehen.
    »Maus!« Schwesterherz schlug von innen an die Seitenwand des Transporters. »Ist alles in Ordnung mit dir? Komm, lass mich
     raus!«
    »Mit mir ist alles okay«, brüllte ich. Das war es natürlich nicht. Ich hatte Verbrennungen, Schnitte, Quetschungen und war
     vollkommen ausgetrocknet, alles, was man sich nur vorstellen kann. Aber ich blickte in den tiefblauen Himmel.
     
    Schwesterherz aus dem Transporter zu holen, stellte sich als Problem heraus. Schließlich fand ich ein paar Steine und schlug
     auf die Schlösser ein, bis ich etwas klicken hörte.
    »Das ist der Sicherheitsmechanismus«, schrie sie. »Geh zur Seite. Ich denke, jetzt wird es aufgehen.«
    Es war wirklich so. Sie kroch von der Ladefläche auf das Baumwollfeld und umarmte mich. Außerdem wollte sie wissen, was ich
     mit ihrer guten Stumpfhose angestellt hatte.
    Wir standen ein paar Minuten lang im Schatten desLieferwagens und versuchten, eine Entscheidung zu treffen, welche Richtung wir einschlagen sollten.
    »Vielleicht hat Buck ja den Schlüssel im Transporter stecken lassen«, meinte Schwesterherz. Das war eine großartige Idee,
     aber natürlich hatte er das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher