Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Titel: Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
sich gestreckt hatte und sagte, »Ich hab’ nur ein wenig vom Ende mitgekriegt. Du hast hier einen guten Skalp ruiniert, Prinzessin.«
    Sie rümpfte die Nase und schaute ihren böse zerschundenen Ellenbogen an, beugte den Arm und zuckte zusammen. Sie ging zu Brightstar und überprüfte, ob er noch atmete und nahm dann leicht hinkend den Karabiner auf. Willie fragte, »Bist du in Ordnung?«
    Sie blickte zu ihm auf und schnitt eine Grimasse. »Besser als ich es verdiene. Er hatte mich bereits, aber dann wurde er gierig. Wollte mich lautlos ins Jenseits befördern, damit er auch noch dein Kopfgeld bekommt.«
    Willie wandte sich an Van Rutte, und betonte jedes seiner Worte mit rhythmischen Schlägen auf seinen Stahlhelm.
    »Hier. Hast du es gehört, Van Rutte?
Die Gottlosen müssen in ihr eigen Netz fallen gemeinsam.
Psalm hunderteinundvierzig, Vers zehn.«
    Modesty blickte zum Himmel. »Sonnenuntergang in einer halben Stunde. Wir wollen Bellman das hören lassen, was er erwartet.«
    Willie überlegte kurz, dann stellte er die Uzi auf Einzelschuss und feuerte einmal. Er stellte auf Automatik zurück, zählte bis zehn und feuerte zwei kurze Salven in die Luft. Modesty kniete neben Brightstar und fesselte ihm die Hände mit seinem Stirnband. Als er von oben auf sie herabblickte, machte er sich Sorgen, denn an ihrer Schulterhaltung erkannte er, dass etwas nicht in Ordnung war. Er fragte zögernd, »Ist wirklich alles okay, Prinzessin?«
    Sie stand auf und blickte ihn finster an. »Nein, ist es absolut nicht.« Sie zeigte auf die bewusstlose Rothaut. »Es hat gesagt, dass er mich auf zwanzig Meter
wittern
konnte.«
    Willie unterdrückte ein Grinsen und schaute unendlich liebevoll zu ihr hinunter; ihre verletzte Weiblichkeit amüsierte ihn in höchstem Maße, aber er wusste auch, dass es nicht für eine Millisekunde an die Oberfläche getreten wäre, wenn die Jagd noch liefe. »Warum sollte er nicht, Prinzessin?« sagte er.
    »Es ist wunderbar und wohlig warm in der Sonne, der Duft von Rosenblättern und das Bouquet eines Chateau d’Yquem, ein Hauch von Honig und exotischen Gewürzen.«
    Sie lachte und ihre Spannung löste sich. »Das ist lieb, Willie. Wer hat das gesagt?« Willie schaute sie leicht verletzt an. »Ich, gerade eben.«
    * * *
    An Deck der
Ambato
war Sandra aufgesprungen, als sie die Schüsse hörte. Neben ihr spannte sich Bellmans Körper für einen Augenblick, er stieß einen unartikulierten Laut aus, dann sank er zusammen, als ob seine ganze Energie aus ihm gewichen wäre.
    Sie fragte, »Ist es vorbei? Alle beide?«
    Er nickte träge und das Sprechen schien ihn anzustrengen.
    »Beide. Ich wusste, sie würden sich nicht trennen, nicht die beiden. Sie müssen in Van Ruttes Sektor gewesen sein. Der Revolver ist in ihrer Hand explodiert, dann hat er sie erledigt.«
    Zwei große beschwerte Leinensäcke lagen nun auf dem Deck. Sandra schaute sie an und fröstelte. »Willst du sie wirklich in diese Säcke packen?«
    »Ich habe an Särge gedacht…« sagte er nachdenklich und abwesend, »wunderschön poliert… mit Messingbeschlägen und Namensschildern. Zu gut für sie. Über die Reling in Säcken. Viel besser. Die See soll sie haben…«
    Captain Ricco Burrera kam das Deck entlang und grüßte.
    »Ich habe die… äh … ein Geräusch von der Insel gehört, Senor. Wann wünschen Sie, dass ich das Boot für Ihre Freunde schicke?«
    Bellman starrte abwesend durch ihn hindurch und es war Sandra die schließlich antwortete, »In einer Stunde. Sie brauchen Zeit, alles zusammenzusammeln und sie haben… etwas zu tragen.«
    Der Captain bestätigte mit einer Kopfbewegung, in dem Moment richtete Bellman seinen Blick auf ihn und sagte energisch, »Ah, da bist du ja Salzedo. Wie ist es in London und Amsterdam gelaufen?«
    Verwirrt blickte Burrera Sandra an, doch sie blickte entsetzt mit einer Hand an ihren Mund gepresst Bellman an. Burrera räusperte sich und sagte, »Entschuldigen Sie, Senor. Ich bin nicht Salzedo und ich war auch nie in London oder Amsterdam. Ich bin Captain Burrera – sie kennen mich doch.«
    Bellman nickte albern. »Gut, gut«, sagte er undeutlich. »Ich sorge dafür, dass die Ware kommt. Sie müssen sie abhängig machen, Salzedo. Abhängig… Wo war ich stehengeblieben? Ja, nur die Kleinen, die Kinder, das ist unsere Grundaufgabe. Sie sind leicht an die Nadel zu bringen… und sie bleiben länger unsere Kunden… unsere Kunden…« Seine Stimme erstarb, sein Kopfnicken hatte aufgehört und er saß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher