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Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Titel: Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)
Autoren: Peter O'Donnell
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Garde.« Sie schaute auf Crichton herunter. »Glaubst du, dass er sich das Genick gebrochen hat?«
    »Nun, es war nicht meine Absicht, aber ich würde auch keine Träne vergießen, wenn dem so wäre.« Willie bückte sich, um die schlaffe Gestalt zu untersuchen. »Nein, er ist okay. Vielleicht braucht er einmal zahnmedizinische Behandlung, das ist alles.«
    »Manche haben das Glück gepachtet. Bringen wir ihn in die Höhle.«
    Zwei Minuten darauf lag das Bowiemesser auf der Anhöhe, auf der Crichton erschienen war. Modesty lag in der Höhle und hatte das Gewehr auf die Gegend um das Messer, das den verborgenen Sender enthielt, gerichtet. Hinter ihr lag Crichton noch immer bewusstlos mit dem Gesicht am Boden, seine Hände mit den Handschellen auf den Rücken gefesselt. Willie saß neben ihr und studierte eine gezeichnete Landkarte, die er in Crichtons Seitentasche seiner Buschjacke gefunden hatte.
    »Nette Landkarte«, sagte Willie, »mit Höhenschattierungen und Höhenlinien, aber zwei gerade Linien teilen die Insel in drei getrennt Zonen, die mit B, C, V gekennzeichnet sind. Ich nehme an, dass das die Jagdreviere von Brightstar, Crichton und Van Rutte sein sollen, und wir sind auf Crichtons Gebiet.«
    Modesty entspannte sich ein wenig, hielt aber ihren Blick weiter auf den Hügelrücken gerichtet. »Wir müssen annehmen, dass Brightstar und Van Rutte auch mit den DF-Geräten ausgestattet sind, also werden sie bald hier sein, wenn es keine Regelungen gibt. Aber warum wurde es so aufgeteilt?«
    Willie sah besorgt auf die Landkarte. »Ich wünschte, ich wüsste es. Das würde uns weiterhelfen.«
    Crichton stöhnte leise und begann sich zu rühren. Modesty schaute nachdenklich auf ihn zurück. »Willie«, sagte sie, »mir kam gerade eine Idee.«
    Etwa zweieinhalb Kilometer entfernt, saß Bellman in seinem Rollstuhl und starrte auf die Insel. Sandra kam gerade von der Bordküche mit einer kalten Platte, Fleisch und Salate, und stellte sie auf einem kleinen Tisch neben ihm ab. Er schüttelte ungeduldig den Kopf und hob seinen Feldstecher an die Augen.
    Sandra zitterte. »Ich wünschte, es wäre schon vorbei«, sagte sie mit leiser Stimme und setzte sich auf einen Leinenstuhl neben ihm. Nach kurze Stille fuhr sie fort, »Darf ich dich etwas fragen? Es ist komisch, aber ich habe es dich die ganzen Jahre nicht gefragt.«
    Bellman setzte das Glas ab. »Was ist es, Darling?«
    Sie blickte aufs Meer hinaus und Erinnerungen kamen in ihr hoch. »Ich war… wie alt? Elf, glaube ich, als du mich auf dem Jungfrauenmarkt in Buenos Aires gekauft hattest, das Kind einer englischen Prostituierten, die damals kurz zuvor umgebracht worden war und einem unbekannten Vater.« Sie schüttelte ihren Kopf. »Ich hatte solche Angst, aber du hast mich nie angerührt. Du hast mich wie deine eigene Tochter behandelt. Hast mich erzogen, hast für mich gesorgt. Und als ich erwachsen wurde, warst du nie eifersüchtig auf die Männer, immer gutmütig und fürsorglich. Sogar als du in den Minen warst, hast du dafür gesorgt, dass ich bei einer guten Familie in sicheren Händen war. Die ganze Zeit hast du immer nur gegeben und du schienst nie etwas zurückbekommen zu wollen. Kannst du mir sagen, warum?«
    Bellman starrte ausdruckslos in den weiten Horizont. »Ich vermute«, sagte er langsam, »… ich vermute, ich habe jemanden gebraucht. Habe einen Freund gebraucht.«
    »Du?« rief sie verwirrt.
    Er lächelte schwach. »Jemanden für den ich sorgen konnte. Jemand, der für mich sorgen würde, wie du es getan hast.«
    »Aber du hast Hunderte Freunde. Alle möglichen, in der ganzen Welt. Ich verstehe das nicht.«
    »Alles nur Geschäftspartner, Sandra. Es ist nicht das selbe, weißt du.«
    Sie biss sich auf die Lippe und blickte besorgt zur Insel, als sie ihre Hand auf die seine legte. »Musst du das hinter dich bringen, das… was du tust? Ist es zu spät, es zu stoppen? Ich fühle nur, dass es nicht das ist, was du mich gelehrt hast. Ich habe gedacht, dass ich das auch wollte, aber jetzt ist es ernst und ich fühle mich nicht wohl. Das alles… das bist nicht
du

    »Sandra, schau mich an.« Seine Stimme bekam einen befehlenden Ton. »Schau mich an und bedenke. Ich bin
nicht
mehr der, der ich einmal war. Erinnerst du dich, wie ich einmal war? Möchtest du dass sie ungestraft davonkommen, nach allem was sie mir angetan haben?«
    Nach einer Weile sagte sie müde, »Nein, ich hasse sie dafür. Aber dann, ich hasse sie alle… Charlie Brightstar und Van
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