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Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Titel: Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen
Autoren: Peter O'Donnell
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dunkelhaarige Mädchen mit dem langen schönen Hals und den Schatten unter den Augen: «Wir haben in letzter Zeit mit Leuten, denen wir vertraut haben, viele Scherereien gehabt. Erzählen Sie uns noch ein wenig mehr.»
    Der Mann antwortete geduldig: «Vorgestern nacht bekamen wir auf der von Tarrant angegebenen Wellenlänge eine Nachricht von Ihnen. Der Empfang war schlecht, und Teile der Nachricht waren verstümmelt, als wir sie entzifferten. Aber wir erhielten eine Frequenz, um weiterzuhören, und auf dieser Wellenlänge empfingen wir gestern eine andere Nachricht. Unsere Spezialisten brauchten eine Weile, um den Code zu knacken. Die Nachricht kam von Sam Solon, der seinem Agenten in Sydney befahl, heute früh eine Anzahl von Granaten und Ähnliches nach
Dragon’s Claw
zu bringen. Das paßte zu den verstümmelten Teilen der Nachricht, die Sie früher gesendet hatten. Wir sprachen mit Solons Piloten und stellten fest, daß ein Flugzeug beladen wurde. Als wir die Kisten untersuchten, versuchte er fortzulaufen.» Houston wies mit dem Daumen hinter sich. «Also bin ich mit einem Feldwebel und zehn Soldaten eines Infanterieregimentes hier.»
    Das Mädchen legte das Gewehr auf die Motorhaube des Jeeps.
    Der große blonde Mann trat die Fackel mit der Sohle aus, Houston ließ die Arme sinken und sagte: «Ich nehme an, ihr seid Modesty Blaise und Willie Garvin.»
    «Richtig», antwortete das Mädchen. «Bitte lassen Sie doch Ihre Soldaten jetzt aussteigen, Mr. Houston. Allerdings wird es für sie hier wenig zu tun geben. Sam Solon und seine Freunde bekamen Streit und knallten sich gegenseitig ab. Wir sind die einzigen Überlebenden. Oh, und der Chinese Dr. Feng. Wir wissen nicht genau, was mit ihm los ist. Vielleicht war er ein Gefangener wie wir.»
    Eine halbe Stunde später stand Larry Houston mit Willie Garvin in dem luftigen unterirdischen Museum, dessen große Bogenfenster sich zum Meer hin öffneten.
    Sie waren eine Weile langsam und schweigend umhergegangen, während der Australier versuchte, sich nichts von seiner grenzenlosen Verblüffung anmerken zu lassen. Endlich sagte er: «Danke, Willie. Ich habe alles gesehen. Und wie lautet die Geschichte dazu?»
    Willie Garvin zog eine Schulter hoch. «Wir wissen nur, was sie uns selbst sagten, Mr. Houston. Solon beschäftigte eine Bande, die dieses ganze Zeug für ihn stahl. Er mußte seine Schätze jemandem zeigen, und so verfiel er auf Leute wie Luke Fletcher und Maria Cavalli und ein, zwei andere. Seine schweren Burschen entführten sie, und er selbst genoß es, ihnen seine Schätze vorzuführen. Er konnte sie jedoch nicht wieder zurückschicken, daher übergab er sie einem verrückten Priester, der sie als Zielscheiben benutzte.»
    Houston starrte trübsinnig auf die FabergéSammlung. «Vielleicht kann Dr. Feng noch etwas mehr berichten. Er behauptet, hier lange Zeit festgehalten worden zu sein, obwohl er nicht weiß, warum. Wo ist Modesty?»
    «Sie wollte ein Bad nehmen.»
    «Wir waren der Meinung, daß ihr beide in Hobart seid.»
    «Ja, Solon hatte Doubles engagiert, die statt uns in Sydney aus-stiegen. Sie müssen nach Hobart weitergeflogen sein.»
    Houston betrachtete die Gobelins. «Ihr zwei hattet Glück, daß ihr nicht auch als lebende Ziele für den verrückten Priester geendet habt. Oder als Opfer des netten Mädchens mit der Fahrradspeiche.»
    «O ja, wir hatten Glück», bestätigte Willie.
    «Aber Sie konnten vorgestern nacht ausbrechen?»
    «Ja, und es gelang mir, Ihnen die Nachricht durchzugeben, bevor man mich wieder fing. Danach wurden wir in eine Zelle gesperrt, und ich nehme an, daß Solon und Browne zu streiten begannen. Ein paar Wächter auf der einen, ein paar auf der anderen Seite.»
    Larry Houston nickte. «Ein ziemlich heftiger Streit.
    Kein einziger Überlebender.»
    «Ja, sie müssen mit vollem Einsatz gekämpft haben.»
    Man hörte das Geräusch des Fahrstuhls, und einen Augenblick später kam Modesty aus dem Vorraum herein. Offensichtlich hatte sie ihre Kleider gefunden, denn jetzt trug sie einen Rock und einen Pullover. Sie sah frisch gebadet aus und trug kein Make-up. Ihr Haar war gebürstet und locker nach hinten gebunden.
    «Glauben Sie, daß wir heute von hier fort können, Mr. Houston?» fragte sie. Er beobachtete sie mit intensivem Interesse. «Ich werde selbst hierbleiben, bis jemand kommt und übernimmt.» Er sah sich um. «Ich werde Sie und Willie heute nach Sydney zurückschicken und in Kürze selbst nachkommen. Wir wollen
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