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Models usw.

Models usw.

Titel: Models usw.
Autoren: Matthias Goosen
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Prolog
    Models I
     
    Es gibt diesen Flair, diesen Traum, den viele Jungs und Mädchen haben, nämlich Model zu werden. Model zu sein, bedeutet, Vorbild zu sein. Ein Vorbild für fiele Jungs und Mädchen, die gerne schön sein wollen – oder anders sein wollen! Wir, die Models, haben den Auftrag Euch zu zeigen, wie schön Ihr werden könnt, wenn Ihr dieses Produkt oder jene Nahrungsmittel esst, für die wir Werbung machen. Oder dieses Fitnessgerät benutzt, um mehr Muskeln zu bekommen, oder jenes Kleidungsstück trägt, um schlanker auszusehen.
      Wir Models haben einen Auftrag, sehen immer gut aus und sind schlank und schön und … na ja, reich sind nicht viele von uns.
      Szenenwechsel in die Realität.
      Ich bin Daniel, und was ich während meiner Modelzeit erlebt habe, das ist schnell zusammeng efasst. Ich war ziemlich erfolgreich, anfangs, dann wurde ich älter, und die Aufträge wurden weniger. Was hieß, dass ich diverse Kleinigkeiten für meinen Chef machen musste. Die Betonung liegt auf Kleinigkeit .
      Mit der Liebe ist das so eine Sache. Oftmals war ich verliebt, aber niemals war der Richtige dabei gewesen. Aber, es gibt ja bekanntlich meistens ein Habby-End im Leben und genau diesen Lebensabschnitt möchte ich Euch erzählen. Inspiriert, eine Geschichte zu schreiben, wurde ich durch eine Freundin, die eine wahre Virtuosin des Schreibens ist.
      Bühne frei für die Models von Graz …
     
     
     
     
     
    Erstes Kapitel
    Alltagsstress
     
    „Ich will zu diesem Go-See!“, sagte ich genervt, weil ich einfach nicht verstehen konnte, warum mein Agent mir nicht mehr Aufträge verschaffen konnte. Ich war heiß, ich war jung, ich war das, was man einen aufgehenden Stern in der Modelbranche bezeichnete. – Zumindest war das meine Meinung von mir selbst, und die zählte doch wohl am meisten! Die internationalen Laufstege warteten nur mehr auf mich – zumindest in meinen Träumen! Ich war mir sicher, dass wenn Naomi Campbell mich je zu Gesicht bekäme, sie mir sofort eine Freundschaftsanfrage auf Facebook zugeschickt hätte. Aber wenn ich nicht bald mehr Aufträge an Land zog, ähnelte mein Leben bald eher einer verblassten Supernova, die das finstere All verschluckte, als einem beleuchteten Stern am Walk of Fame.
      „Es tut mir leid , Daniel, aber ich habe entschieden, dass ich Antonio Fusco hinschicken werde“, sagte mein Agent und Boss bestimmend, der wirklich keine Ahnung von männlicher Schönheit besaß. Vielleicht war seine eigene Hässlichkeit der Grund für sein verzerrtes Bild männlicher Anmut, das ihn dazu verleitete, Antonio Fusco zu dem Go-See zu schicken. Hakennase, Doppelkinn, fettleibig – soll ich noch weitere Hard-Facts über meinen Boss aufzählen?
      Ich fragte mich, warum er mich um 07:30 Uhr in seinem Büro aufsalutieren ließ, wenn kein Auftrag für mich an Land gezogen werden konnte. Diese ewigen Go-Sees waren so oder so nur eine altbekannte Fleischbeschau, bei der sich alte Typen, die in der Modebranche etwas zu sagen hatten, die Zungen an ihren Lippen ableckten, um sich an jungen Körpern satt zu sehen. Soll mir recht sein, aber es sollte auch ein Auftrag für mich dabei herausschauen. Alles andere war für mich reine Nebensache. Ich wollte für meine Professionalität bekannt werden, für meine Freude am Arbeiten mit geistig behinderten Menschen, ähm, ich meine natürlich schönen Models. Gott sei Dank hatten sich meine Attitüden noch nicht herumgesprochen, die ich mit mir herumtrug wie ein Jugendlicher seinen iPod.
    „Raphael, was soll das Gelaber, dass du lieber Antonio hinschickst. Hat er den Auftrag schon fix in der Tasche?“, ich versuchte mit peinlichen Fragen das Ruder gegen den Wind, der mir ins Gesicht blies, zu lenken.
      „Was regst du dich eigentlich so auf? Du jagst jedem Go-See hinterher, als hinge dein Leben davon ab!“
      „Ich frage mich ernsthaft, ob ich bei der Gewerkschaft für männliche Models eine Beschwerde gegen dich einreichen sollte.“
      „Versuch es! Du wirst auf taube Ohren stoßen. Du kannst dich mit deiner Beschwerde höchstens an die Kummernummer von Rat-Auf-Draht wenden. Aber so wie ich dich kenne, wirst du direkt über das Telefon versuchen, mit einem Vorstandsmitglied der Kummernummer zu sprechen, um sie von deinen Modelqualitäten zu überzeugen. Reine Zeitverschwendung würde ich sagen.“
      „Das war wohl eindeutig Mobbing am Arbeitsplatz“, sagte ich ihm, und er ließ sich in seinem protzigen Sessel zurückfallen
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