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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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Gucklöchern. Wer sich darin versteckte, suchte Schutz oder griff an, ohne selbst Schaden zu nehmen. Das Holz war teilweise abgeflämmt und schwarz.
    » Was ist das?«, fragte Trevor und blickte Guntrich an.
    » Überreste der Waffen, mit denen wir gegen die Drachen kämpften, bevor sie sich uns beugten«, gab der Mann zurück.
    Sie kamen zu einem Wäldchen, das gerodet worden war. Dicke Äste und Baumstämme, geschält und sorgsam bearbeitet, lagen auf großen Haufen. Nicht weit entfernt stieg Rauch auf, es roch nach einer Köhlerei.
    Sie begegneten niemandem und langten an ein Gatter, an dessen manndicken Pfosten Ringe befestigt waren, durch die verrostete Ketten liefen. Manche waren noch intakt, einige wenige sogar gefettet. Dunghaufen qualmten, so groß wie Warenstände auf dem Markt von Dandoria.
    » Drachenscheiße«, sagte Trevor. »Hier wurden Drachen gehalten. Man hat sie angekettet.«
    Guntrich lachte dumpf. »Ihr Narren, was glaubt ihr, wo ihr seid? Rod Cam hat dafür gesorgt, dass sie uns gehorchen. Er war in seiner Jugend der beste Drachenreiter von Mittland. Nachdem er König Akish aus dem Süden bei einem Drachenkampf Mann gegen Mann tötete, folgte das Volk ihm, denn er war ein Held, er ist noch ein Held, auch wenn er fett geworden ist.«
    » Akish ist tot?«, fragte Ceyda. Blitzen ihre Augen? Zog ein Lächeln über ihr Gesicht?
    Guntrich grunzte und nickte.
    Sie hielten inne und Connor fragte: »Rod Cam ist der alleinige Herrscher von Mittland?«
    » Sollte es noch jemanden geben, der sich zu erheben wagt, wird er getötet. Ja, selbstverständlich gibt es niemanden neben König Cam. Er ist grausam und gerecht und er unterwarf die Drachen.«
    » Wie hat er das geschafft?«, fragte Trevor.
    » Er versicherte sich der Dienste des Königs aller Drachen. Er ritt Sharkan, den Vierköpfigen. Gemeinsam mit ihm wurde er ein Mythos.«
    » Und wo ist Sharkan jetzt?« Frethmar konnte nicht verhindern, dass er zitterte. Obwohl zwanzig Jahre vergangen waren, seitdem er Sharkan besiegte, waren die Erinnerungen präsent, als wäre es gestern geschehen.
    Auch Connor wartete auf eine Antwort, auch er wurde nervös.
    »Sharkan half König Cam, den Drachenkrieg zu beenden. Er schuf eine Allianz. Es kehrte Frieden ein. Die Drachen beugten sich uns, dafür lassen wir sie leben und jagen sie nicht mehr. Zum Dank entließ König Cam den Vierköpfigen aus seiner Macht, worauf Sharkan davonflog und nie wieder gesehen wurde. Man sagt, er sei an einem Felsen zerschellt und geborsten, als er unaufmerksam war.«
    » Wie lange ist das her?« Frethmar konnte das Beben in seiner Stimme nicht unterdrücken.
    Guntrich überlegte, seine zerfetzten Lippen bewegten sich, als zähle er Äpfel und Birnen zusammen. »Ungefähr zwanzig Jahre würde ich sagen.« Guntrich schüttelte den Kopf. »Wie kommt es, dass ihr das nicht wisst?«
    Niemand antwortete. Connor und Frethmar wechselten trostlose Blicke. Ceyda drückte sich an Trevor, der wiederum L-okien trostlos musterte.
    Nicht weit entfernt ragte Dandorias Burg in die Höhe. Sie sah aus wie immer, nichts deutete darauf hin, dass sie das Fanal einer anderen Zeit war. Was jedoch nicht zum alten Mittland gehörte, waren die Feuer, die rings um die Burg loderten und die Drachen, die sich wie ein Ring aus Macht um das Gemäuer schlängelten. Es musste hunderte von ihnen sein, alle glänzend, schmal und eher Würmern ähnlich als stolzen Sagengestalten.
    »Schutzdrachen«, murmelte Guntrich, als erwarte er, sowieso gefragt zu werden. »Sie wachsen so schnell wie Hunde und wurden von König Cam speziell gezüchtet. Sie bilden einen Ring um die Burg, als Schutz vor jenen, die sich gegen den König auflehnen. Sie verknoten sich ineinander wie Schlangen in einem Korb.«
    » Auflehnen? Wer sollte sich auflehnen?«, wollte Connor wissen.
    Guntrich zuckte mit den Achseln und sein massiges Fell hob und senkte sich. »Es gibt immer Querköpfe, oder etwa nicht?«
    Weiter den Burgweg hinunter, wo es in die Stadt ging und der Hafen lag, herrschte reges Treiben. Kaum jemand, der nicht in schwarzes Leder gekleidet war. Menschen, Trolle, Halblinge und wenige Elfen. Keine Zwerge, keine Barbs. Karren, die von Drachen gezogen wurden, die überdimensionierten Pferden glichen, rote, schwarze, schillernd farbige Drachen. Kriechende, springende, rennende Kreaturen, allesamt viel kleiner, als man sich Drachen vorstellte, Chimären einer einstmals stolzen Rasse.
    »Das sind, verdammt noch mal, keine richtigen
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