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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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dir den Arsch ab, mein Lieber!«, stieß Frethmar hervor.
    Währenddessen landete auch der zweite Drache und schnitt ihnen den Fluchtweg ab. Er schlug mit den fast durchscheinenden Flügeln und reckte sich. Seine Schuppen reflektierten das graue Licht. Seine gespaltene Zunge wischte zwischen den Zähnen hin und her, die Bewegungen waren geschmeidig, die Krallen wischten Staub und Krume hoch.
    Die Zeit schien stillzustehen.
    Beide Drachen starrten ihre Opfer an, jeder von ihnen konnte die Gefährten ohne Umstände töten. Man sah ihnen an, dass sie warteten, dass noch kein Befehl erfolgt war und falls sie ihn hatten, Guntrichs Anwesenheit sie verwirrte. Durch ihn hatte sich die Situation geändert.
    Frethmar liefen dicke Schweißtropfen in den Bart.
    Ceyda seufzte. Trevor ging zu ihr, nahm sie in den Arm, wobei jede seiner Bewegungen scharf beobachtet wurde. Die mächtigen Schädel der Drachen kamen immer näher zu ihnen, die grünen Reptilienaugen schienen sich in die Herzen der Gefährten zu brennen.
    L-okien wog den Dolch von einer Hand in die andere, es fiel ihm augenscheinlich schwer, nicht zu handeln.
    Connors Schwert zuckte, und Frethmar fluchte leise in seinen Bart, denn er war nach wie vor unbewaffnet und fühlte sich dadurch noch hilfloser als sowieso schon.
    » Wenn mein König mich opfert, weiß er, warum«, murmelte Guntrich. Seine Stimme klang wenig überzeugend, eher beschwörend, als mache er sich Mut.
    » Wenn dein König dich opfert, ist er ein Dreckskerl«, murmelte Frethmar zurück. »So wie ich dich einschätze, hast du ihm dein Leben verschrieben. Und was hat er dir dafür gegeben? Brandwunden. Narben. Verletzungen. Sieh dich an. Du siehst aus, als hätte man an dir alle Waffen von Mittland ausprobiert. Und ich will gar nicht wissen, wie groß deine Schmerzen sind. Alles für deinen König? Freunde opfern sich nicht.«
    Connor spuckte aus und schwieg.
    L-okien konnte ein bitteres Schmunzeln nicht unterdrücken.
    Ceyda drückte sich an Trevor, über dessen Gesicht Schweiß lief.
    Über der kleinen Lichtung am Teich lag eine Atmosphäre von Tod und Endlichkeit und lange würde es nicht mehr dauern, bis etwas geschah. Die Drachen hielten in ihren Bewegungen inne, als lauschten sie unhörbaren Worten, einer der beiden öffnete das Maul und stieß einen zischenden Laut aus, der Schwanz des anderen Drachen peitschte, jeder von ihnen machte einen, dann noch einen Schritt auf die Gefährten zu, Connor schwang sein Schwert, ein Dolch flog und Guntrich schrie.

7
     
    Das s Dreanthor, der Maredinc, Aquita, die Stadt im Meer, und Sheng, den großen Drachen, hinter sich lassen musste, erfüllte ihn mit Schmerzen, denn kaum hatte er Festwelt betreten, quälte ihn das Heimweh.
    Alleine die Gerüch e machten ihn schier wahnsinnig und er sehnte sich zurück nach dem klaren Duft des Wassers, dem grünen Odem der Algen und einer kristallinen Reinlichkeit, die auch die Seelen säuberte. Hier, auf der Festwelt von Mittland, stank es nach Rauch, Qualm, nach Bosheit und Missgunst, nach Degeneration und Dystrophie. Dies war nicht das Mittland, mit dem das Mittmeer sich arrangiert hatte, auch wenn der Mahlstrom nach Unterwelt nun nicht mehr für Ungemach sorgte, für harte Strudel und düstere Schwingungen. Diese Schwingungen erstreckten sich nun über das ganze Land, was viel schlimmer, unberechenbarer war, als hätte ein Maler seinen dicken Pinsel in einen Farbklecks getaucht, um diesen wirr und ziellos über die Leinwand des Lebens zu verstreichen.
    Dreanthor hatte eine Aufgabe.
    Er hatte mit Sheng geruht, war erwacht und hatte sofort gewusst, was zu tun war.
    Er war der Gesandte, der nicht gesandt werden brauchte.
    Der Aufgabe konnte er sich nicht entziehen, wollte er verhindern, dass der große Sheng zornig wurde, was Mittland ins endgültige Verderben stürzen würde. Wenn Sheng es wollte, erhob er sich und Tsunamis, gigantische Wasserfluten und Stürme würden sich über das Land ergießen und allem Leben den Garaus machen. Genau genommen war Sheng ein Gott, wenn er selbst sich auch nicht so sah, in Wirklichkeit war er ein geköpfter Drache.
    Er war aus einem Ei geschlüpft wie jeder Drache und hatte die Welt  gesehen. Er hatte in die Augen reiner Seelen geblickt, dann war es dunkel um ihn herum geworden, und er fand sich in einer Schale aus Glut wieder. Jemand hatte ihm den Kopf abgeschnitten. In dieser Glut lag Sheng, der weiße Drache, und die Hitze labte seinen fast toten Körper. Während über ihm ein
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