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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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Drachen«, ächzte Frethmar.
    Guntrich grinste. »Doch, das sind sie. König Cams Forscher haben die Eier mit Magie belegt, denn niemand wollte zehn oder zwanzig Jahre warten, bis die Jungen erwachsen wären. Die Experimente waren erfolgreich.«
    » Und die echten, die richtigen Drachen?«, fragte Connor.
    » Ihr meint die großen?«
    » Wo sind sie?«
    » Seht dorthin, auf die Hügel. Schaut hoch zu den Feuern.«
    Guntrich hatte recht. Dandoria war umgeben von gigantischen Schatten, die hinter, vor und manche in den Flammen schimmerten. Drachen jeder Form und Art, einige fast durchsichtig, andere ein- oder zweiköpfig und massiv. Sie hockten dort wie still erstarrte Steinfiguren, einige von ihnen erhoben sich in die Höhe, als wären sie sich der neugierigen Blicke der Gefährten bewusst, kreisten über der Stadt und sanken auf dem Wind herab wie gigantische Möwen.
    »Warum die vielen Feuer?«, fragte Trevor.
    » Gibt es etwas Schöneres als den Schein des Feuers?«, fragte Guntrich. Diese Antwort war einfach, sagte nichts und dennoch alles. Dandoria war ein Pfuhl der Hitze, der Flammen, degeneriert und verkommen.
    Im Hafen dümpelten Schiffe mit schwarzen Segeln. Einige von ihnen trugen ein Zeichen , das jenem, welches Connor um den Hals trug, zum Verwechseln ähnlich sah. Ein Drachenkopf im Profil.
    » Und nun?« Frethmar schien hilflos. »Man wird uns suchen. John, seine Männer, der König. Wir können nicht in die Stadt. Mit unserer hellen Kleidung fallen wir auf. Um nach Dalven zu kommen, benötigen wir ein Schiff. Bei den Göttern, wir sind am Arsch! Außerdem möchte ich nach wie vor wissen, wo unsere Freunde sind.«
    Connor rieb sich das Kinn. Sein Gesicht war hart und kantig. »Wofür haben wir zwei Meisterdiebe bei uns?«

6
     
    Sie lagerten abseits und versteckten sich hinter dichten Büschen, um einen Plan zu schmieden. Der Zufall wollte es, dass sie am selben Teich waren, wie vor unendlichen Zeiten, als dort der blinde Magister Agaldir zu ihnen gestoßen war, mit einem Korb voller Fladenbrote. Doch nun gab es keinen Agaldir, keinen Sonnenschein, keine Hoffnung.
    Frethmar nahm Connor zur Seite. »Was ist los mit dir, Großer?«
    » Warum fragst du?«
    » Du wirkst wie aus Stein. Sorgst du dich nicht um Aichame? Um Bob und Bluma und die anderen?«
    » Was erwartest du von mir?«
    » Mitgefühl, mein Alter.«
    Connor lachte hart. »Kannst du in meine Seele blicken?«
    » Hat dich das Alter so hart werden lassen?«
    » Oder dich so weich?«
    » Pah, gib mir eine Axt und ich zeige dir, wozu dein alter Fret noch in der Lage ist.«
    » Wir schaden uns nur selbst, wenn wir jammern. Wenn mich unsere gemeinsamen Abenteuer eines gelehrt haben, dann ist es abzuwarten. Ich kann unsere verschwundenen Freunde nicht herbeireden. Auch wenn ich um sie trauere, ändert sich nichts. Jamus und Egg werden nicht wieder lebendig, wenn ich mich meinem Zorn oder meiner Trauer überlasse.«
    » Das sagt einer, der einst einer Frau aus Zorn das Genick brach?« Sofort taten Frethmar die leichtfertig gesprochenen Worte leid.
    Connor grinste schief und schien dem Zwerg nicht böse zu sein. »Eben, Freth. Eben das ist es. Das war die Hitze der Jugend, doch die ist verloschen wie ein erkaltetes Drachenfeuer. Du scheinst dich weniger verändert zu haben als ich. Und das ist gut, denn so erkenne ich meinen besten Freund, wohingegen du vermutlich deinen alten Connor suchst. Ich bin noch ein Kämpfer, wie du gesehen hast, aber meine Seele ist ruhiger geworden.«
    Frethmar nickte und wirkte betrübt. »Du hast deine Tochter bei dir. Trevor seinen Vater. Zwei Väter und ihre ihnen fremden Kinder und mittendrin ich, ein nach wie vor einsamer Zwerg ohne Familie.«
    Sie schwiegen.
    Trevor trat zu ihnen. Er hatte sich hinter einem Busch erleichtert. »Was machen wir mit Guntrich?«
    » Eine gute Frage«, antwortete Connor.
    » Gib mir dein Schwert und ich töte ihn«, sagte Frethmar.
    » Niemand wird getötet, wenn es nicht sein muss«, sagte Connor und Frethmar nickte, als habe er keine andere Antwort seines alten, neuen Freundes erwartet.
    » Wir haben nichts, womit wir ihn fesseln können«, sagte Trevor.
    L-okien erschien vom Teich, in dem er sich das Gesicht gewaschen hatte. »Doch, wir haben etwas.« Er ging zu dem alten Soldaten und hockte sich vor ihn. Er blickte dem Hünen in die Augen – und schreckte zurück. Sein Gesicht wurde bleich, Speichel rann ihm aus dem Mundwinkel, er sprang auf und schüttelte den Kopf.
    » Was ist
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