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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Pfützen vor die Kate, dass der Schlamm und das Wasser in alle Richtungen spritzte. Er führte ein zweites Pferd am Strick hinter sich.
    »Es ist nur ein Mann«, murmelte Arlo und spähte angestrengt durch die beschlagene Scheibe. Er konnte kaum etwas erkennen, denn das Wasser verzerrte alles.
    Aber als der Reiter abstieg und die Kapuze zurückschlug, blitzte es. »Nein!«, rief Faeril, »es ist kein Mann, sondern ein Elf! Das ist Jandrei aus dem Ardental! Etwas ist geschehen!«
    Sie stürmte hinaus in den Wolkenbruch. »Jandrei! Jandrei! Was gibt es? Was ist Schreckliches geschehen?«
    Ein breites Lächeln zeichnete sich auf dem regennassen Gesicht des Elfen ab, als er Faeril vom Boden in die Arme hob und sie herumwirbelte, während der Regen sie beide durchnässte. »Schreckliches? Schreckliches? Wohlan, meine kleine, liebe Faeril, was sollte Schreckliches daran sein? Ich bin gekommen, Euch zu holen, nach Ardental zu entführen, damit Ihr das Wunder mit eigenen Augen seht. Nämlich die erste Elfengeburt auf Mithgar - und zwar seit Anbeginn der Zeiten!
    Dara Riatha ist mit einem Kind gesegnet!«
    »Ihr meint, sie hat ein Kind bekommen?«
    »Nein, aber sie ist schwanger! Sie trägt Urus’ Kind unter dem Herzen. Ist das nicht wundervoll?«
    »Aber Jandrei, das ist unmöglich! Elfen können auf Mithgar nicht schwanger werden! Und selbst wenn, so könnten Elfen und Menschen doch keine Kinder miteinander zeugen!«
    »Aye.« Jandrei grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Sagte ich nicht, es wäre ein Wunder, hm?«
    Er ließ Faeril wieder auf den Boden herunter. »Riatha schickt mich. Könnt Ihr morgen früh abreisen? Sie will Euch an ihrer Seite wissen, wenn das Kind kommt.«
    Kalter Regen hämmerte auf sie herab. »So rasch schon? Wann, wann ist es denn so weit?«
    Jandrei lachte voller Freude und hob die Hände mit den Handflächen nach oben. »Ah, Kleine, das weiß niemand. Wir haben überhaupt keine Erfahrung mit dieser Art von Wundern. Die letzte Geburt, die ein Elf sah, ereignete sich vor fünftausend Jahren auf Adonar. Das war vor der Spaltung der Ebenen.
    Aber da Urus der Vater ist, wer kann da schon sagen, wann das Kind kommt?«
    Dibby und Arlo liefen in den Regen hinaus, durch den Schlamm. Sie hatten Faerils Regenmantel dabei und warfen ihn der Damman über die Schultern. »Eure Pferde sind zu groß für meinen Ponystall!«, tief Arlo, »aber Ihr könnt sie dort in der Scheune unterstellen.« Der Wurrling sah zu dem Elfen hoch. »Und was für Eure Pferde gilt, das gilt auch für Euch: Ihr seid zu groß, um in mein Haus zu schreiten. Wenn es Euch jedoch nichts ausmacht hineinzukriechen, dann wartet ein Abendbrot auf dem Tisch. Es ist genug da.«
     
    Am nächsten Morgen, dem zehnten Tag des Monats April des Jahres 5E993, machten sich Faeril und Jandrei für ihren Ritt zum Ardental bereit.
    Mitten in dem tränenreichen Abschied trat Arlo zu seiner Tochter und küsste sie. »Ich würde dich bitten, nicht zu gehen, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass es dein Schicksal ist. Gib gut auf dich Acht, meine Dammsei.«
    Dibby trat ebenfalls vor. »Ich richte Finch und Hawly deinen Abschied aus, wenn sie zurückkehren.«
    Faeril umarmte ihn. »Geh zu Lacey und richte auch ihr meine Grüße aus. Sie mag dich, weißt du. Und sag ihr… sag ihr, dass ich schreiben werde.«
    Lorra umarmte sie. »Ich glaube, dein Vater hat recht. Dies alles ist so, wie es sein sollte. Trotzdem werden wir dich sehr vermissen.«
    »Ich werde euch auch vermissen, Mutter. Aber ich werde oft schreiben, wenn ich Kuriere finde, die hier entlang reiten; vielleicht werden nicht einmal zwei oder drei Jahre zwischen den Briefen verstreichen.«
    Jandrei führte die Pferde heran, und nach letzten Küssen für ihren Vater, ihre Mutter und ihren Bruder stieg Faeril auf, das heißt, der Elf hob sie in den Sattel. Dann ritten sie los, nach Ardental, und zwar recht zügig. Der Elf galoppierte voran, die Damman auf dem Pferd am Strick hinterher. Noch bevor sie auf dem nach Osten führenden Weg außer Sicht kamen, setzte Jandrei sein Horn an die Lippen, und sein Abschiedsruf tönte durch den ganzen Nordwald.
     
    Vier Nächte später machten sie Rast in Steinberg, und in der nächsten Nacht bei Orith und Neida. Fünf Tage nachdem sie das Gehöft der beiden verlassen hatten, erreichten sie den Eingang zum Ardental am Wasserfall. Am folgenden Tag ritten sie unter lauten Jubelrufen in die Elfensiedlung am Nordende der Schlucht ein. Mehr als fünfzig Meilen hatten sie
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