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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht
Autoren: Dennis L. McKiernan
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darin.
    Und als wäre ein Damm gebrochen, so strömten jetzt Vorstellungen und Sätze in ihren Verstand, als sie sich an ihre erste, gefährliche Reise in die Tiefen dieses transparenten Steins erinnerte.
    Plötzlich sah sie eine Elfe - Riatha? Das wusste sie nicht. Hinter ihr stand ein großer Mensch, ein Mann. Ihnen folgte ein Reiter - Mann oder Elf? -, dem ein Falke auf der Schulter saß und in dessen Händen etwas funkelte. Sie schrie Worte aufTwyll:
    »‘Ritanafi Za’o De Kiler fi ca omos, Sekena, ircuma, va lin du En Vailena fi ca Lomos.«
    Diese Worte bedeuteten:
     
    >Reiter der Unmöglichkeit,
    Ein Kind desselben,
    Sucher, Forscher, wird er sein
    Ein Reisender zwischen den Ebenen.<
     
    Noch Tage danach kehrten Faerils Gedanken immer wieder zu diesen Bildern zurück, zu diesen Worten:
     
    Reiter der Unmöglichkeit, ein Kind desselben. Kind desselben … Desselben…
    Reiter der Unmöglichkeit…
    Kind der Unmöglichkeit?
    Riathas Kind: Das unmögliche Kind.
     
    Faerils Herz hämmerte fast schmerzhaft in ihrer Brust. Das ist es! Riathas Kind ist das unmögliche Kind. Ein Sucher, Forschender, so wird er der Reisende zwischen den Ebenen sein!
    Faeril schwindelte, während sie eine Kanne Tee zubereitete. Und dann saß sie da, ohne davon zu trinken, ließ ihn kalt werden. Sie war in ihre Gedanken versunken, verloren in all den Möglichkeiten.
    Ein Falke, der auf seiner Schulter saß, und etwas Funkelndes in seinen Händen … Das Schwert des Morgengrauens? Faeril hob die Kette mit dem kristallenen Anhänger hoch. Es war der Kristall, der sie auf vielen ihrer Reisen durch Mithgar begleitet hatte, und sie betrachtete das Bildnis des Falken darin. Hat dieser Falke etwas mit dem Falken auf seiner Schulter zu tun?
    Wieder klangen ihr Aravans Worte in den Ohren: Weissagungen sind häufig subtil… und auch tückisch - so mögt Ihr wähnen, dass sie das eine zu meinen scheinen, obwohl sie etwas vollkommen anderes bedeutet.
    Am ersten Tag des Monats Oktober befanden sich unter den Besuchern, die zu der Geburt ins Ardental kamen, auch zwei schlanke Elfen, von denen einer einen schwarzen Speer trug, der andere einen Elfenbogen. Es waren Tuon und Silberblatt, beide aus dem Darda Erynian. Tuons Speer hieß Schwarzer Galgor, und Silberblatts Bogen bestand aus weißem Horn.
    Mit ihnen reiste ein Mann, ein dunkelhäutiger, drahtiger Mann, ein Gjeenier, ein Reichsmann - Hai id.
    Er suchte Faeril auf und sprach mit ihr leise über Gwylly, beschrieb ihr seine Trauer, versicherte ihr sein Mitgefühl: »… denn auch ich habe ihn sehr gemocht.«
    Als sich Faeril nach dem Ausgang ihrer Mission erkundigte, erwiderte Halid: »Lasst mich Euch von dem wyrm in der Zisterne von Uäjii berichten, und … aina’äm … auch von Silberblatts wahrhaft wundervollem Plan, der uns alle beinahe das Leben gekostet hätte …«
    Faeril und Halid schlenderten durch den Kiefernwald, während Halid angeregt schilderte, was sich zugetragen hatte. Seine Hände flogen nur so durch die Luft, als er seine Worte mit lebhaften Gesten unterstrich, während Tuon und Silberblatt, die hinter ihnen her flanierten, mit Faeril über die bildhaften Beschreibungen des Gjeeniers lachten.
     
    Am neunten Tag des Oktobers im Jahr 5E993, gegen Mittag, wurde Riatha von einem Jungen entbunden. Faeril saß während der Geburt an ihrer Seite. Die Hebamme Yselle und zwei ausgesuchte Elfen halfen.
    Nachdem sie die Nabelschnur durchtrennt und das Kind gewaschen hatten, übertrugen sie Faeril die Ehre, den krähenden Neugeborenen zu Urus zu bringen, der wie ein Bär in einem Gehege vor der Kammer herumlief. Als sie ihm seinen Sohn reichte, nahm der Hüne das winzige Kind in seine gewaltigen Arme, so sanft wie ein Lufthauch. Urus hob die weiche Decke, die das Kind umhüllte, und betrachtete seinen Sohn recht lange. Das kleine Gesicht war zu einer brüllenden Grimasse verzerrt. Da drehte sich der Baeron zu Inarion herum und erklärte: »Sieht ein wenig elfisch aus und auch ein bisschen menschlich, aber er brüllt wie ein neugeborener Bär.«
    Sie traten gemeinsam auf die Veranda der Großen Halle, vor der sich alle versammelt hatten, und Urus hob das Kind empor, dem Neuen Mond entgegen, der in den Armen des alten lag. »Am heutigen Tag hat sich ein Wunder ereignet!«, rief er den Versammelten zu, »denn heute hat Riatha ein Kind zur Welt gebracht. Unser Sohn ist geboren!«
    Ein Schrei aus zahllosen Kehlen erhob sich wie ein Donnerhall in den Himmel hinauf.
     
    Die
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