Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Um Verwirrung zu vermeiden, möchte ich die Leser auffordern, auf die jeweiligen Angaben zu Daten zu achten, welche den zeitlichen Rahmen eines jeden Kapitels beschreiben. Zum überwiegenden Teil wird diese Geschichte linear erzählt, aber gelegentlich bin ich zu einem früheren Punkt in der Geschichte zurückgegangen, um für die Erzählung wesentliche Teile einzufügen.
    7) Diese Geschichte handelt von der letzten Jagd auf Baron Stoke. Doch sie ist eng mit drei früheren Berichten verflochten, die die Jagd nach Stoke beschreiben. Diese Geschichten sind unter anderen in der Sammlung von Erzählungen aufgeführt, die als Tales from the One-Eyed Crow bekannt sind.
     
    »Weissagungen sind häufig subtil… und auch tückisch - so mögt Ihr wähnen, dass sie das eine zu meinen scheinen, obwohl sie etwas vollkommen anderes bedeuten.«

1. Kapitel
     
    STOKE
     
    4E1430 bis 5E988
    (Die letzten anderthalb Jahrtausende)
     
    »Der Baron ist tot!« Dieser Schrei gellte über den Burghof und mischte sich in das Geklapper der Hufe.
    Baroness Leva blickte hoch und sog erschreckt die Luft durch die Zähne. Mit Eisen beschlagene Hufe trappelten auf den Pflastersteinen, und die Schreie der Stallburschen und Reiter hallten durch den Burghof. In diesem Stimmengewirr war kein Wort zu verstehen. Polternd schwangen die schweren Portale des Burgfrieds auf, hallten wie die Glocken des Untergangs durch das große Gebäude und erreichten sogar die entlegene Kemenate der Baroness. Leva legte Feder und Pergament zur Seite, sammelte sich und wandte sich vom Schreibtisch ab und der Tür zu. Schritte hallten über die Steine - sie wappnete sich gegen das, was nun kam.
    Es klopfte. »Tretet ein!«, rief sie. Ein großer, ungeschlachter Mann in schlammbedeckter Reitkleidung, mit einem Blutfleck auf der Wange, marschierte mit ausgreifenden Schritten herein. Als er vor ihr stehen blieb und sich knapp verbeugte, fiel sein von silbergrauen Strähnen durchzogenes Haar um das bärtige Gesicht. »Lady Stoke, Baron Marko ist tot. Ein Bär hat ihn getötet.«
    Levas Herz tat einen freudigen Sprung - endlich! Aber ihrem schmalen Gesicht war die Freude nicht anzusehen. »Wie, Hauptmann?«, fragte sie stattdessen kalt. »Durch welche Pflichtvergessenheit habt Ihr ihn sterben lassen?«
    Bei dieser vorsätzlichen Beschuldigung riss Janok die Augen auf, doch er unterdrückte seinen Ärger, als er die Hexe betrachtete, ihre eisig blauen Augen und ihr pechschwarzes Haar. »Der Baron hat uns befohlen, beiseitezutreten. Dann stellte er sich dem Bären allein. Aber der Schaft seines Speeres brach, und so hat ihn die Bestie zerfetzt.«
    »Ich will diesen Speer sehen, Hauptmann. Ich will die Waffe sehen, die ihm ihren Dienst versagt hat. Ich möchte, dass sie vor meinen Augen zerstört wird.«
    Janek verbeugte sich zustimmend.
    »Und der Bär, welches Schicksal hat ihn ereilt?«
    »Er ist tot, Baroness. Er wurde von meinem Speer gefällt, gleich nachdem er den Baron getötet hatte.«
    Vom Burghof drang das Klappern der Hufe herein, als Pferde durch das Tor hinausritten. Im nächsten Augenblick trommelten sie die Hochstraße hinab, die von der Burg wegführte. Leva wandte ihren Kopf dem offenen Fenster zu. »Hauptmann, wohin reiten sie?«
    Janok lächelte. »Sie reiten nach Aven und Vancha.«
    Als Leva ihre dünnen Lippen wütend zusammenpresste und den Hauptmann anstarrte, wurden sie weiß. »Ich habe keinen solchen Befehl gegeben!«
    »Nein, Madame. Aber ich. Als Hauptmann der Burg war das meine Pflicht. Die Brüder des Barons, seine Erben, müssen benachrichtigt werden.«
    »Hinaus!«, fuhr ihn Leva an. »Aus meinen Augen!«
    Erneut verbeugte sich Hauptmann Janok kurz. Während er sich dann zurückzog, lächelte er grimmig.
    Als er fort war, fegte die Baroness wütend die Papiere vom Schreibtisch. Dieser zudringliche Mensch! Hat die Brüder verständigt! Jetzt wird Lenko Baron, es sei denn ich kann irgendwie … irgendwie … Warum habe ich das nicht vorhergesehen und geeignete Maßnahmen ergriffen? Leva sprang auf und durchmaß aufgeregt ihre Kemenate. Was soll ich tun? Was soll ich nur tun? Sie blieb vor dem Kamin stehen und starrte auf den Feuerrost. Beruhige dich! Beruhige dich erst einmal! Eins nach dem anderen. Wenn der zerbrochene Bärenspieß verbrannt ist, sind alle Beweise vernichtet. Leva kniete sich hin und entzündete ein Feuer. Die Flammen züngelten hoch. Aber was soll ich mit Lenko anfangen? Sie erhob sich und ging zum Klingelbrett.
    Als die Magd
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher