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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
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liebte, wenngleich auch hoffnungslos. Denn sie war eine Elfe und unsterblich, er dagegen war ein Verfluchter und ein Mensch. Also behielt er seine Gefühle für sich und kehrte in den Großen Grünsaal zurück, ohne ihr sein Herz zu öffnen.
     
    Die Jahre verstrichen. Urus’ Vater Uran starb, drei Jahre später gefolgt von Niki. Nachdem seine Mutter verschieden war, zog Urus nach Süden in den Großwald und unterrichtete dort die Söhne von Königen, lehrte sie die Sitten der Baeron, die Wege der Natur.
    Unter seinen Schülern von königlichem Blut war der letzte Aurion, Sohn von Galvane, dem Hochkönig von Mithgar. Und noch während er den Prinzen unterwies, erreichten ihn schreckliche Gerüchte aus Aralan, wo Menschen spurlos verschwanden, ganz so wie in den Tagen von Stoke.
    Also entsendete Urus Boten zu Riatha und Tomlin und Petal, denn sie alle hatten geschworen, Stoke zur Strecke zu bringen und ihn zu töten, und wenn es auch nur den Hauch einer Chance gab, dass er diese Feuersbrunst überlebt hatte…
    Tomlin, Petal und Riatha folgten seinem Ruf, und Urus fühlte, wie sich bei Riathas Anblick das Herz in seiner Brust zusammenkrampfte. Aber er schwieg noch immer, und sie bereiteten sich auf den Abmarsch vor.
    Prinz Aurion war damals zehn Jahre alt und kam zu den vieren. Er gelobte, dass der Hochkönig selbst ihnen helfen würde, wenn sie denn Hilfe benötigten. Die vier nahmen sein Wort an und sagten, dass vielleicht eines Tages der Augenblick käme, da sie es einlösen würden.
     
    Sie entdeckten Baron Stoke nördlich von Inge, jenseits des Grimmwall über dem Großen Nord-Gletscher, in einem Kloster. Diesmal riss Urus ihn in die Tiefen eines Abgrundes im ewigen Eis, eines Abgrundes, der sich nach einem Erdstoß aufgetan hatte und sich sofort wieder schloss, nachdem er die beiden Verfluchten verschlungen hatte. Dann vergingen eintausend Jahre …
     
    In der dazwischenliegenden Zeit sprach Rael in Arden eine Prophezeiung, die die Letztgeborenen Erstgeborenen betraf, das Auge des Jägers, das Licht des Bären und die Wiederauferstehung von Freund und Feind.
    Der Winterkrieg kam und ging - und enthüllte, warum sich die Brut im Grimmwall versammelt hatten. Sie hatten es auf Modrus Geheiß getan, der jedoch erneut besiegt wurde.
    Achtunddreißig Jahre nach dem Ende des Winterkrieges starb Tomlin, der hundertneunundzwanzig Jahre alt geworden war. Sieben Jahre später verschied auch Petal im Ardental, mit einhundertdreiunddreißig Jahren.
    Die Schlacht um Kraggencor wurde ausgetragen, nach der die Zwerge ihre alte Heimat wieder in Besitz nehmen konnten.
    Drachen erwachten aus ihrem tausendjährigen Schlaf.
    Aravan, der immer noch auf der Suche nach dem Schwert des Morgengrauens war und Vergeltung für Galaruns Tod suchte, war Riatha begegnet und hatte ihr seine Hilfe gelobt, bei der Erfüllung der Prophezeiung. Denn er wollte diesen gelbäugigen Mann selbst sehen, der sich Baron Stoke nannte … falls er tatsächlich von den Toten auferstanden war.
    Gwylly und Faeril kamen, mit ihrer schon fast unheimlichen Ähnlichkeit zu Tomlin und Petal.
    Und der Große Nord-Gletscher spuckte endlich seine Gefangenen aus.
    Wiederauferstehung.
    Wie hatte Urus überlebt? Er wusste es nicht. Vielleicht wegen der Kälte, vielleicht auch aufgrund des Fluches. Des Fluchs, ein Bär zu sein.
    Doch auch Stoke hatte überlebt, und er war in einen Schlupfwinkel entkommen. Riatha hatte jedoch einen Plan geschmiedet, um ihn kurz nach Sonnenaufgang am frühen Morgen zu überfallen. Bis dahin waren es noch dreizehn oder vierzehn Stunden.
     
    Draußen heulte der Wind und trieb den Schnee vor sich her. Urus wachte auf. Einen Augenblick lang war er verwirrt, doch dann erinnerte er sich. Sie befanden sich in einer Höhle hoch oben in der steilen Felswand des Kessels. Gwylly und Faeril saßen hinten in der Höhle und flüsterten leise miteinander: Aravan lag am Eingang und spähte hinaus. Und Urus saß gegenüber, mit ihren silbernen Augen, die im Dunkeln sacht glitzerten, seine Liebe …
    Aravan rutschte ein paar Zentimeter zurück. »Es ist Nacht«, zischte er. »Und die Rüpt rühren sich.«

21. Kapitel
     
    FLUG
     
    Frühlingsanfang, 5E988 [Gegenwart]
     
    Schnee wirbelte vor dem Eingang der Höhle, getrieben von dem ächzenden Sturm. Aravan lag noch immer auf dem Bauch und spähte in den Kessel hinab, dessen Boden etwa achtzig Meter unter ihm lag. Ab und zu bebte die Erde, während es immer finsterer wurde.
    »Sie sammeln sich im
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