Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Süden, dem Sturm entgegen. »Wir müssen uns beeilen«, drängte Riatha. »Sonst wird ihre Fährte noch vom Winde verweht.«
     
    Sie kämpften gegen den beißenden Wind an und der Schnee peitschte gegen ihre Gesichter, als sie dem westlichen Rand der Schlucht folgten, der sich langsam in das weite Tal dahinter absenkte. Gwylly trug eine Sturmlaterne, deren Klappen bis auf einen schmalen Schlitz geschlossen waren, damit sie von Weitem nicht gesehen wurden. Dennoch spendete sie genug Licht, sodass sie den Weg sehen konnten.
    Schon bald erreichten sie den Boden des Tales, und Aravan, der an der Spitze ging, ließ anhalten. Er hockte sich hin, um die Spuren zu untersuchen. Gwylly öffnete den Spalt der Laterne, und Licht fiel auf die Fährte, die, während sie zusahen, von Schnee zugedeckt wurde. Der Elf stand wieder auf. »Wir müssen uns beeilen, sonst verlieren wir ihre Fährte im Sturm. Aber wir dürfen sie erst einholen, wenn es Tag wird, denn sie sind uns zahlenmäßig weit überlegen.«
    Sie kämpften sich drei Stunden oder länger nach Süden vor, wobei die Wurrlinge das Tempo vorgaben. Der Schneefall verstärkte sich, als wollte er diese Störenfriede unter sich begraben.
    Wegen ihrer schweren Rucksäcke machten sie jede Stunde einige Minuten Rast, da sie dieses Tempo nicht endlos durchhalten konnten. Sie suchten in kleinen Gehölzen oder unter Felsvorsprüngen Schutz vor dem eisigen Wind, falls sie jene in dem dichten Schneetreiben überhaupt fanden. In diesen Pausen suchte Faeril eine Antwort auf eine Frage, die ihr seit einiger Zeit keine Ruhe ließ, eine Antwort, die sie eigentlich wissen sollte. Warum ist die Brut im Dunkeln aufgebrochen, aus ihren Rissen und Spalten und Höhlen gekommen, ohne Fackeln zu entzünden?
    Doch jedes Mal, bevor sie der Lösung auch nur nahe kam, forderte Aravan sie zum Weitergehen auf, und wieder verhinderte der anstrengende Marsch die Suche nach dem losen Ende in ihrem Verstand.
    Auch jetzt bedeutete Aravan ihnen erneut, dass sie weitergehen sollten, denn die Spur, der sie folgten, bestand nur mehr aus kleinen Vertiefungen im Schnee. Wenn sie nicht aufbrachen, würden sie die Fährte verlieren. Faeril wickelte den Schal enger um sich und zog die Schnüre ihrer Kapuze zusammen, um ihr Gesicht vor den stechenden Schneeflocken zu schützen. Sie schulterte wie die anderen ihren Rucksack und trat erneut in den peitschenden Wind hinaus.
    Sie eilten weiter, Gwylly und Faeril neben Aravan, der die kaum noch erkennbare Spur verfolgte. Warum sind sie ohne Fackeln gegangen?
    Warum …?
    Plötzlich kam Faeril auf den Gedanken, der ihr bislang entgangen war. Sie erinnerte sich an das, was sie über die fehlenden Fackeln der Brut gesagt hatte, bevor dieses Ding aus dem Kessel geflogen war. »Vielleicht wollen sie heimlich etwas tun.< Das habe ich doch gesagt: dass sie »heimlich etwas tum.
    Aber was sollten sie heimlich tun? Entkommen? Wollen sie uns eine Falle stellen? Einen Hinterhalt legen? Wenn ja, so wissen sie, dass wir ihnen folgen … oder argwöhnen es. Und wenn sie das vermuten …
    »Wartet!«, rief Faeril, blieb stehen und streckte den Arm aus, um Aravan aufzuhalten. Alle fünf blieben stehen. »Aravan«, begann die Damman eindringlich, »wie viele von der Brut haben den Kessel verlassen? Habt Ihr sie gezählt? Habt Ihr sie gezählt, Aravan?«
    »Nein, Faeril, das habe ich nicht. Dieses schwarze, fliegende Ding … es hat mich abgelenkt.«
    Faerils Herz schlug heftig gegen ihre Rippen. »Sie haben keine Fackeln dabei gehabt, versteht Ihr? Sie hatten keine Fackeln dabei!«
    Im schwachen Licht der Sturmlaterne betrachtete Gwylly sie durch das Schneetreiben. Sein Gesicht wurde von der Kapuze verborgen. »Und das bedeutet…?«
    »Falls Stoke etwas Geheimes plant«, erwiderte Faeril grimmig, »so würde er es im Dunkeln tun, wo Spione wie wir die Zahl der Krieger, die er mitnimmt, nicht zählen können. Wenn er jetzt einige zurückgelassen hat…«
    Urus tiefes Knurren übertönte das Heulen des Sturms. »… dann deshalb, um herauszufinden, ob Stoke verfolgt wird. Er wird wissen wollen, wer ihn jagt und wie viele es sind.«
    »Ihr wollt damit aber nicht sagen, dass wir warten müssen, ob wir verfolgt werden?« Riathas Stimme klang bestürzt. »In diesem Fall wird uns Stoke mit Sicherheit entkommen.«
    Bevor Faeril oder Urus der Elfe antworten konnten, sprach Gwylly. »Und wenn sie nun alle gegangen sind? Ich meine, es könnte auch niemand zurückgeblieben sein. In diesem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher