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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Dunkeln«, zischte Aravan. Seine Elfensicht konnte die Silhouetten erkennen, die sich vom Schnee abhoben.
    Gwyllys Herz hämmerte schmerzhaft gegen seine Rippen, und er griff nach Faerils Hand, die gleichzeitig die seine suchte.
    Urus zog die Beine an und legte die Hände über die Knie. Riatha rührte sich nicht, sondern wandte nur ihren Kopf zu Aravan. »Im Dunkeln?«, fragte sie leise. »Haben sie keine Fackeln dabei?«
    »Nein.«
    Diese neue Taktik verwirrte Riatha, sie sah Faeril fragend an. Aber in der dunklen Höhle konnte keiner von ihnen das Gesicht der anderen sehen. »Vielleicht wollen sie heimlich etwas tun«, meinte Faeril dennoch.
    Der Wind heulte, der Schnee peitschte an dem Höhleneingang vorbei und wurde immer dichter. In dem Ächzen zischte Aravans Stimme: »Sie laufen herum, als würden sie warten.«
    Er sog die Luft zwischen den Zähnen ein. »Und in dem Schlupfloch … da ist jemand, etwas …«
    Skrawwww! Ein gellender Schrei zerriss die Stille.
    Gwyllys Herz schlug ihm bis in den Hals, Faeril drückte seine Hand. Riatha riss die Augen auf und richtete ihren Blick auf Urus. »Stoke!«, stieß er heiser hervor und krabbelte zum Eingang, gefolgt von Riatha. Gwylly und Faeril hasteten ebenfalls herbei.
    Ihnen gegenüber erhob sich ein großes, von ledernen Schwingen getragenes Ding aus dem Schlupfloch. Sein langer, mit Reißzähnen gespickter Schnabel war weit aufgerissen, die Augen glühten gelb, und seine mit Krallen bewehrten Füße baumelten hinter ihm in der Luft.
    Nur Aravan konnte es richtig sehen, die anderen kamen zu spät. Sie sahen nur noch einen schwarzen Fleck, der sich in den Sturm erhob. Trotzdem, die Umrisse der Kreatur konnten sie erkennen. Die Spannbreite ihrer Flügel betrug sieben Meter, von Spitze zu Spitze, und fünf maß sie vom Schnabel bis zu ihrem peitschenartigen Schwanz, als sich dieses grauenvolle Wesen nach Süden wendete.
    Skrawww!
    Die Rukhs, Hlöks und Vulgs unter ihnen drehten sich um und strömten ebenfalls nach Süden, auf den Ausgang der Schlucht zu.
    »Sie ziehen ab!«, erklärte Aravan.
    Riatha wollte hinausklettern, Aravan aber hielt sie am Arm fest. »Dara!«, zischte er. »Wartet! Ihr werdet uns nur an die Rüpt verraten!«
    »Stoke!«, stieß sie hervor. »Er entkommt!«
    Aravan ließ sie nicht los. »Was wollt Ihr tun, Riatha? Wir haben keine geeigneten Waffen, um ihn abzuschießen! Stünden Gwylly und Faeril oben auf dem Rand der Klippen, dann könnten sie es versuchen … Aber dort sind sie nicht. Und wir müssen erst zum Rand hinaufklettern. Bis dahin ist er aber längst fort!
    Nein, Dara, verratet unsere Anwesenheit nicht den Rüpt. Stattdessen müssen wir ihnen heimlich folgen. Sonst merkt er doch, dass er gejagt wird!«
    Die Elfe schaute hilflos und bestürzt Urus an. Der Mann knirschte vor Wut mit den Zähnen. »Aravan hat recht, Riatha«, knurrte er dennoch. »Aravan hat doch recht, verflucht!«
    Die Elfe brach vor Enttäuschung in Tränen aus. »Vielleicht hätte ich ihn gestern töten können, wenn ich es versucht hätte. Und jetzt ist er entkommen.«
    Urus streckte die Hand nach ihr aus, aber Riatha wollte sich nicht trösten lassen. Der Wind heulte noch immer um die Höhle, der Schnee peitschte am Eingang vorbei und immer wieder erschütterten Beben das Land.
    Aravan spähte hinaus, konnte jedoch nicht mehr bis zum Boden des Kessels sehen. Die Sicht wurde durch das Schneetreiben blockiert. »Gehen wir. Ich klettere zum Rand hinauf und lasse ein Seil hinab.«
    Er trat nach draußen und verschwand, kletterte ohne Hilfsmittel die steile Felswand hinauf, gesichert von einer Leine an seinem Harnisch, die Urus hielt, falls der Elf abrutschte. Der Wind rüttelte an ihm, als wollte er einen Eindringling aus seiner Domäne blasen. Eine Weile geschah nichts, bis schließlich ein Signal von oben kam und eine Leine heruntergelassen wurde. Der Wind peitschte sie hin und her. Urus lehnte sich hinaus und erwischte sie im dritten Versuch.
    Einer nach dem anderen befestigten sie ihre Rucksäcke an der Leine und Aravan zog sie hinauf. Danach stiegen erst Faeril und nach ihr Gwylly hinauf, während der Baeron die Leine hielt, und dann Riatha. Auch der starke Wind konnte ihren Aufstieg nicht bremsen. Als Letzter verließ der Baeron die Höhle. Der Hüne kletterte hinauf und schob sich über den Rand.
    Aravan rollte die Leine ein, während die anderen ihre Ausrüstung schulterten. Nachdem er seinen eigenen Rucksack festgeschnallt hatte, marschierten sie nach
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