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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
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brauche Hilfe! Ich brauche Hilfe! Sie haben meine Frau!« Ein Mann stolperte aus der Dunkelheit, kam aus dem Schneetreiben. Er war groß und hager, in Schwarz gekleidet, mit schwarzem Haar, einer dünnen, geraden Nase und schlanken Händen mit langen Fingern. Seine Haut hob sich weiß gegen den tiefschwarzen Umhang ab, und seine Augen waren gelb.
    Sie führten den Mann an das Lagerfeuer der Baeron. »Er kommt aus dem Südwesten, Urus.«
    »Urus, seid Ihr der Anführer dieser Männer?«
    Urus nickte.
    Andere Baeron hatten sich versammelt, und der Mann sprang auf die Reste eines Hüttenbodens, um die Ruine als Bühne zu nutzen. »Ich brauche Hilfe!«, flehte er. »Die Drik haben meine Frau entführt.«
    »Drik?«, knurrte Urus. »Meint Ihr die Wrg, die Brut?«
    »Ja, ja, genau, die Brut. Es waren sechs oder acht. Sie haben meinen Hof angegriffen. Ich bin geflohen. Ich dachte, sie würden mir folgen, aber als ich mich umsah, bemerkte ich, dass sie meine Frau ergriffen hatten. Dann habe ich sie verfolgt. Sie sind in einer Höhle, nicht weit von hier. Kommt mit mir. Oh, Urus, nehmt Eure Krieger und kommt mit. Oder schickt wenigstens ein paar Eurer Männer dorthin.«
    Auf dem Nacken sträubten sich Urus die Haare. Irgendwas stimmt da nicht. Als wenn …
    »Rasch, bevor sie ihr etwas Schreckliches antun.«
    Arag wandte sich an Urus. »Schickt mich, Urus. Sie haben doch meine Frau getötet. So könnte ich Vergeltung an ihnen üben.«
    Mehr Männer traten vor.
    »Wartet!«, rief Urus. »Wir können die Frauen, Kinder und Verwundeten nicht einfach unbeschützt lassen. Nenn mir deinen Namen, Mann.«
    »Bela«, antwortete der Gelbäugige. »Oh, macht aber schnell!«
    »Bela, Ihr sagt, es sind sechs bis acht Wrg in der Höhle?« Als der Mann nickte, fuhr Urus fort. »Wir sind dreißig. Arag, such dir acht Männer aus, die mit dir gehen. Der Rest wird hier bleiben und die Wehrlosen verteidigen, falls die Wrg, die die Karawane überfallen haben, den Pass hinunterkommen. Ich werde ebenfalls bleiben, denn wenn die Räuber zahlreich sind, bin ich hier nützlicher.
    Und, Arag, gib acht, denn es könnten mehr als nur sechs oder acht sein.«
    Arag nickte und wählte neun Freiwillige aus. Nach wenigen Augenblicken waren sie verschwunden, folgten Bela aus dem Lager und in das Schneetreiben hinein.
    Die Nacht verstrich, und in den frühen Morgenstunden hörte es auf zu schneien. Der Morgen graute, und während sich die Baeron und die Reisenden der Karawane fertig machten, der Überlandstraße zum Großen Grünsaal zu folgen, betrachtete Urus die Hügel im Südwesten. Er sah nur die weiße, hügelige Landschaft, die sich bis zum fernen Grimmwall erstreckte.
    »Wo steckt nur Arag?«, knurrte er, aber niemand antwortete ihm.
    Schließlich trat Raff neben ihn. »Sie sind marschbereit, Urus.«
    Urus seufzte und kehrte den Bergen den Rücken zu. »Dann lasst uns aufbrechen. Arag und seine Leute sind erfahrene Krieger und können uns folgen, wenn sie so weit sind. Falls Ihnen etwas zugestoßen ist…«
    Raff wartete, aber Urus sprach seine Gedanken nicht aus. »Wenn ihnen etwas widerfahren ist«, fuhr Raff schließlich fort, »dann wird Waroo dafür sorgen, dass wir Arag und die anderen nicht aufspüren können.«
    »Richtig«, stimmte Urus ihm zu. Raff sprach von dem Weißen Bären der Legenden, der sich den Weg über die Berge bahnt und Schnee auf das Land darunter bringt. Erneut betrachtete Urus die unberührte Landschaft, die in der Morgensonne glänzte. »Dafür hat Waroo allerdings gesorgt.«
    Also brachen sie auf und eskortierten die Überlebenden zum Grünsaal, während Urus von Unruhe getrieben war.
     
    »Drik?« Uran sah seinen Sohn an. »Oh, ich glaube, das ist das Wort der Wrg für ihresgleichen.«
    »Ein Wort der Wrg? Du meinst ein Slük-Wort?«
    »Allerdings. Aus der Slük-Sprache.«
    »Verflucht!« Urus schlug seine Faust in die Handfläche. »Verflucht! Ich wusste, dass da etwas nicht stimmte. Dieser Fremde, Bela, falls das sein wahrer Name war, er sagte Drik.«
    »Wenn er das tat, Sohn, dann weiß nur Adon, was er im Schilde geführt hat. Die Männer, die mit ihm gingen, schweben vielleicht in großer Gefahr. Ich glaube, wir sollten eine Gruppe zusammenstellen und nach ihnen suchen.« Als Urus nickte, fuhr Uran fort: »Ich hole Beorc.«
     
    Zwei Tage später führte Urus erneut eine Gruppe Krieger zu den verlassenen Ruinen von Häven. Auf dem Marsch hatten sie keine Spur von Arag und den neun anderen Baeron gefunden. Es war
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