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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ich sagen: Ich glaube, dass Füchse bei den Bären waren, weil sie von denen geritten wurden, die die Pfeile abgeschossen haben: Die Verborgenen, in diesem Fall die Fuchsreiter. Und genau das glaubte ich auch auf dem Rücken des Fuchses gesehen zu haben, als wir hinaufgeklettert sind: eine winziges Gestalt, die rittlings auf dem Tier saß, es war ein Fuchsreiter.« Beorcs Augen weiteten sich bei Urans Erklärung, denn auch wenn die Antwort seines älteren Bruders seinen eigenen Vermutungen Ausdruck verlieh, war es eine Sache, eine Schlussfolgerung zu ziehen, sie bestätigt zu bekommen aber eine andere. Doch er blieb stumm.
    »Ich glaube«, fuhr Uran nach einer Weile fort, »dass die Bären und die Fuchsreiter das Bärenjunge begleitet haben und es in Sicherheit bringen wollten, oder zu seinem Stamm.«
    Beorc blickte über die Schulter den Hang hinauf, als erwarte er, dass sie selbst gerade beobachtet wurden. Dann drehte er sich zu seinem Bruder herum. »Und das Bärenjunge?«
    Uran seufzte und blickte auf das schlafende Kind in seinen Armen herunter. »Was das betrifft, Beorc, so glaube ich, ich halte eben dieses Bärenjunge in meinen Armen.«
     
    Während sie warteten, durchsuchte Beorc die Asche der Brut und sammelte die winzigen Pfeile auf. Er achtete sorgfältig darauf, die dunkle Schmiere an den vergifteten Spitzen nicht zu berühren. Er legte die winzigen Schäfte in einer Reihe auf einen flachen Felsen. »Sie werden sie wiederhaben wollen, denke ich.«
    Die Sonne stieg ihrem Zenit entgegen. Uran saß im Schatten eines großen Felsbrockens und wiegte das Kind. »Er ist erschöpft, Beorc.«
    »Vielleicht sind sie ja die ganze Nacht gewandert.«
    Uran nickte.
    Beorc setzte sich neben seinen Bruder. »Wenn die Fuchsreiter körperlich ebenso aufgebaut sind wie wir, dann können sie, der Länge dieser Pfeile nach zu urteilen, kaum größer sein, als mein Fuß lang ist.«
    Uran grinste. »Ein kleines Volk, aber ein großer Fuß.«
    Beorc lachte bellend, verstummte jedoch sofort, denn er wollte das Kind nicht wecken. Das schlafende Kind bewegte sich zwar, wurde jedoch nicht wach.
    Schließlich stand Uran auf. »Sie wollen ihn offenbar nicht holen.«
    Beorc sah zu seinem älteren Bruder hoch. »Du willst ihn mitnehmen?«
    »Ja, wir können ihn doch nicht hier lassen.«
    Beorc nickte und stand auf. »Gehen wir. Da bringen wir aber eine schöne Überraschung mit ins Lager.«
    Uran sah das Kind an. »Nur vorübergehend, Beorc. Ich habe vor, Niki zu überraschen.«
    Beorc sah ihn erstaunt an. »Du willst den Kleinen zu deiner Frau bringen?«
    »Ja.«
    Beorc schüttelte verblüfft den Kopf, kletterte den Vorsprung hinab und streckte die Hände aus. Uran reichte ihm das Kind und folgte ihm. Auf diese Weise gingen sie den Hang hinab, reichten sich, wenn sie einen Vorsprung überwinden mussten, gegenseitig das Kind.
    Ab und zu warfen sie einen Blick zurück, den Hang hinauf, und nach einer Viertelmeile meinte Beorc leise: »Hola, Bruder, sieh dir das an!«
    Uran hielt das Kind sorgfältig fest und drehte sich um.
    Hoch oben auf dem flachen Vorsprung standen fünf Füchse und blickten zu ihnen hinab.»Du sagst, die Verborgenen hätten ihn uns gegeben?«
    »Ja, Niki«, antwortete Uran. »Das haben sie getan.«
    Niki beugte sich über den Jungen und löffelte ihm warme Milch in den Mund.
    »Sie sind uns den ganzen Weg über gefolgt«, mischte sich Beorc ein. »Durch die Wälder, durch die Schatten des Großen Grünsaals. Jeden Tag, fünf Tage lang … bis wir hierher ins Dorf gekommen sind.«
    »Und womit habt ihr ihn diese fünf Tage gefüttert?«
    »Mit gründlich durchgekauten Mahlzeiten, Liebste«, antwortete Uran. »Ich habe meine Lektion von den Wölfen gelernt.«
    »Vergiss den Beerensaft nicht«, fügte Beorc hinzu.
    Niki sah zu den Männern hoch. »Kein Wunder, dass sein Magen durcheinander kam. Aber ihr konntet wohl nichts anderes tun.
    Und einen Namen hat er bestimmt auch noch nicht, oder?«
    »Bärchen!«, sagten beide Männer gleichzeitig.
    »Bärchen? Was ist das denn für ein Name für ein Kind?« Niki löffelte dem Kleinen mehr Milch in den Mund. Dieser grinste die Frau über das ganze Gesicht an und streckte seine kleine Faust aus, um in ihr rotbraunes Haar zu greifen. Niki erwiderte das Lächeln, und das Kind lächelte. Seine bernsteinfarbenen Augen funkelten.
    »Er wird Urus heißen, nach eurem Großvater.«
    Damit war die Sache erledigt, obwohl Beorc und Uran ihn häufig Bärchen riefen.
     
    Urus war ein
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