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Mitarbeiter sind so verletzlich

Mitarbeiter sind so verletzlich

Titel: Mitarbeiter sind so verletzlich
Autoren: Fred Maro
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auf!
    Legen Sie – je nach Arbeitsbereich – Kernarbeitszeiten fest, damit Telefone abgehoben, Produktionsteams arbeiten und Besprechungen durchgeführt werden können. Alle anderen sollten weitestgehend Freiheit genießen. Wache und kommunikativ arbeitende Führungskräfte vermögen Teams auch ohne Anwesenheitskontrollen erfolgreich zu steuern. Und wenn es doch einmal schwarze Schafe geben sollte, die schlicht Privilegien unangemessen ausnutzen? In einem Großraumbüro habe ich zwei Tage lang ein Schild mit folgender Aufschrift aufgehängt: „Hier arbeitet ein hervorragendes Team! Hier betrügt keiner den anderen! Auch nicht um Arbeitszeit und um seine Leistung. Wer diese Spielregeln nicht anzuerkennen bereit ist, der passt nicht zum Team.“ Das Problem regelte sich in kurzer Zeit zur Zufriedenheit aller – ohne dass die damit gemeinten Personen angesprochen wurden …
    Ein anderes Beispiel: Die um drei Uhr Nachmittag schmunzelnd gesprochenen, aber durchaus ernst gemeinten Sätze eines Managers zu einem Mitarbeiter „Sie haben heute wirklich genug getan. Ab nach Hause – wenn ich Sie in zehn Minuten hier noch sehe, gibt's Ärger. Ich möchte topfitte und nicht ausgepowerte Kollegen an meiner Seite!“ haben auch eine äußerst verblüffende Wirkung. Jetzt höre ich jedoch das Argument: „Aber wie wollen Sie dann für den Mitarbeiter die durch Stechuhren festgelegte Arbeitszeit ausgleichen?“ Natürlich gibt es da Sondervermerke, welche die jeweilige Führungskraft vornehmen muss. Aber all dies ist ausgesprochen kontraproduktiv und dient nur der Entmündigung und der Besänftigung des Misstrauens gegenüber Kollegen, nicht wahr?
Anwesenheitskontrollen – gearbeitet wird im Büro!
    Gestatten Sie die Freiheit, dort zu arbeiten, wo es am meisten Spaß macht! Sicher geht das nicht in allen Bereichen im Unternehmen. Aber warum soll sich ein Marketingmann nicht mit seinen Kollegen zu einer Besprechung im Sommer draußen in den Park setzen? Es gibt Firmen mit wunderschönen Gartenanlagen. Nur Mitarbeiter haben dort arbeitend nichts zu suchen – außer dem Gärtner … Besuchen Sie im Urlaub einmal amerikanische Unternehmen, die viele Kreative beschäftigen. Dort arbeitet man auch im Park und diskutiert im unternehmenseigenen Schwimmbecken.
Zu spät kommen – Zu früh gehen
    Manche Menschen sind nachts am Kreativsten. Nur – da dürfen Sie nicht im Sinne des Unternehmens kreativ sein, da sie sonst in ihrer – weniger kreativen Zeit – nicht im Unternehmen wären.
    Fließbänder, viele Arbeitsplätze mit Kundenkontakt, an Zeit und Ort gebundene Arbeitspositionen (z. B. Lager, Kantinen und andere), sie alle können leider kaum von diesen Möglichkeiten profitieren. Aber müssen deswegen alle anderen auch darauf verzichten?
Bitte kein Kaffeeplausch innerhalb der Dienstzeit!
    Auch so ein Unsinn. Es gibt Dutzende Untersuchungen, die zeigen, dass die Unterhaltungen auf dem Büroflur, auf der Schreibtischkante sitzend oder „im Vorbeigehen“ Kommunikationswege verkürzen, Missverständnisse aus dem Weg räumen und das Arbeitsklima verbessern, beziehungsweise konservieren.
Wann ist ein Mitarbeiter krank?
    Dann, wenn es irgendein Arzt diagnostiziert? Dann, wenn der Mitarbeiter keine Stimme mehr hat oder am Arbeitsplatz schweißgebadet zusammensackt, oder dann, wenn Ihr Mitarbeiter selbst sagt, dass er jetzt lieber im Krankenbett läge?
    Hier tritt besonders das Misstrauen gegenüber dem Arbeitnehmer zutage. Der Herr oder die Dame im Büro könnten ja einmal einen Tag zu Hause verbringen, obwohl sie eigentlich noch gar nicht richtig krank sind! Also verlangt man von ihnen, dass sie sich drei Stunden in eine mit Grippekranken überfüllte Arztpraxis setzen, um nach meist flüchtiger Untersuchung ein Stück Papier zu erhalten, das „beweist“, dass man wirklich krank ist. Als wenn ein Arzt in den drei Minuten feststellen könnte, was wirklich Sache ist …
    Krankheitstage werden gezählt und als Argument für Karrierebremsen verwendet. Deshalb bleiben die Mitarbeiter im Büro. Bazillen versprühend und langsam auf den Kollaps zulaufend. Dass sie dabei unter Umständen zahlreiche Kollegen anstecken und im Unternehmen eine kontraproduktive und umsatzschädigende Krankheitswelle auslösen – dass sie so früher oder später wirklich (länger und damit wirkungsvoller) krank sein werden, wird nicht bedacht.
    Hohe krankheitsbedingte Ausfallzeiten sind in den meisten Fällen entweder durch extreme Arbeitsbedingungen oder
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