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Mit Sicherheit Liebe

Mit Sicherheit Liebe

Titel: Mit Sicherheit Liebe
Autoren: M Child
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mich nicht will.“ Da sie den mitleidigen Blick ihrer Mutter nicht ertragen konnte, sah sie auf den riesigen Garten hinaus.
    Als Erstes fiel ihr das aus Hecken gestaltete Labyrinth ins Auge. Als Kind hatte sie mit ihren Brüdern oft darin Fangen gespielt, und wenn es im Sommer Führungen durch die Palastanlage gab, war dieser Irrgarten immer eine besondere Attraktion für die Besucher.
    Doch am meisten liebte sie den Rosengarten, den ihre Mutter mit kalifornischen Rosen angelegt hatte, als sie Königin geworden war und ihr bürgerliches Leben hinter sich gelassen hatte. Königin Teresa hegte und pflegte die Rosen bis heute höchstpersönlich, was der königliche Chefgärtner nur ungern sah. Aber was sollte er machen?
    Der Rosenduft wehte zu ihnen herüber, und Alex atmete tief ein. Das tat ihr gut.
    „Alex“, sagte ihre Mutter und legte ihr tröstend die Hand auf den Arm, „natürlich will er dich. Warum sonst akzeptiert er keine Bezahlung für die Zeit, in der er dich beschützt hat?“
    „Wahrscheinlich aus reiner Dickköpfigkeit.“
    Teresa lächelte sanft. „Ich glaube, in der Hinsicht gebt ihr euch nicht viel.“
    „Du verstehst das nicht, Mom.“ Alex setzte sich neben ihre Mutter. „Bei dir damals … das war etwas anderes. Du hast Dad in Disneyland kennen gelernt, und es war von Anfang an wie Magie. Er hat sich in dich verliebt und dein Herz im Sturm erobert und …“
    Plötzlich begann ihre Mutter lauthals zu lachen.
    „Was ist denn so komisch, Mom?“
    „Ach, Kind“, sagte die Königin, als sie sich wieder etwas beruhigt hatte. „Ich wollte nicht lachen, aber … dein Vater hat wahrscheinlich recht gehabt. Als du noch ein kleines Mädchen warst, hat er mir immer gesagt, dass ich dir zu viele romantische Geschichten erzähle. Dass ich dir damit Traumvorstellungen einimpfe, die einfach nicht zu erfüllen sind.“
    Verwirrt sah Alex ihre Mutter an. „Aber ihr habt euch doch in Disneyland kennen gelernt. Und du hast dich verliebt und bist Königin geworden.“
    „Das stimmt schon. Aber das ist nicht die ganze Geschichte.“
    Gebannt hörte Alex ihrer Mutter zu.
    „Ja, ich habe Gregory in Disneyland kennen gelernt“, berichtete die Königin lächelnd. „Ich habe im Souvenirshop gearbeitet, und er kam rein und kaufte den halben Laden leer. Nur damit er sich so lange wie möglich mit mir unterhalten konnte.“
    Jetzt, da sie selbst in Disneyland gewesen war, konnte Alex sich die Szene bildlich vorstellen.
    „Wir haben dann während seines zweiwöchigen Aufenthalts in Kalifornien sehr viel Zeit miteinander verbracht, und – um es kurz zu machen – ja, wir haben uns ineinander verliebt.“ Sie lächelte versonnen und ergriff Alex’ Hand. „Aber du darfst nicht glauben, dass anschließend alles nur eitel Sonnenschein war.“
    „Was ist denn passiert?“
    „Dein Vater musste abreisen. Er ist hierher zurückgekehrt, in den Palast.“ Sie blickte zum altehrwürdigen Gebäude empor. „Er hat mir gesagt, dass er eines Tages König werden würde und mich nicht heiraten könnte. Dass wir nicht zusammen sein könnten. Seine Eltern wären dagegen, und auch das Volk würde es nicht akzeptieren.“
    „Aber das ist doch Unsinn“, warf Alex ein. „Das Volk liebt dich.“
    „Ja“, erwiderte ihre Mutter lachend. „Jetzt. Aber damals war das etwas anderes. Ich war todunglücklich und auch unglaublich wütend, dass Gregory die Liebe einfach so hintanstellte.“
    Vielleicht haben Mom und ich mehr gemeinsam, als ich gedacht habe, ging es Alex durch den Kopf. Immerhin hat sie ihr Happy End bekommen. Aber wie? „Und wie ging es weiter?“
    „Dein Vater hat mich vermisst“, fuhr Teresa lächelnd fort. „Oft hat er mich angerufen, aber ich wollte nicht mit ihm reden. Er hat mir teure Geschenke geschickt, die ich ihm postwendend zurückgesandt habe. Briefe, deren Annahme ich verweigert habe.“ Sie drückte ihre Tochter an sich. „Kurz: Ich habe ihn in den Wahnsinn getrieben.“
    „Recht so. Ich kann gar nicht glauben, dass Dad dich einfach in Amerika sitzen gelassen hat.“
    „Gegen jahrhundertealte Traditionen kann man nur schwer ankämpfen. Und dein Großvater wollte keine Bürgerliche als Schwiegertochter.“
    „Aber …“
    „Ich weiß, Kleines. Dein Großvater hat mich geliebt. Nachdem er mich kennen gelernt hatte, war alles in Ordnung.“ Sie seufzte versonnen. „Aber dein Vater musste tatsächlich erst damit drohen, als Thronfolger zurückzutreten, bevor sein Vater Vernunft
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