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Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Titel: Mit Resilienz leichter durch den Alltag
Autoren: Hugo Monika und Koerbaecher Gruhl
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Begeisterung abschwächt. Er findet, dass Petra ständig nörgelt und kontrolliert und immer ein Haar in der Suppe findet.
    Petra fürchtet auch, dass mit Hauskauf und Renovierung für sie beide ihr Stresspegel erst einmal steigen würde. Sie weiß aus Erfahrung, dass sie beide ihre jeweilige Denkweise übertreiben, wenn sie unter Druck kommen. Sie selbst neigt dazu, nicht enden wollende Aufgabenlisten verbissen abzuarbeiten und sich gar keine Ruhe mehr zu gönnen. Jürgen dagegen zappt stundenlang am Fernseher oder lenkt sich mit Computerspielen ab.

    Handlungsansätze
    Selbstregulierung
    Petra und Jürgen kennen ihre typischen gegenseitigen Vorwürfe zur Genüge. Dabei können sie viel von ihren unterschiedlichen Ansätzen profitieren, denn für eine tragfähige Lösung brauchen sie beides: ein gutes Gefühl und damit die innere Zustimmung zu der Gesamtentscheidung und die Berücksichtigung und Regelung der notwendigen Details.
    Dass es in fruchtlosen Streitereien endet, wenn sie unguten Gefühlen einfach freien Lauf lassen, haben Petra und Jürgen ausreichend erfahren. Inzwischen bemühen sich beide darum, dem anderen die eigenen Gefühle verständlich zu machen, ohne ihn zu verletzen oder zu beschuldigen. Petra erklärt Jürgen, dass sie auf dem Durchdenken aller Einzelheiten beharrt, weil das ihre Ängste mindert. Es beruhigt sie, wenn sie alles im Voraus durchspielen und bedenken kann. Jürgen beruhigt Petra mit seiner Überzeugung, dass sie gemeinsam die notwendigen Schritte schon schaffen werden. Er macht ihr aber auch deutlich, dass er diese Zuversicht und ihr Vertrauen braucht, um sich auf die Einzelheiten einlassen zu können.
    Um erst gar nicht durch zu viel Druck und Stress in eine negative Spirale zu geraten, vereinbaren sie Vorbeugemaßnahmen für die nächsten Monate. Petra trifft sich einen Abend in der Woche mit Freundinnen, ganz gleich, wie viel noch zu tun ist. Peter verschafft sich in einem Wochenplan einen Überblick über seine Aufgaben. Er nimmt sich vor, konsequent zuerst eine selbst gewählte Arbeit abzuschließen, bevor er eine wohlverdiente Pause macht. Einen Abend in der Woche nehmen sie sich Zeit für ein gemeinsames Vergnügen, ob Kino, Schwimmbad, Essen mit Freunden oder einfach Musik hören und reden.

    Kommentar
    Verantwortung
    Petra und Jürgen sind aus Mitleid mit dem Vater eingezogen und dann geblieben. Die beengten Wohnverhältnisse haben sie jahrelang hingenommen. Stillschweigend sind sie davon ausgegangen, dass ihnen das Häuschen eines Tages allein gehören würde. Als sich dann die Voraussetzungen ändern, fühlt insbesondere Petra sich als Opfer der neuen Partnerin und der Verhältnisse.
    In ihrer ersten Bestürzung macht sie Hannelore zum Sündenbock für alles Mögliche: dass Alfred sich verändert hat, dass die Wohnungssituation unhaltbar wird und dass sie sich jetzt mit Alfred und mit Jürgen streitet. Petra wirft Jürgen vor, er lasse sich von seinem Vater alles gefallen und habe zugelassen, dass sie jahrelang ausgenutzt wurde. Jürgen hält dagegen, Petra habe es ja unbedingt so gewollt, er habe die ganze Zeit nur wegen ihr ausgehalten.
    Dahinter verbergen sich noch grundsätzlichere und tiefer gehende Probleme: Petra will sich nicht nachsagen lassen, dass sie nicht alles für Alfred tut (→
Beziehungen
). Weil sie zu wenig für sich selbst sorgt, erwartet sie aber im Stillen, dass Jürgen und Alfred sie davor bewahren, sich zu übernehmen. Jürgen geht am liebsten den Weg des geringsten Widerstands. Er arrangiert sich mit vielem und nimmt selber nicht wahr, wann er nicht wirklich einverstanden ist.
    Handlungsansätze
    Verantwortung
    Die Schuldzuweisungen vernebeln die Themen, die eigentlich zu klären sind: Beide haben sich nicht eingehend damit auseinandergesetzt, was es für sie persönlich bedeutet, bei Alfred einzuziehen. Obwohl sie beide auf Dauer mit der Wohnsituation unzufrieden waren, haben sie nichts unternommen. Sie sind stillschweigend davon ausgegangen, eines Tages das Häuschen zu erben, ohne mit Alfred eine konkrete Vereinbarung zu treffen.
    Aus dieser Verstrickung können Petra und Jürgen sich lösen, indem sie klären, was ihr eigener Anteil an der verfahrenen Situation ist. Jürgen beginnt, seine eigenen Vorstellungen vom gemeinsamen Leben ernst zu nehmen und einzubringen. Petra versucht zwischen den (vermeintlichen) Erwartungen von außen und ihren eigenen Wünschen zu unterscheiden. Es kommt eine positive Veränderung in Gang, weil sie an dem
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