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Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Titel: Mit Resilienz leichter durch den Alltag
Autoren: Hugo Monika und Koerbaecher Gruhl
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arbeiten, wofür sie verantwortlich sind und was sie selbst gestalten können.
    Kommentar
    Beziehungen
    Im Sinne eines engen Familiennetzwerks war der Einzug als Unterstützung für Alfred gedacht. Daraus ist dann fast eine Zwangsgemeinschaft geworden, in der sie sich gegenseitig eher behindern und stören als guttun. Andere enge Beziehungen hat Petra eher vernachlässigt, weil sie es schwierig und aufwendig findet, in der fehlenden Privatsphäre Gäste zu haben.
    Zukunft
    Petra setzt ihre gemeinsame Zukunft aufs Spiel, wenn sie bei Lösungen stecken bleibt, die bestenfalls in der Vergangenheit sinnvoll waren (→
Zukunftsorientierung
). Weil sie sich von Alfred nicht mehr so geschätzt fühlt wie früher, hadert sie mit ihrer längst zurückliegenden Entscheidung (→
Akzeptanz
). Doch sie ergreift keine Initiative, um ausgehend von der unbefriedigenden gegenwärtigen Situation ihre Zukunft in die Hand zu nehmen.
    Handlungsansätze
    Beziehungen
    Petra und Jürgen merken schon seit einiger Zeit, wie viel Schwung und Lebensfreude Alfred wieder gewonnen hat. Sie nähern sich langsam der Einsicht an, dass es ein großes Glück für Alfred ist, Hannelore gefunden zu haben. Dadurch, dass Hannelore zu seiner ersten Bezugsperson wird, lockert sich die Beziehung zu den Kindern. Erst als Petra realisiert, dass es ihre eigene Entscheidung war, zu Alfred zu ziehen, kann sie aufhören, sich ausgenutzt und abgeschoben zu fühlen (→
Verantwortung
, Opfer-Rolle). Sie gesteht sich und Jürgen ein, dass Alfreds ständige Anwesenheit sie zeitweilig auch gestört und belastet hat. Als sie es nicht mehr bedrohlich findet, dass ihr familiäres Netz in Bewegung kommt und sich umbaut, kann sie der Möglichkeit, wieder näher mit Jürgen zusammenzurücken, viel abgewinnen (→
Lösungsorientierung
). Nach und nach sieht sie nicht nur Hannelore als Bereicherung statt als Bedrohung, sie kümmert sich auch wieder mehr um ihr außerfamiläres Netzwerk.
    Zukunft
    Indem Petra und Jürgen Verantwortung übernommen haben und in Bewegung gekommen sind, bekommen sie wieder Zugang zu ihren eigenen Träumen und Lebensvorstellungen und fangen an, Teile davon in die Tat umzusetzen. Sie lösen sich von vermeintlichen Fehlern und Fehleinschätzungen der Vergangenheit. Stück für Stück entwickeln und verwirklichen sie gemeinsam ihre eigene Vorstellung davon, wie sie wohnen und leben möchten.

Ausblick
    Vielleicht haben Sie in einigen Episoden sich selbst, Ihre typischen Reaktionsweisen oder Denkmuster wiedererkannt. Sicher haben manche Episoden Sie an Menschen in Ihrem Umfeld erinnert, an Familienmitglieder, Freunde, Kollegen oder Bekannte. Möglicherweise haben einige der Fragen oder Denkanstöße Sie nachdenklich gemacht, zu Erkenntnissen und Selbsterkenntnissen geführt oder zu der Einsicht, an welcher Stelle und wie Sie etwas ändern können.
    Der Entschluss, etwas in seinem Leben in andere Bahnen zu lenken, braucht in der Regel eine gewisse Reifezeit. Schließlich hatten und haben wir gute Gründe dafür, so zu denken und zu handeln. Wenn es die nicht gäbe, würden wir es »einfach« anders machen. Doch Sie selbst entscheiden, ob diese Gründe (immer noch) gelten und gravierend genug sind oder ob inzwischen andere Gegebenheiten, sei es die Gesamtsituation, sei es Ihre eigene Einschätzung und Haltung, eine Veränderung wünschenswert oder sogar notwendig machen.
    Dafür brauchen Sie nicht alles Bisherige über Bord zu werfen. Wie Sie an den Beispielen sehen konnten, genügt häufig schon eine Veränderung in einem für die gegebene Situation relevanten Resilienzaspekt, um eine deutliche Verbesserung oder Erleichterung zu erreichen. Auch eine kleine Kurskorrektur kann sich wie ein Schneeball, der ins Rollen kommt, auf die übrigen Aspekte auswirken und weitere Auswirkungen anstoßen.

    Niemand »besitzt« Resilienz für alle Zeit. Mit jeder neuen Lebenslage sind wir wieder gefordert, die dafür nötigen Kräfte und Fähigkeiten zu aktivieren. Dieser wiederholte Anpassungsprozess bietet gleichzeitig immer wieder Chancen für persönliches Wachstum, für Entwicklung und Entfaltung.Lebenslang dazuzulernen heißt, immer wieder offen sein für neue Erfahrungen und bereit sein, alte Muster zu überwinden.
    Resilienz entwickelt sich auf lange Sicht oft gar nicht in dramatischen Kehrtwendungen, sondern in den kleinen, aber nachhaltigen Kurskorrekturen im Alltag. Um die entsprechenden Stellen zu erkennen, brauchen wir in aller Regel Impulse von außen,
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