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Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Titel: Mit Resilienz leichter durch den Alltag
Autoren: Hugo Monika und Koerbaecher Gruhl
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erreichen, lohnt es sich jedoch zu analysieren, an welchen Faktoren es in der aktuellen Situation besonders fehlt. Gelingt in diesen signifikanten Bereichen eine Veränderung des Denkens, Fühlens oder Handelns, ist das meist eine Initialzündung, die auch Blockierungen in den anderen Faktoren löst.
    In Petras Fall sind es vor allem die Bausteine
Akzeptanz
und
Verantwortung übernehmen
, in denen ein Umschwung ihres Denkens und Fühlens durchschlagende Wirkung zeigt. Als es ihr gelingt, sich aus der Opferrolle zu lösen, kann sie Alfreds Veränderung akzeptieren und sieht ihre eigenen Bedürfnisse hinsichtlich
Beziehung
in einem anderen Licht. Wie wenn angetippte Dominosteine fallen, lassen sich daraufhin erste Veränderungen in den Bausteinen
Optimismus, Lösungsorientierung
und
Zukunft gestalten
feststellen und weitere leicht auslösen. Der Baustein
Selbstregulierung
ist in Petras Fall vor allem in ihrem Verhältnis zu Jürgen von Bedeutung.
    Im Folgenden stellen wir unseren Kommentar zu diesen Aspekten und mögliche Handlungsansätze gegenüber.
    Kommentar
    Petra sucht Hilfe im Coaching, weil sie ihre private Situation derzeit für ziemlich verfahren hält. Sie sucht einen Weg, wie sie ihren Schwiegervater wieder »zur Vernunft bringen« kann. Ihre Schilderung weist auf unterschiedlich starke Defizite bei den verschiedenen Resilienzfaktoren hin. Damit ergibt sich eine Reihe von Ansatzpunkten, wie Petra die Situation für sich verbessern kann.
    Optimismus
    Petra fühlt sich von den Ereignissen überrollt und unter Druck gesetzt. Daher registriert sie vor allem, dass ihr bisheriges Arrangement bedroht ist. Sie blendet aus, welche Chancen diese Veränderung für ihre eigene Freiheit und für ihre Beziehung zu Jürgen bietet. Sie übersieht, wie viel Freude und Energie es ihr bringen kann, ihre Gestaltungsmöglichkeiten wahrzunehmen.
    Akzeptanz
    Petra und Jürgen sind bei Alfred eingezogen, weil er nach dem Tod seiner Frau sehr deprimiert und labil war. Besonders Petra hat sich sehr intensiv um Alfred gekümmert und wurde zu seiner ersten Bezugsperson. Es fällt Petra sehr schwer zu akzeptieren, dass Alfred wieder lebensfroher und unabhängiger geworden ist und sie nicht mehr braucht. Sie fühlt sich durch Hannelore vom Thron gestoßen (→
Beziehungen gestalten
). Deswegen kann sie nicht ertragen, dass sie jetzt sozusagen das Feld räumen soll.
    Lösungsorientierung
    Petra glaubt nicht daran, dass sie eine Lösung finden können, bei der alle auf ihre Kosten kommen (→
Optimismus
). Blockiert durch die Überzeugung, dass ihr Unrecht ge-
    Handlungsansätze
    Petra kann an unterschiedlichen Punkten ansetzen, um die verfahrene Situation zu entwirren und ihre eigene Lage zu verbessern.
    Optimismus
    Als Petra klar wird, dass sich für alle Beteiligten neue Möglichkeiten auftun, beginnt sie Alfreds neue Lebenssituation als Entlastung und Befreiung für sich selbst zu sehen. Sie bekommt »Luft unter die Flügel« und fängt neugierig und erwartungsvoll an, eigene Ideen zu entwickeln.
    Akzeptanz
    Petra wird bewusst, dass Jürgen und sie von einer Vorannahme ausgegangen sind, die jetzt nicht mehr stimmt. Sie lernt zu akzeptieren, dass Alfred sich anders entwickelt, als sie es gedacht und geplant hat, und dass das sein gutes Recht ist.
    Kommentar
    schieht (→
Verantwortung
, Opfer-Rolle), bleibt sie gedanklich immer wieder in dem Dilemma stecken, dass sie auf keinen Fall wieder zur Miete wohnen will, sie und Jürgen sich aber den Kauf eines eigenen Hauses oder einer angemessenen Wohnung in der Stadt vermutlich nicht leisten können.
    Selbstregulierung
    Jürgen ist über einen Freund auf einen preiswerten idyllischen Kotten auf dem Land gestoßen. Als er ihn sich ansieht, weiß er einfach, dass es passt, ohne dass er im Einzelnen sagen könnte, warum. Dass er schnell einen Draht zu der Besitzerin hat, unterstützt sein positives Gefühl.
    Petra kann seine Begeisterung allerdings nicht so ohne Weiteres teilen. In solchen Momenten ist Jürgen in ihren Augen ein Traumtänzer, der sich nicht darum kümmert, was alles renoviert werden muss, und ob sie auch in zehn Jahren noch das Geld für den Kredit aufbringen können. Petras eher verhaltenes Temperament legt es ihr nahe, sich mit den rationalen Aspekten des Hauskaufs zu beschäftigen. Sie verlangt einen detaillierten Finanzierungsplan und will eine Liste aufstellen, was für und gegen den Kotten spricht. Darüber wird Jürgen wiederum ungehalten, weil er spürt, wie das seine
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