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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite
Autoren: Bridie Clark
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Ich arbeite für Nola – das muss ein Missverständnis sein!«
    »Was soll ich Ihnen sagen? Sie stehen nicht auf meiner Liste. Der einzige Ellis hier ist Bret Easton Ellis. Warum rufen Sie Clarissa nicht einfach an?«
    »Würde ich ja, aber ich habe mein Handy zu Hause vergessen. Bitte.« Lucy Jo verfluchte sich insgeheim dafür, dass sie lieber Lebensmittel gekauft hatte, statt ihre Handyrechnung zu bezahlen. Letzte Woche war es abgestellt worden.
    »Tut mir leid, aber ich kann Sie nicht reinlassen, wenn Sie nicht auf …«
    »… der Liste stehen. Schon kapiert. Könnten Sie nicht vielleicht Clarissa anrufen?«, fragte sie flehentlich, aber das Mädel schüttelte nur ungerührt den Kopf.
    Doch ehe Lucy Jo so tief sinken musste, vor dem Türdrachen auf den kalten Steinstufen der Armory auf die Knie zu sinken und um Gnade zu betteln, öffnete sich die Tür, und sie erhaschte einen Blick auf eine wallende rote Mähne.
    »Clarissa« , rief sie so laut sie konnte. Der rote Schopf fuhr herum – und tatsächlich, es war Nolas Assistentin, die aussah, als würde sie von den Strängen der schwarzen Perlenkette, die sie um den Hals trug, stranguliert. Eine Welle der Erleichterung erfasste Lucy Jos ganzen Körper. »Gott sei
Dank! Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen steht mein Name nicht…«
    »Du bist die Kleine aus der Schneiderei, stimmt’s? Du bist so was von zu spät!«, zischte Clarissa. Ungeduldig winkte sie Lucy Jo, ihr zu folgen, schob sie hastig durch die Flügeltür und packte sie am Handgelenk. »Habe ich dir nicht gesagt, du sollst um sechs hier sein und beim Vorbereiten helfen?«
    »Was? Nein, ich bin mir ganz sicher, auf der Einladung stand sieben Uhr …«
    Aber da wurden sie auch schon von der Hauptperson des Abends unterbrochen, Nola Sinclair höchstpersönlich, die sich mit ihrem bekannten Ausdruck grimmiger Entschlossenheit einen Weg durch die Menge bahnte wie ein heißes Messer durch ein Stück Butter. Lucy Jo überlief es eiskalt.
    »Clarissa!«, zischte Nola und wies mit dem Kopf herrisch auf einen leeren Raum. Clarissa, die Lucy Jos Arm noch immer fest umklammert hielt, folgte ihr mit nackter Angst in den Augen. Lucy Jo konnte das nur zu gut verstehen. Mit einem Meter sechzig Körpergröße und einem dichten Schopf frühzeitig ergrauter wirrer Haare war Nola eine weitaus imposantere Gestalt, als ihre Größe zunächst vermuten ließ. Obwohl ihr Look sich in den vergangenen zehn Jahren nicht im Geringsten verändert hatte – stachelig abstehende Haare, bleicher Teint, kohlschwarz umrandete Augen, schwarzes, langärmeliges fließendes Kleid und Domina-Plateauschuhe – hatte sie etwas, das nie seine Wirkung verfehlte und ihre Umwelt immer wieder in Angst und Schrecken versetzte. Nola war eine launenhafte Persönlichkeit, die mit dem größten Vergnügen alles auf eine Karte setzte und unerwartete Wege ging, und ihre Unberechenbarkeit wurde bisweilen mehr gelobt als ihr Talent an sich. Lucy Jo war klar, auch wenn sie Nolas Stil nicht immer verstand, so konnte sie sich
doch zumindest von ihrem modischen Mumm eine Scheibe abschneiden.
    »Die Sitzordnung ist eine einzige Katastrophe«, zeterte Nola aufgebracht, sobald sie außer Hörweite waren. »Du hast Margaux Irving nur vier Plätze von Menon Whittemore platziert! Einmaleins der Mode: Die beiden können sich auf den Tod nicht ausstehen! Ich habe dir doch ausdrücklich gesagt, du sollst ihnen Plätze an entgegengesetzten Enden des Laufstegs geben.« Dann fiel ihr Blick auf Lucy Jo, und sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Wer ist das denn?«
    Clarissa wurde kreidebleich. »Eins der Mädchen aus der Schneiderei – sie ist hier, um zu helfen.«
    »Sie trägt Farbe« , bemerkte Nola angeekelt. Dann wanderte ihr Blick über Lucy Jos Gesicht, ihren Hals und ihr Dekolleté. »Und warum sieht sie aus wie eine wandelnde Karotte?«
    »Ich, ähm …« Lucy Jo spürte, wie sie puterrot anlief.
    »Auch egal. Eine Katastrophe nach der anderen. Du musst dich auf der Stelle um die Sitzordnung kümmern.« Und damit rauschte sie von dannen. Clarissa folgte in ihrem Kielwasser, und Lucy Jo hetzte hinter Clarissa her, in den Hauptsaal, der sich im Handumdrehen zu füllen schien. Nolas harsche Kritik hatte sie empfindlich getroffen, und ihr Gesicht brannte vor Scham. Vielleicht sah der Selbstbräuner ja doch nicht nach St. Barth aus; vielleicht war ihr Kleid nicht ganz das Wahre für eine ganzseitige Aufnahme in der Vogue . Zum Glück war die überfüllte
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