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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite
Autoren: Bridie Clark
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und an den etwas exotischeren Blumen das eine oder andere Kleid von Cavalli in wirbelndem Blau und Violett. Strahlende junge Dinger, die nur darauf warteten, gepflückt zu werden, wenn man so will, von einem Mann wie Wyatt Hayes IV. Sie alle waren aufgelaufen mit den Juwelen ihrer Urgroßmütter behängt und in der Hoffnung, ihre Anwesenheit bei der richtigen Party würde am nächsten Tag auf Parkavenueroyalty.com dokumentiert – oder noch besser, auf den Seiten von Townhouse , dem hochgejubelten neuen Lifestyle-Magazin. Allesamt wunderhübsche Mädchen. Nicht bloß modisch und chic – nein, auch richtig sexy. Aber heute Abend würdigte Wyatt sie keines Blicks.
    Wie er so durch das güldene Foyer marschierte, an dem völlig deplatziert wirkenden eineinhalb Meter hohen Glas mit Gelee-Böhnchen vorbei, hatte Wyatt immer noch Cornelias schockierten Gesichtsausdruck vor Augen und ihren tränenumflorten Blick, als er gegangen war. Gut so. Wenigstens etwas.
    Ein Stockwerk höher, draußen vor der Tür, war die Luft schwer vom drohenden Regen. Als er unter der goldfarbenen Markise stand und sich gegen die Kälte in seinen Regenmantel duckte, hörte Wyatt seinen eigenen Pulsschlag in den Ohren dröhnen. Wäre er nicht so gut erzogen, dann wäre eine kleine Kneipenschlägerei jetzt genau das Richtige. Am liebsten hätte er jemanden geschubst. Oder noch besser, mit voller Wucht zugeschlagen.
    Cornelia hatte sich zwar zerknirscht gegeben, aber auch nur, weil er sich aufgeregt hatte. Und ihre Reue konnte nicht von der Tatsache ablenken, dass sie bloß einen Augenblick, bevor sie von Patrick McMullan und der ganzen
Horde fotografiert worden war, aus Wyatts Arm geschlüpft und gleich darauf neben Theo Galt wieder aufgetaucht war, dem Überflieger-Sohn des milliardenschweren Bankers Howard Galt. Wobei Wyatt die Kameras nicht für sich allein haben wollte – er mied sie, wo immer möglich. Es missfiel ihm bloß, dass seine Freundin sich darum riss, mit einem anderen Mann geknipst zu werden.
    Als er an der wie immer leicht esoterisch angehauchten Weihnachtsdekoration im Schaufenster von Barneys vorbeiging, versuchte Wyatt Cornelias Ausrutscher auf ihre unersättliche Gier nach Aufmerksamkeit zu schieben, wie es wohl nicht anders zu erwarten war von einer Frau, die verzweifelt danach strebte, die Oberhenne im Hühnerstall der Upper East Side zu werden. Es hielt ihn eigentlich nichts bei Cornelia, sagte er sich, auch wenn sie seit einigen Monaten locker miteinander liiert waren. Zugegeben, sie hatte Wyatts Mutter, die Königin der Hochnäsigkeit, für sich gewonnen, eine Hürde, die nicht viele seiner Exfreundinnen so problemlos genommen hatten. Obwohl Mrs. Hayes auch für Cornelia keine besonders herzlichen Gefühle hegte. Aber sie kannte deren Eltern aus Palm Beach und konnte ruhig schlafen in dem Wissen, dass eine Rockman-Erbin es ganz sicher nicht auf das Vermögen ihres Sohnes abgesehen hatte.
    Gut, optisch war Cornelia der Hammer – das lohfarbene Haar, die makellose Haut, die vollen Lippen, die gertenschlanke Figur. Nach Aussehen und Haltung erinnerte sie an eine rassige Vollblutstute, und Wyatt aalte sich genüsslich in der Vorstellung, wie gut sie zusammen aussahen. Wenn sie einen Raum betraten, waren sie das unangefochtene Alpha-Pärchen. Zumindest hatte er das immer so gesehen. Sie schien da allerdings anderer Meinung zu sein.
    Dabei hatte er am selben Tag schon bei Harry Winston
vorbeigeschaut und ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für sie abgeholt: ein klassisches Tennisarmband mit in Platin eingefassten Diamanten. Das würde er gleich morgen zurückschicken.
    Wyatt Hayes IV. hatte allerdings nicht das Gefühl, dass ihm das Herz im Leibe brach. Was er fühlte, war schlimmer als ein gebrochenes Herz. Nie würde er so tief sinken, das zuzugeben, nicht mal im tiefsten Dunkel der schwärzesten Nacht, aber Wyatt fühlte sich gedemütigt .
    In sämtlichen siebenunddreißig Jahren seines Lebens war er immer der dickere, der begehrenswertere Fisch gewesen. Der geschmeidigste Löwe des ganzen Rudels, der Mann, für den jede Frau – ob It-Girl, Erbin, Model, Schauspielerin oder irgendein Bindestrich-Hybrid – ihre Verabredung sang- und klanglos im Regen stehen gelassen hätte. Was zahllose Male auch tatsächlich passiert war, wenn irgendeine junge Frau ihn quer durch einen überfüllten Raum ins Visier genommen hatte und sich anpirschte, und das gänzlich ungeachtet des Mannes an ihrer Seite. Solange er zurückdenken konnte,
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