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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Bezeichnung „mollig“ recht gut zu. Leider, dachte Teresa. Ihre Brüste und Hüften waren sanft gerundet, und keine Diät hatte bisher etwas daran ändern können. Ständig musste sie sich beim Essen vorsehen und einen Kampf gegen überflüssige Pfunde führen. Aber an Bord eines Luxus-Kreuzfahrtschiffes, auf dem viele Köstlichkeiten geboten wurden, wollte sie das nicht. Sie hatte sich fest vorgenommen, ihren Urlaub zu genießen, ohne auf ihr Gewicht Rücksicht zu nehmen.
    In weiser Voraussicht hatte sie sich für die Kreuzfahrt in der Karibik ausschließlich weit geschnittene Hosen und Kleider gekauft. An diesem Tag trug sie helle Baumwolljeans mit einem passenden weißen Oberteil.
    Ihr einziges Schmuckstück bestand aus einer silbernen Kette mit einem ungewöhnlichen Anhänger, der ein Fabeltier mit einem Adlerkopf auf einem Löwenkörper zeigte. Während Teresa diesen Anhänger zwischen den Fingern drehte, erinnerte sie sich plötzlich daran, dass sie auf St. Regis eine Drachenfigur mit einem herrlichen Kopf gekauft hatte. Wo war die geblieben? Nun, wahrscheinlich hatte sie sie in der Gasse verloren, als sie Devin Colter zu helfen versuchte.
    Schade, dachte Teresa, ein so schönes Stück werde ich kaum je wieder finden. Egal, schob sie den Gedanken amüsiert beiseite, dafür scheint Devin Colter eine umso interessantere Spe
    zies zu sein. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    „Wo ... wo ist mein Stock?“
    „Hier.“ Sie hob den Stock ein Stück in die Höhe.
    „Vielen, vielen Dank“, murmelte Devin.
    Teresa schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich? Ach ... Hören Sie, jeder andere an meiner Stelle hätte ebenso gehandelt wie ich. Zufällig war ich die erste Touristin, die durch die Gasse kam, nachdem man Sie ... ahm ... nachdem man Sie zusammengeschlagen hatte. Oh, da fällt mir übrigens etwas ein. Wenn es Ihnen wieder einigermaßen gut geht, würde sich der Kapitän gerne mit Ihnen unterhalten. Ich nehme an, dass er Ihnen ein paar Fragen zu dem Vorfall stellen möchte. Der Schifffahrtslinie gefällt es gar nicht, dass Passagiere während Landaufenthalten überfallen werden. Außerdem ... ja, ich wollte Ihnen noch etwas sagen. Wer auch immer Sie zusammengeschlagen haben mag, er hat Ihnen nicht Ihre Brieftasche weggenommen.“
    Devin starrte sie lange an. Er war offensichtlich noch sehr schwach und halb betäubt von den Medikamenten. „Wie reizend von den Burschen“, entgegnete er schließlich. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“
    „Mit Teresa Graham aus Washington.“
    „Stadt oder Staat?“
    Sie verzog das Gesicht „Staat. Zu ärgerlich, dass wir Bürger vom Staate Washington immer Erklärungen abgeben müssen. Warum tippen die meisten Leute grundsätzlich als erstes auf die Hauptstadt der Vereinigten Staaten?“
    „Ehrlich gesagt, ich habe mir gleich gedacht, dass Sie nicht aus der Hauptstadt kommen.“ Devin schloss die Augen und atmete tief durch.
    „Wieso?“, wollte Teresa wissen.
    Ohne die Lider zu heben, antwortete er: „Weil ich einmal in Washington Stadt gelebt habe. Die Typen dort sind alle hart
    und irgendwie Er suchte nach einem passenden Wort. „Weltgewandt?“, schlug Teresa vor.
    „Na ja, so ähnlich könnte man es nennen. Sie dagegen wirken eher sanft ...“
    „Vielleicht auch naiv und bieder?“
    „Ja ... vielleicht.“
    Teresa war keineswegs überrascht. So wurde sie von Männern oft eingeschätzt. Als sie gerade dachte, Devin sei wieder eingeschlummert, schlug er die Augen wieder auf.
    „Und was machen Sie da im Staate Washington, Teresa Graham?“
    „Ich führe eine Buchhandlung in einer Kleinstadt. Eine äußerst brave Beschäftigung“, fügte sie hinzu. „Was machen Sie denn beruflich?“
    Es entstand eine Pause. Endlich erwiderte Devin: „Mein Beruf ist ebenso ,brav‘. Ich ... ich habe ein Reisebüro.“
    „Oh! Sie sind auf einer Testfahrt, nicht? St. Regis werden Sie bestimmt von Ihrer Empfehlungsliste für Landaufenthalte streichen, oder?“
    „Die Versuchung besteht.“
    „Was ist denn eigentlich wirklich in dieser scheußlichen Gasse passiert, Mr. Colter?“
    „Nennen Sie mich Devin.“ Er schwieg und schien Kräfte zu sammeln. „Ich wurde von zwei jungen Halunken überfallen, die offensichtlich ihr Einkommen verbessern wollten.“
    „Aber sie haben Ihnen Ihre Brieftasche nicht abgenommen“, sagte Teresa.
    „Das ist ein großer Trost“, erwiderte er ironisch. „Ehrlich gesagt, es wäre mir bedeutend lieber gewesen, sie hätten mich höflich
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