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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht
Autoren: Jayne Ann Krentz
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die Augen zugefallen waren. Drei frohe Gesichter würden sie im Frühstücksraum begrüßen. Es würde ein schöner Tag werden.
    Mit diesem Gedanken schlüpfte sie in eine weiße weitärmelige Seidenbluse. Dazu wählte sie eine graue Samthose. Sie überprüfte noch schnell ihr Haar im Spiegel, dann nahm sie ihren Schlüssel und lief erwartungsvoll die Treppe hinunter, um endlich ihre Verwandten zu sehen und den Mann, den sie liebte. In ihren flachen schwarzen Wildlederstiefeln nahm sie zwei Stufen auf einmal.
    Schwungvoll öffnete Ariana die Tür zum Frühstücksraum und blieb überrascht stehen. Doch keiner der drei Menschen, die ihr die liebsten auf der Welt waren, machte einen besonders fröhlichen Eindruck. Kein strahlendes Lächeln begrüßte sie, sondern ernste, entschlossene Gesichter.
    Verwundert ging Ariana auf sie zu. Als Lucian sie sah, stand er sofort auf und kam ihr entgegen. Sie blickte in seine dunklen Augen und erschrak. Was war bloß passiert?
    „Ariana“, begann er beinahe förmlich. „Ich habe mit deiner Familie gesprochen, und wir sind alle derselben Meinung. Du bist nicht geschaffen für eine Liebesaffäre. Für einige Leute mag das ja das Richtige sein, aber nicht für dich. Daher sind wir übereingekommen, dass du einen Ehemann brauchst.“ Er holte tief Luft und verkündete knapp: „Also werde ich dich heiraten.“ Arianas Herz klopfte so wild, dass sie Angst hatte, die anderen würden es merken. Mit aller Kraft unterdrückte sie ihre Erregung und erwiderte höflich, als ob sie eine kleine Aufmerksamkeit ablehnte: „Ich bin euch sehr dankbar, dass ihr euch alle so um mich sorgt, aber das ist wirklich nicht nötig. Ich bin sehr glücklich so, wie es ist.“ Damit setzte sie sich an ihren Platz und griff nach dem Brotkorb, ohne auf die Mienen der anderen zu achten.
    „Sind noch Brötchen da?“, fragte sie leichthin. „Ich sterbe vor Hunger. Hat Lucian dir schon erzählt, wie wunderbar dein Lippenstift funktioniert hat, Dennis? Ich finde, du solltest dir die Erfindung patentieren lassen. Das wird das Geschäft deines Lebens. Als Frau kann man heutzutage gar nicht vorsichtig genug sein.“
    „Das ist auch genau der Grund, warum du Lucians Vorschlag ernst nehmen solltest, Ariana“, erwiderte ihr Bruder eindringlich. „Du brauchst eine sichere Ehe, die dir Geborgenheit gibt. Denn wenn jemand vorsichtig ist, dann bist du es!“
    „Nein, das ist nicht wahr“, entgegnete Ariana und hielt der Kellnerin die Tasse hin. „Nicht mehr.“
    „Ariana“, begann Lucian ernst. „Hör auf deinen Bruder. Du bist doch die letzten vier Jahre mehr als vorsichtig gewesen. Du kannst dich doch nicht so plötzlich geändert haben!“
    „Ariana, Liebes“, mischte sich nun auch Pauline ein. „Ich weiß, Dennis und ich haben dir oft vorgeworfen, übervorsichtig zu sein
    „Und arrogant und voller Vorurteile und noch einiges, was mir gerade entfallen ist“, vollendete Ariana fröhlich den Satz für sie. „Aber damit ist es jetzt vorbei. Ihr seht eine völlig neue Frau vor euch. Könnte ich bitte die Butter haben?“
    „Verdammt noch mal, Ariana“, rief Lucian wütend aus. „Dies ist wirklich nicht der geeignete Moment, um deinen Dickkopf durchzusetzen.“
    „Er hat recht, Schwesterherz“, bemerkte Dennis. „Er will dich heiraten, und das finde ich völlig richtig. Du bist tatsächlich nichts als dickköpfig.“
    „Bin ich das?“
    „Natürlich! Aus welchem Grund sollst du sonst wohl sein Angebot ablehnen?“, fragte Pauline ungeduldig.
    „Aus dem einfachen Grunde, weil er mich noch gar nicht gefragt hat“, erwiderte Ariana trocken und biss herzhaft in ihr Brötchen, während die anderen sie fassungslos anstarrten.
    Lucian fing sich als Erster. „Ariana, was zum Teufel ist los mit dir? Was meinst du damit, weil ich dich noch nicht gefragt habe? Was glaubst du denn, was ich die ganze Zeit tue?“
    „Du erzählst mir die ganze Zeit, dass du mich heiraten willst“, erklärte sie sanft. Armer Lucian. Er war es so gewöhnt, sich zu nehmen, was er wollte, dass er die Welt nicht mehr verstand. Ariana sah, dass er langsam wütend wurde. Genüsslich nahm sie einen großen Schluck Kaffee, dann stellte sie die Tasse energisch ab. „Ich muss sagen, ihr drei erstaunt mich. Ihr seid doch solche modern denkenden Menschen, und trotzdem scheint ihr nicht zu begreifen, dass eine moderne Frau nicht gerne gesagt bekommt, wen sie zu heiraten hat. Ein Mann muss heutzutage das Risiko eingehen, eine Absage zu
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