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Mit den scharfen Waffen einer Frau

Mit den scharfen Waffen einer Frau

Titel: Mit den scharfen Waffen einer Frau
Autoren: MAUREEN CHILD
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wollte nicht mehr nur ein Kind, ich wollte dich. Ich liebe dich.“
    Er stieß einen verächtlichen Laut aus. „Ziemlich schlau. Erst findest du heraus, dass du schwanger bist, dann gestehst du mir deine Liebe.“
    „Ich habe es dir vorher schon einmal gesagt.“
    Er lachte wieder auf. „Und natürlich habe ich dir das geglaubt!“
    „Wieso bist du so böse?“, fragte sie und ging einen Schritt auf ihn zu. „Weil ich dich angelogen habe oder weil ich schwanger bin?“
    Darauf hatte Jericho keine Antwort. Er konnte sich ja nicht einmal vorstellen, dass er Vater wurde, verdammt. So etwas musste ein Mann erst einmal verarbeiten.
    „Ich möchte jetzt nicht darüber reden“, murmelte er und griff sich die Thermoskannen, die sie vorbereitet hatte. Dann drehte er sich um und ging zur Hintertür.
    Er hielt inne, als sie sagte: „Jericho. Ich bin nicht die Einzige, die Geheimnisse hat. Und nichts hat sich verändert. Ich liebe dich immer noch. Und du liebst mich.“
    Langsam drehte er sich um und blicke in ihre bernsteinfarbenen Augen. Er fing ihren kummervollen Blick auf. Trotzdem brachte Jericho es jetzt nicht fertig, auf sie einzugehen oder ihr zu geben, was sie brauchte. Nicht in diesem Moment. „Ich kenne dich ja nicht einmal“, sagte er und lief schließlich nach draußen, um seinen Männern zu helfen.
    Am nächsten Morgen war er fort.
    Die Nacht hatte sie allein in ihrem Zimmer verbracht, Nikki an ihrer Seite. Daisy hatte sich einsam und leer gefühlt. Und als sie neben sich gegriffen und er nicht dort gelegen hatte, waren ihr die Tränen gekommen.
    Wieso nur war alles so gekommen, stand plötzlich alles kopf? In der langen schlaflosen Nacht hatte Daisy genug Zeit zum Nachdenken gehabt. Ihr war klar geworden, dass sie sich keine Gedanken darüber gemacht hatte, wie ihre Enthüllungen auf Jericho wirken mussten.
    Das ist sehr dumm von mir gewesen. Keine Sekunde lang hatte sie darüber nachgedacht, welche Konsequenzen ihr Kinderwunsch für Jericho haben könnte.
    Drei Tage später war Jericho immer noch verschwunden, und Daisy wusste nicht, was sie als Nächstes tun sollte. Auf dem Weg in die Küche legte sie eine Hand auf den Bauch und dachte an das Kind, das in ihr heranwuchs.
    Schon bald würde sie ein Baby haben. Eine Familie. Aber würde diese Familie ohne Vater jemals vollständig sein?
    Nikki trottete zur Tür, setzte sich davor und starrte darauf. Genau wie sie es getan hatte, als Jericho gegangen war. Als hätte sie ihn durch Gedankenkraft zurückholen können.
    Schon komisch, sie und ihr Hund saßen im selben Boot. Sie beide vermissten ihn.
    Plötzlich schwang die Hintertür auf.
    Sofort schlug Daisys Herz schneller, und Hoffnung keimte in ihr auf. Kläffend sprang Nikki aufgeregt auf. Daisy wusste ganz genau, was ihre kleine Hundefreundin jetzt fühlte. Doch ihre Hoffnung verschwand sofort, als Sam hereinkam. Wahrscheinlich hatte ihr die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben gestanden. Denn er lächelte sie verständnisvoll an.
    „Entschuldige“, sagte er und schloss die Tür hinter sich. Sein Blick war genauso freundlich wie sein Lächeln. „Du musst dir um ihn keine Sorgen machen, weißt du. Ab und zu packt es ihn einfach, und dann tut er es.“
    „Tut was?“, fragte sie. „Verschwinden?“
    Schulterzuckend entgegnete er: „Ja. Immer wenn er sich bedrängt fühlt, geht er in die Berge. Manchmal ist er tagelang weg. Manchmal sogar noch länger.“
    „Noch länger.“ Na toll. Wie sollte sie es so lange aushalten, ihn nicht zu sehen? Nicht mit ihm zu sprechen und ihn nicht zum Zuhören bewegen zu können? Jericho war ein ehemaliger Marine. Er wusste, wie man in der Wildnis überlebte. Es konnte Wochen dauern, bis er wieder zurückkehrte.
    „Es geht mich nichts an, was zwischen euch passiert ist“, sagte Sam sanft. „Aber was immer es ist, ihr werdet es lösen.“
    „Nicht, wenn er nicht zurückkommt.“
    „Das wird er schon.“
    „Ich wünschte, ich wäre genauso sicher“, erwiderte sie und ging zum Kühlschrank, um eine Flasche Wasser herauszunehmen. Nachdem sie einen großen Schluck getrunken hatte, sagte Daisy: „Er ist sehr wütend, Sam. Was, wenn er doch nicht zurückkommt?“
    Der ältere Mann lächelte sie an. „Er wird. Hier ist sein Zuhause. Er ist gar nicht in der Lage, länger wegzubleiben. Außerdem liebt er dich.“
    „Davon weiß ich aber nichts.“
    „Na ja, ich schon.“ Sam nahm die Kaffeekanne, schenkte sich eine große Tasse Kaffee ein, trank einen Schluck und
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