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Mit dem Baby durch das erste Jahr

Mit dem Baby durch das erste Jahr

Titel: Mit dem Baby durch das erste Jahr
Autoren: Frauke Schwaiblmair
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und altersgemäßes Spielzeug kann zu einer Überforderung des Kleinkindes und zu Frustrationen auf beiden Seiten führen. Für Kinder in jedem Alter ist es wichtig, die Erfahrung einer wachsamen Präsenz eines Zweiten zu machen. Die aufmerksame Anwesenheit der Mutter im Wohnzimmer gibt dem Kind ein Gefühl von Sicherheit, das neue Erfahrungen möglich macht.
    Aufmerksame Anwesenheit heißt…
    … für das Kind da sein, aber nicht in sein Spiel eingreifen
    …mit allen Sinnen das Kind im Spiel begleiten und beobachten
    … nicht durch Handy, Computer oder ähnliches ablenken lassen
    … das Selbstwertgefühl und das Zutrauen des Kindes in eigene Fähigkeiten stärken
    Spielraum zu ermöglichen kann auch heißen, Kinder gewähren zu lassen, etwas Neues auszuprobieren, aber auch Langeweile auszuhalten. Neue Spielideen entstehen oft in einer Situation, in der ein Kind vermeintlich nichts mit sich anzufangen weiß. Diese Phase zu bewältigen ist auch eine Form der Problemlösung. Miteinander zu spielen bedeutet sich Zeit zu nehmen füreinander, nicht einfach nur das Kind zu beschäftigen.
    Auch wenn schon Säuglinge und Kleinkinder von bewegten Bildern, also auch dem Fernseher, in den Bann gezogen werden, so ist das keine entwicklungsgemäße Beschäftigung. Kinder sind den Fernsehbildern schutzlos ausgeliefert, da sie sich ihnen nicht wirklich entziehen können. Anderen Geräuschquellen wie dem Radio oder einem Gespräch entziehen sie sich einfacher, zum Beispiel durch Spielen. Gemeinsam verbrachte Spielzeit gehört zu dem Wertvollsten, was Eltern und alle Erwachsenen einem Kind schenken können.
Folgende Fragen können Sie als Eltern besprechen:
Spielen wir gerne? An welche Spiele aus unserer Kindheit können wir uns noch erinnern?
Spielen hat oft auch mit Verlieren und Frustration zu tun. Wie gehen wir mit Situationen um, in denen wir ein Ziel nicht erreichen? Können wir hier von unserem Kind etwas lernen?
Wie gehen wir mit „Spielräumen“ um, können wir freie, nicht verplante Zeit, Langeweile ertragen oder brauchen wir ständig „Programm“?

7.
Sing mal wieder! Aber was?
    Ich kann aber nicht singen!
Kinderkram?!
Die Aufnahmen sind doch besser!

Ich kann aber nicht singen!
    Wer kleine Kinder beim Spielen beobachtet, dem fällt schnell auf, dass sie, gerade wenn sie alleine spielen, ihr Spiel mit ihrer Stimme begleiten, sie plappern, machen Geräusche, sie beschreiben ihr Spiel und sie singen! Lieder, die sie oft gehört haben, und ganz neue Kreationen.
    Diese Unbefangenheit im Umgang mit ihrer Stimme ist den meisten Erwachsenen verloren gegangen. Viele haben während der Schulzeit das Gefühl vermittelt bekommen, sie könnten nicht singen. Dabei ist auch bei vielen Erwachsenen die Lust am Singen zu beobachten, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, wie zum Beispiel unter der Dusche. Oder wenn sie in der Masse „untertauchen“ können, wie zum Beispiel im Popkonzert oder im Fußballstadion, dann singen sie mehr oder weniger schön und einfallsreich, aber begeistert. Das Schöne ist häufig das Gemeinschaftserleben, ein Wir-Gefühl, das für Menschen wichtig ist.
    Die geteilte, gemeinsam erlebte Freude ist ein wesentliches Merkmal des Spiels und eine wichtige Erfahrung zur Stärkung der Beziehungsfähigkeit.
    Diese Beobachtungen sollen Mut machen, der eigenen Stimme zu vertrauen, egal auf welche schlechten Erfahrungen man zurückschaut. Schon beim Wickeln und Spielen mit dem ganz kleinen Säugling können neue Erfahrungen mit der eigenen Stimme gemacht werden. Erwachsene sprechen anders, etwas höher und in einfachen Sätzen – und das ist alles ganz normal! Damit wecken und erhalten sie die Aufmerksamkeit des Kindes und bieten erste „Sprachübungen“ an. Indem man auch Laute und Geräusche der Kinder nachahmt und verändert, entsteht nicht nur ein wechselseitiges Spiel, sondern auch Erwachsene erweitern wieder ihre stimmlichen Möglichkeiten bzw. finden zu ihren ursprünglichen kindlichen Fähigkeiten zurück.
    Die eigenen Kinder lieben auch die mehr oder weniger geübten Singstimmen der Eltern, und jeder wird sich an einzelne Kinderlieder erinnern. „Alle meine Entchen“ dürfte im deutschsprachigen Raum universell sein. Aus der Kindheit vertraute Kinderlieder wie dieses können immer und immer wieder gesungen werden, das Baby und Kleinkind wird es lieben. Verbunden mit Kitzeln und leichten spannungsgeladenen Verzögerungen kann sogar ein Fußballschlachtlauf zum Spiellied werden. Nicht der Inhalt des
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