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Mit 16 tanzt man in das Leben

Mit 16 tanzt man in das Leben

Titel: Mit 16 tanzt man in das Leben
Autoren: Tina Caspari
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getroffen hatte. Markus hatte sich rücklings in den Wassereimer gesetzt, in dem die beiden kurz zuvor ihre Munition herangeschleppt hatten. Katja hörte ihn wütend losheulen und richtete sich seufzend auf, um nachzusehen, was passiert war. Aber da flog schon das nächste Geschoß heran, diesmal war es Markus’ pitschnasse Schlafanzughose, die er zornerfüllt durchs Fenster schleuderte. Der Tag fing ja gut an!
    „Kommt rein und hör auf zu plärren, Markus. Ich mach euch Frühstück“, knurrte Katja und schleuderte die nasse Hose zurück durchs Fenster. Diesmal traf sie Fips.
    „Warum ich, ich hab überhaupt nichts getan!“ empörte sich der. „Das sag ich Mami, wenn sie wiederkommt!“
    „Tu das, mein Lieber. Und jetzt kommt, aber ein bißchen dalli!“
    „Machst du uns Spiegeleier?“
    „Das hängt von eurem Benehmen ab.“
    „Wir kommen schon!“ flötete Markus liebenswürdig.
    „Aber mit Speck!“ fügte Fips hinzu.
    Celia stand bereits in der Küche und rührte in einem Suppenteller, der randvoll mit einer Mischung aus Rosinen, Kakao, Zucker, Haferflocken und Milch gefüllt war. Im Umkreis von zwei Metern waren Tisch und Fußboden mit Kakao und Zuckerkrümeln bedeckt, Milchlachen zierten den Tisch.
    „Die Schweinerei machst du bitte sofort weg!“ befahl Katja streng. „Eher betrete ich die Küche nicht.“
    „Dann kriegen wir ja nie Frühstück!“ maulte Fips.
    „Ihr könnt eurer Schwester ja behilflich sein. Wenn ihr fertig seid, ruft mich. Ich gehe inzwischen ins Bad.“
    Es dauerte ungefähr zwanzig Minuten, dann schallte es dreistimmig durch die Tür:
    „Die Küche ist sauber, du kannst kommen!“
    „Okay... “
    Sie hatten die Arbeit gründlich besorgt. Keine Ecke hatten sie ausgelassen. Tisch, Stühle und Fußboden waren mit einer gleichmäßigen Schmierschicht überzogen, als hätten sie den Lappen nicht in Wasser, sondern in Kakao gespült. Seufzend machte sich Katja daran, die Spuren der Säuberungsaktion zu beseitigen.
    „Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ich die nächsten drei Stunden nichts von euch sehe und höre“, sagte Katja, nachdem sie gefrühstückt hatten. „Um ein Uhr gibt es Mittagessen. Räumt eure Zimmer auf und dann verzieht euch - ich habe zu arbeiten.“
    „Keine Sorge, wir haben sowieso was vor“, erklärte Markus und sah seinen Zwillingsbruder bedeutsam an.
    „So? Was denn?“ fragte Katja alarmiert.
    „Wir sind mit Jochen verabredet“, antwortete Markus schnell, ehe Fips dazu kam, den Mund aufzumachen.
    „Ja, ja, mit Jochen“, bestätigte Fips. „Komm, Markus.“
    Die Zwillinge verschwanden in ihrem Zimmer, wo Katja sie noch eine Weile tuscheln und kramen hörte. Dann erklang ein klapperndes Geräusch. Aha, sie popeln in ihren Sparbüchsen rum, um sich Süßigkeiten zu kaufen, dachte Katja. Na, meinetwegen. „Das reicht nicht“, hörte sie Fips sagen. „Macht nichts, ich hab eine andere Idee!“ Typisch Markus, die Ideen kamen immer von ihm. Was er wohl jetzt wieder anstellen würde...
    Katja machte sich daran, das Badezimmer aufzuräumen. Sie brachte die Schmutzwäsche in den Keller, goß die Blumen im Wohnzimmer, holte die Post aus dem Briefkasten und räumte schließlich ihr eigenes Zimmer auf.
    Im Haus blieb es still. Unheimlich still, fand Katja. Celia lag auf ihrem Bett und las, die Zwillinge trieben sich draußen herum. Katja setzte sich an ihren Schreibtisch und vertiefte sich in ihre Hausaufgaben.
    Nach einer Weile ging leise die Haustür. Jemand schlich an ihrem Zimmer vorbei.
    „Markus?“
    „Ich bin’s“, rief Fips. „Will nur was holen...“
    Wieder wurde es still im Haus.
    Gegen zwölf Uhr hörte Katja die Zwillinge zurückkommen. Sie sangen aus voller Kehle und ziemlich falsch „Ein Kuckuck und ein Esel...“und drückten sich in ungewöhnlicher Geschwindigkeit an Katjas Zimmertür vorbei.
    „Was habt ihr angestellt?“ brüllte Katja, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen.
    „Überhaupt nichts!“ Aus den Stimmen der Zwillinge klang ehrliche Empörung. Dann verschwanden sie in ihrem Zimmer.
    Katja packte Hefte und Bücher zusammen und ging in die Küche, um das Mittagessen vorzubereiten. Mami hatte eine Suppe gekocht, zum Nachtisch sollte es gefüllte Eierkuchen geben.
    Im Zimmer der Zwillinge blieb es ruhig, nur manchmal sangen sie aus unerfindlichen Gründen plötzlich los, was ihnen in den Kopf kam. Das schien ein neues Spiel zu sein, Katja war derlei gewöhnt.

    Gegen halb eins erschien Jochen an der Haustür. Unter dem Arm
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