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Mit 16 tanzt man in das Leben

Mit 16 tanzt man in das Leben

Titel: Mit 16 tanzt man in das Leben
Autoren: Tina Caspari
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Sparbüchsen. „So viel Geld habt ihr doch gar nicht?“
    „Wir haben gesammelt“, erklärte Markus, als sei es die natürlichste Sache der Welt.
    „Gesammelt?“
    „Ja - wir haben uns eine Büchse gemacht und für die hungernden Tiere gesammelt. Über dreißig Mark haben wir zusammenbekommen!“
    „Und dann konnten wir diesen schönen - diesen wunderschönen...“ Fips umarmte das schwarzbraune Ungetüm heftig und vergaß, was er sagen wollte.
    „Es ist ein ganz wertvoller Hund“, beeilte sich Markus zu beteuern, ehe Katja den Mund aufmachen konnte. „Ein echter Schnauzel!“
    „Schnauzer, meinst du wohl...“
    „Nein, Schnauzel! Sein Vater war ein Riesenschnauzer und seine Mutter eine Pudelkönigin.“
    „Königspudel“, berichtigte Fips. „Und er ist noch ganz jung und...“
    „Das merkt man“, warf Katja mit einem Seitenblick auf die vielen Pfützen ein.
    „... und er sollte getötet werden, weil keiner ihn kaufen wollte, aber der Mann hat gesagt, wenn wir ihn kaufen, gibt er ihn uns ganz billig - für den halben Preis!“
    „Und wieviel war das?“
    „Nur fünfzig Mark!“
    „Geschenkt! Und ihr bildet euch im Ernst ein, daß Mami und Papi das erlauben? Da kann ich nur lachen!“
    „Sie müssen. Wenn sie uns Hermann wegnehmen, dann gehen wir auch!“ verkündete Fips düster.
    Hermann jaulte herzzerreißend auf und sprang vom Bett. Er , legte sich Katja auf die Füße und sah sie von unten herauf flehend an.
    „Er muß mal“, brummte Katja. „Komm, Hermann, Gassi gehen! Habt ihr keine Leine für dieses Ungeheuer?“
    „Ungeheuer! Wie kannst du so was sagen! Siehst du, jetzt ist er beleidigt“, empörte sich Fips.
    „Unsinn. Er läuft gerade mal wieder aus. Los, holt einen Eimer mit Wasser und einen Lappen, ich bringe ihn nach unten.“
    „Du willst ihn doch nicht wegjagen?“ erkundigte sich Fips ängstlich.
    „Nein, ich schicke ihn nur in den Garten. Vielleicht tut er mir den Gefallen und macht sein nächstes Häufchen auf den Rasen. Und dann werde ich mit Luischen reden. Vielleicht weiß die einen Rat.“

Ein Überraschender Vorschlag

    Luischen kannte sich aus. Luischen liebte Hunde und hatte selber etliche besessen. Nach dem Tode ihres letzten vierbeinigen Freundes war sie so verzweifelt gewesen, daß sie beschloß, sich nie wieder einen Hund zu halten, um nicht nochmals einem solchen Trennungsschmerz ausgesetzt zu werden.
    Als Katja bei ihr anklopfte und wirres Zeug von einer Katastrophe herausstotterte, dachte Luischen zunächst, der Fernsehapparat wäre explodiert oder einer der Zwillinge hätte sich das Bein gebrochen. Daß sie einen blinden Passagier in ihr Zimmer geschmuggelt hatten, erzeugte bei Luischen einen nicht endenwollenden Heiterkeitsausbruch.
    „Luischen! Ich weiß nicht, was ich machen soll!“ jammerte Katja. „Das Biest ist nicht stubenrein, das ganze Haus stinkt bereits, außerdem scheint sein Magen nicht in Ordnung zu sein!“
    „Kein Wunder, bei allem, was ihm die Zwillinge vermutlich zu fressen gegeben haben. Warte, ich komme mit.“
    Luischen nahm ihre Strickjacke vom Stuhl, warf sie sich mit einem energischen Schwung über die Schultern und schritt zur Tür. Auf dem Flur stießen sie mit Klaus zusammen, der neugierig aus seinem Zimmer kam.
    „Gut, daß du da bist, wir werden deine Hilfe brauchen kön 1 nen“, sagte Luischen. „Komm mit!“
    Hermann wartete bereits an der Haustür. Und als hätte er erkannt, daß hier endlich jemand war, der seine Sprache verstand, sprang er an Luischen hoch und legte ihr seine Pfoten auf die Brust.
    „Du lieber Himmel, wie siehst du denn aus!“ rief die alte Dame ehrlich entsetzt. „Völlig verwahrlost! Wie kann man denn ein Tier so verkommen lassen! Fünfzig Mark hat der Gauner den Kindern abgenommen? Da gehe ich morgen sofort hin. Dem Kerl werde ich mal auf die Zehen treten! Den sehe ich mir an. Na komm, Hermann, wir wollen dich mal bei Licht betrachten.“
    Luischen nahm Hermann kurzerhand auf den Arm und schleppte ihn in die Küche. Die Zwillinge verfolgten das Schauspiel ängstlich von der Tür aus.
    „Raus! Macht, daß ihr in die Klappe kommt! Ihr versäumt schon nichts. Luischen versteht was davon“, erklärte Katja und schob die beiden Jungen zur Treppe.
    „Der Hund muß dringend zum Tierarzt“, murmelte Luischen und untersuchte Hermanns Ohren. „Vermutlich hat er Würmer. Flöhe sowieso. Das Fell ist nicht in Ordnung. Die Ohren müssen behandelt werden. Durchfall. Und außerdem muß er geimpft
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