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Mit 13 hat man täglich Ärger

Mit 13 hat man täglich Ärger

Titel: Mit 13 hat man täglich Ärger
Autoren: Tina Caspari
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Kannst du dir vorstellen, daß ich mich für das blödeste,
uninteressanteste, mißgestaltetste Geschöpf auf dem ganzen Erdboden halte?“
    „Du spinnst“, sagte Petra
trocken.
    Es war das Schönste, was Katja
seit langem gehört hatte.

Ein heldenhafter Empfang im
Klassenzimmer
     
    „Sag
mir mal ein Schlaginstrument mit dreizehn Buchstaben.“
    „Klapperschlange.“
    „Nee.“
    „Nicht?“
    „Geht nicht rein.“
    „Laß mal sehen.“ Katja beugte
sich zu Petra hinüber. „B — nichts — nichts — G — O — nichts — nichts — O — M —
M — nichts — nichts — N. Irgendwas mit Trommeln. B — BO — BONGOTROMMELN!“
    „Richtig! Der Kandidat kriegt
hundert Punkte.“
    „Könnt ihr eigentlich noch was
anderes außer Kreuzworträtsel lösen und blödeln?“ knurrte Betty aus ihrer Ecke.
    Betty lag seit einer Woche in
ihrem Zimmer. Sie hatte sich gleich am dritten Tag ihres Skiurlaubs bei einer
rasanten Schußfahrt einen komplizierten Beinbruch geholt. Die ersten Tage war
sie sauer gewesen, vor allem wenn ihre Freunde — sie alle, auch Betty, waren
Studenten — auf einen Sprung zu ihr hereinschauten, braungebrannt und voller
Erlebnisse.
    Auch Katja und Petra waren
zunächst keineswegs begeistert über den Zuwachs. Aber bald erwies sich Betty
als guter Kumpel, und im Zimmer 25 breitete sich übermütige Faschingsstimmung
aus.
    Sie hatten sich gegenseitig die
Gipsverbände bemalt, ein Wettzeichnen veranstaltet, wer die komischsten Tiere
zustande brachte — wobei Katja, als unfreiwilliger Linkshänder mit ihrem
„Wein-Kater“ buchstäblich Bettys „Himbeereisvogel“ abschoß. Die Werke
schmückten die Wände des Zimmers.
    Sie sangen zwei- und
dreistimmig und stritten beim Scrabble-Spiel, ob Worte wie
„Kinderwagenvorhangnäherin“ oder „Milchsuppenkochmütze“ zugelassen werden
könnten.
    „Betty hat recht!“ meinte
Katja.
    „Womit?“
    „Ich habe das Gefühl, wir
sollten unsere kleinen grauen Zellen mal wieder ein bißchen auf Schule
umschalten. Wir lassen uns die Aufgaben schicken — und Betty kann uns abhören.“
    „Den Deibel werde ich...“,
brummte Betty aus ihrer
    Ecke. „Ich bin froh, wenn ich
endlich mal in Ruhe lesen kann.“
    „Muß das denn sein?“ fragte
Petra, nicht sehr begeistert. „Aber vielleicht hast du recht. Dann haben wir
nicht so viel nachzuholen, wenn wir zurückkommen.“
    „Wenn Mami heute anruft, bitte
ich sie, uns unsere Bücher und Aufgaben mitzubringen.“
    „Sehr wohl, Frau Direktor. Sag
mir mal ein Kleidungsstück mit zehn Buchstaben.“
    „Hundeleine.“
    „Geht das schon wieder los!“
stöhnte Betty.
    Nicht Mami brachte die
Schulaufgaben, sondern Herr Seifert persönlich. Er stand am Sonntag nachmittag
plötzlich mit einem Blumenstrauß und zwei großen Schachteln Pralinen in der Tür
und starrte verwirrt auf Bettys weitausgeschnittenes Nachthemd, bis ihm
einfiel, warum er eigentlich hier war.
    „Herr Seifert!“
    „Klasse, daß Sie gekommen
sind!“
    Die beiden Mädchen strahlten.
Herr Seifert schüttelte beiden die Hand und fummelte umständlich an der
Plastiktüte, in die er die Blumenstengel gewickelt hatte, um sie vorm
Austrocknen zu bewahren. Es entstand eine kleine verlegene Pause, bis er es
geschafft hatte, die Blumen von ihren Umhüllungen zu befreien.
    „Von der Schokolade bekommt
jede eine Schachtel, damit es keinen Streit gibt, die Blumen müßt ihr euch
teilen.“ Er legte die Schokolade jeder aufs Bett und die Blumen auf den
Nachttisch zwischen ihnen.
    „In Ordnung, ich nehm die
Stengel, Petra darf die Köpfe haben“, blödelte Katja.
    „Vielen Dank!“ beeilte sich
Petra zu sagen.
    „Ja, vielen herzlichen Dank,
Herr Seifert, ich finde es toll, daß Sie uns so verwöhnen!“ fiel ihr Katja
eifrig ins Wort.
    Herr Seifert musterte sie
neugierig.
    „Das Krankenhaus scheint dir
gut bekommen zu sein, ich habe dich noch nie so strahlend gesehen!“
    Er zog sich einen Stuhl heran,
und Petra drückte auf die Klingel. Als die Schwester erschien, klatschte sie in
die Hände.
    „Schwester Ute, eine Party.“
    „O.k.“ sagte Schwester Ute
verständnisvoll lächelnd. Herr Seifert guckte erstaunt. „Eine Party?“
    „Ja, das ist das Stichwort bei
uns, wenn Besuch kommt. Sie werden gleich sehen.“
    Schwester Ute kam mit einem
Tablett, auf dem Teller, Gläser, verschiedene Fruchtsäfte und Cola standen.
Petra und Katja förderten aus ihrem Nachtschränkchen Kartoffelchips, Kekse und
Nüsse zutage.
    „Die Schwestern heben
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