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Mit 13 hat man täglich Ärger

Mit 13 hat man täglich Ärger

Titel: Mit 13 hat man täglich Ärger
Autoren: Tina Caspari
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Julklapp-Geschenk ist, das es je
gegeben hat. Das ist kein Witz, sondern eine Unverschämtheit, und ich möchte
ausdrücklich erklären, daß ich nichts damit zu tun habe. Ich schäme mich für
die, die sich das ausgedacht hat!“
    Herr Seifert war herangekommen
und betrachtete nun seinerseits das „Kunstwerk“. Er sagte ernst: „Petra hat
vollkommen recht. Ich hoffe, die Urheberin macht sich ernsthaft Gedanken
darüber, wie sie diesen Ausrutscher wiedergutmachen kann.“
    Der Rest der Weihnachtsfeier
erinnerte eher an eine Beerdigung, und die Mädchen waren heilfroh, als die
Schulglocke endlich das Ende der Stunde anzeigte.
    Auf dem Flur fing Herr Seifert
Katja ab.
    „Es tut mir wirklich leid für
dich, Katja“, sagte er leise, „aber weißt du — an jeder Kritik, auch wenn sie
noch so boshaft ist, steckt ein Körnchen Wahrheit. Du machst es deinen
Mitschülerinnen nicht leicht. Überragende Leistungen sind ohnehin eine
Herausforderung für die Schwächeren. Und wenn man dann noch so schroff ist und
sich abkapselt — laß uns nach den Ferien einen neuen Anfang machen, ja? Gib den
anderen eine Chance — und hilf von dir aus ein bißchen mit, die Schranken
abzubauen zwischen euch, willst du?“
    Katja nickte stumm.
    „Das Skilager wird sicher dazu
beitragen, daß ihr euch besser kennenlernt, du mußt nur wollen! Also — frohe
Weihnachten und: laß den Kopf nicht hängen, hm?“ Herr Seifert schüttelte Katja
herzlich die Hand. Skilager! dachte Katja. Mein Lieber, ich werde alles tun, um
nicht mitfahren zu müssen! Das hätte mir gerade noch gefehlt. Ich hab die Nase
endgültig voll!
    Einen Tag vor dem Heiligen
Abend fand Katja ein Päckchen an der Haustür, das an sie adressiert war.
    Sie nahm es mit in ihr Zimmer
und öffnete es sofort, weil sie vor Neugierde fast platzte.
    Zum Vorschein kam ein
herrlicher Bildband mit Ballettfotos und ein Kärtchen, auf dem stand:
    Fröhliche Weihnachten wünscht
dir deine Petra und alle, die wie ich über den geschmacklosen Scherz empört
sind.

Eine Reise mit Hindernissen
     
    „Fertig?“
    „Hm.“
    Mami schaute prüfend den Koffer
an. „Hast du die Liste abgehakt?“
    „Aber ja.“
    „Und wo sind die Skier?“
    „Vor der Haustür.“
    „Nun mach doch nicht so ein
Gesicht! Man sollte meinen, du mußt ins Gefängnis und nicht in die Berge zum
Skilaufen.“
    „Ach, Mami, ich fühle mich
wirklich hundsmiserabel! Ich glaube, ich krieg eine Grippe!“
    „Nein, nein, mein Schätzchen,
du suchst nur nach einem Grund, nicht mitfahren zu müssen, ich kenne dich zu
gut.“
    Katja merkte selbst, daß sie im
Lügen nicht sehr begabt war.
    „Na, nun komm schon!“
    Mami hatte sich die
Lammfelljacke übergeworfen, kratzte mit dem Daumennagel noch schnell einen
Marmeladenfleck von ihren Jeans, den Fips beim Frühstück dort hinterlassen
hatte, warf kurz einen prüfenden Blick in den Spiegel, dann scheuchte sie die
Zwillinge ins Auto. „Müssen die unbedingt mit?“
    „Klar! Wir fahren mit, Mami
hat’s erlaubt!“ überschrien die Zwillinge sich gegenseitig.
    Katja nahm ihren Koffer, hängte
sich die Tasche über die Schulter und stapfte hinter den Brüdern her. Sie
befestigte die Skier auf dem Autodach, während Mami vergeblich vorn an der
klemmenden Haube zog, um den Koffer zu verstauen.
    „Hilf mir doch mal!“
    Katja lief um den Wagen.
    „Nein, nicht hier, du mußt
innen an dem Griff ziehen — fester — ganz raus, so weit es geht!“
    „Weiß ich doch, es geht nicht
weiter! Komm, laß mich mal.“
    Jetzt zog Katja außen und Mami
innen. Dann zerrten beide außen am Griff.
    Gerade als Katja sagen wollte,
wir können das Gepäck doch auch auf den Rücksitz tun, sprang die Haube mit
einem dumpfen „Flopp“ auf, so daß sich beide rückwärts in den Schnee setzten.
Die Zwillinge jubelten.
    Katja quetschte den Koffer
zwischen eine Ansammlung von Tüten und anderen Gegenständen, die eigentlich
nichts im Auto zu suchen hatten.
    „Jetzt müssen wir sie nur
wieder zukriegen.“
    „Kein Problem, zu ist
leichter.“
    Mami warf sich mit ihrem ganzen
Gewicht auf die Haube, und sie schien sich wirklich ohne Widerstand schließen
zu lassen.
    „Na, jetzt müssen wir ganz
schön auf die Tube drücken, sonst kommst du noch zu spät. Ich fahr über die
Autobahn, das geht schneller.“
    Und Mami drückte auf die Tube,
der VW heulte um die Kurven, daß Katja in ihrem Sitz immer kleiner wurde. Sie
waren kaum auf der Autobahn, als der Käfer langsam sein Maul öffnete, als
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