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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt
Autoren: Linda Howard
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schnell den Stapel durch. Sobald er auf Jaines Akte gestoßen war, zog er die Seiten heraus und überflog sie in Windeseile.
    Shelley war aufgeführt.
    Ihm sackte der Magen in die Hose. Er sparte sich den Versuch, über das Festnetz anzurufen; im Laufschritt stürmte er aus der Tür und tippte dabei Shelleys Nummer in sein Handy.
    Die Reporter hatten ihre Hausaufgaben gemacht und auf der Suche nach Jaine schließlich auch Shelley aufgespürt. Das ständige Läuten des Telefons ging ihnen irgendwann so auf die Nerven, dass Shelley den Apparat ausstöpselte und die beiden in den Hof hinausgingen, wo sie am Pool saßen. Weil Sam fest darauf bestanden hatte, dass Jaine ihr Handy stets bei sich behalten sollte, nahm sie es mit nach draußen und legte es neben sich auf das Kissen des Teakholz-Liegestuhls. Ein großer Sonnenschirm war leicht schräg aufgespannt, um die Sonne abzuhalten, und Jaine döste vor sich hin, während Shelley las.
    Das Haus war wunderbar still; weil Shelley wusste, wie blank Jaines Nerven lagen, hatte sie Nicholas zu einem Freund geschickt, und Stefanie war mit ihren Freundinnen ins Einkaufszentrum abgezogen. Eine CD mit klassischen Klavierstücken spielte leise im Hintergrund, und Jaine merkte, wie ihre Kopfschmerzen sich endlich zu verziehen begannen, beinahe wie eine vom Strand zurückweichende Welle.
    Sie konnte einfach nicht mehr an Marci und Luna denken, sie schaffte es einfach nicht mehr. Geist und Gefühl waren vollkommen verausgabt. Fast im Halbschlaf liegend, dachte sie an Sam und daran, welchen Halt er ihr gab. Hatte sie ihn wirklich noch vor drei Wochen für die Geißel der gesamten Nachbarschaft gehalten? Seither war so viel passiert, dass sie jedes Zeitgefühl verloren hatte; ihr kam es vor, als würde sie ihn schon seit Monaten kennen.
    Seit fast einer Woche waren sie ein Liebespaar, und in ein paar Wochen wären sie ein Ehepaar. Sie konnte selbst kaum glauben, dass sie so schnell zu einem so entscheidenden Schritt bereit war, aber der Entschluss kam ihr nur richtig vor. Sam kam ihr richtig vor, so als wären sie zwei zusammengehörende Teile eines Puzzles. Bei ihren drei anderen Verlobten hatte sie sich alle Zeit der Welt gelassen, und man sah ja, was aus den Verlobungen geworden war. Diesmal würde sie einfach ins kalte Wasser springen. Pfeif auf die Vorsicht; sie würde Sam Donovan heiraten.
    Es gab noch so vieles zu tun, so viele Details zu berücksichtigen. Sie dankte dem Himmel für Shelley, die sich um alle taktischen Fragen wie Ort, Essen, Musik, Blumen und Einladungen kümmerte. Shelley, für die Schüchternheit ein Fremdwort war, hatte bereits Sams Mutter und seine älteste Schwester Doro angerufen, um seine Verwandten in die Vorbereitungen einzubinden. Jaine fand es schade, dass sie Sams Familie immer noch nicht kennen gelernt hatte, doch wegen Marcis Tod und Beerdigung und der Sache mit Luna danach waren sie einfach nicht dazu gekommen. Sie war nur froh, dass Sam seine Leute bereits aufgeklärt hatte, sonst wäre der Schock bei Shelleys Anruf noch größer gewesen.
    Die Türglocke schlug dezent im Hintergrund an und holte sie aus ihren ziellos treibenden Gedanken. Seufzend sah sie zu Shelley hinüber, die sich nicht vom Fleck rührte. 
    »Willst du nicht an die Tür gehen?«
    »Auf keinen Fall. Bestimmt ist es bloß irgendein Reporter.«
    »Es könnte auch Sam sein.«
    »Sam hätte angerufen - ach ja. Ich habe ja das Telefon abgestellt. 
    Verdammt«, schimpfte Shelley und legte ihr Buch mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch zwischen den beiden Liegestühlen. »Gerade jetzt, wo es wirklich gut wird. Ein einziges Mal möchte ich ein Buch lesen dürfen, ohne unterbrochen zu werden. Wenn es nicht die Kinder sind, dann klingelt das Telefon. Wenn das Telefon nicht klingelt, dann ist jemand an der Tür. Warte nur ab, bis ihr Kinder habt«, warnte sie, schob die Glastür der Veranda auf und trat ins Haus.
    Abwechselnd fluchend und betend fädelte Sam sich mit eingeschaltetem Signallicht auf dem Dach zwischen den anderen Autos durch. Bei Shelley ging niemand ans Telefon. Er hatte eine Nachricht auf den Anrufbeantworter gesprochen, aber wo steckten die beiden nur? Jaine wäre bestimmt nicht aus dem Haus gegangen, ohne ihn anzurufen, nicht unter den gegebenen Umständen. Noch nie in seinem Leben hatte er solche Ängste ausgestanden. Auch ein Streifenwagen war zu Shelleys Haus unterwegs, aber o Gott, wenn es bereits zu spät war?
    Dann fiel ihm Jaines Handy ein. Mit einer Hand
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