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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt
Autoren: Linda Howard
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die Pubertät, und die Hölle brach im wahrsten Sinn des Wortes los. Mrs. Street konnte die Veränderungen in Corins Körper einfach nicht ertragen. Vor allem die Menstruation machte ihr zu schaffen.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Sam war übel angesichts dieser Litanei von Misshandlungen.
    »Von da an hatten die Strafen für jeden noch so kleinen Fehltritt sexuellen Charakter. Die Einzelheiten überlasse ich Ihrer Fantasie.«
    »Vielen Dank«, meinte Sam trocken.
    »Corin hasste ihren eigenen Körper und jede Form von weiblicher Sexualität. Durch die Therapie und die Medikamente entwickelte sie schließlich eine eher rudimentäre weibliche Persönlichkeit und taufte sich selbst Leah. Sie gab sich alle Mühe, eine richtige Frau zu sein. Allerdings hatte ich nie irgendwelche Hoffnungen, dass sie ein normales Geschlechtsleben führen könnte oder überhaupt eine normale Beziehung. Sie trainierte sich weibliche Verhaltensmuster an, und die Medikamente unterdrückten ihre gewalttätigen Neigungen, doch ihr Bezug zur Realität war bestenfalls brüchig.
    Ich bin aufrichtig überrascht, dass sie so viele Jahre an einem Arbeitsplatz bleiben konnte. Möchten Sie sonst noch etwas wissen?«
    »Nein, Frau Doktor. Sie haben wohl alle meine Fragen beantwortet«, erwiderte Sam. Er hatte das nachforschen müssen.
    Falls Jaine jemals mehr über Leah Street erfahren wollte, würde er ihr Auskunft geben können, doch bislang hatte sie kein einziges Mal nach ihr gefragt.
    Vielleicht war das nur gut so. Er hatte immer gewusst, dass Jaine eine Kämpfernatur war, trotzdem hatte es ihn überrascht, wie energisch sie ihre Erholung vorantrieb, so als wäre die Angst ein Gegner, den es in die Ecke zu treiben galt. Sie wollte sich nicht einmal nach Leah Streets Tod von ihr unterkriegen lassen.
    Er sah auf die Uhr und stellte fest, dass es inzwischen höchste Zeit war. 
    »Verdammt«, grummelte er. Wenn sie zu spät an den Flughafen kamen, würde sie ihn bestimmt kein einziges Mal zu Wort kommen lassen. Er hatte wichtige Neuigkeiten für sie, Neuigkeiten, die nicht warten konnten, und er wollte sie nur ungern überbringen, solange sie wütend war.
    Wie ein Irrer raste er los, um rechtzeitig am Haus ihrer Eltern zu sein. Sie würden im Lincoln ihrer Mutter zum Flughafen fahren, denn weder in ihre Viper noch in seinen Pickup passten vier Erwachsene und Gepäck für sechs Wochen. Sie saß bereits hinter dem Steuer und hatte den Motor laufen, als er den Wagen schliddernd in der Einfahrt zum Stehen brachte und aus der Kabine sprang.
    »Du bist spät dran«, sagte sie und ließ die Reifen aufquietschen, sobald sein Hintern das Polster des Beifahrersitzes berührt hatte. Er fasste nach seinem Gurt.
    »Wir kommen schon noch rechtzeitig«, meinte er zuversichtlich. Daran hatte er nicht den leisesten Zweifel, schließlich saß Jaine am Steuer. Vielleicht sollte er sie ermahnen, nicht zu schnell zu fahren, dachte er, verkniff sich aber eine Bemerkung.
    »Kannst du dich noch an das Vorstellungsgespräch erinnern, das ich vor ein paar Wochen hatte?«
    »Du hast den Job«, stellte sie fest.
    »Woher weißt du das?«
    »Warum solltest du sonst davon anfangen?«
    »Ich habe schon eine Ausbildung an der Polizei-Akademie absolviert, das Training bliebe mir also erspart. Ich könnte gleich mit der Arbeit anfangen. Das Problem ist nur, dass ich umziehen müsste.«
    »Und?« Sie verdrehte die Augen.
    »Hör auf damit! Schau lieber auf die Straße.«
    »Ich schaue ja!«
    »Stört es dich nicht, dass wir umziehen müssten? Du hast dein Haus eben erst gekauft.«
    »Viel mehr würde mich stören«, bemerkte sie knapp, »wenn wir in zwei verschiedenen Städten wohnen würden. Das wäre absolut bescheiden, leck mich am Arsch!«
    O Mann, an ihrem so bezaubernden Arsch!
    Sie erreichten den Flughafen in Rekordzeit und parkten den Wagen. Noch während sie zur Ankunftshalle eilten, warnte sie ihn: 
    » Vergiss nicht, Dad hat Parkinson, wenn sein Arm zittert, dann deswegen.«
    »Werde ich bestimmt nicht vergessen«, versprach er, während er mit seinen langen Beinen mühelos neben ihr Schritt hielt.
    Sie erreichten das Gate, gerade als die ersten Passagiere herauskamen. Ihre Eltern tauchten nur wenige Minuten später auf. Jaine kreischte auf, rannte zu ihrer Mutter, schlang die Arme um sie und drückte sie mit aller Kraft, bevor sie ihren Vater der gleichen Prozedur unterzog.
    »Das ist Sam!«, verkündete sie und schleifte ihn herbei. Ihre Eltern wussten bereits von
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