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Mister Peanut

Mister Peanut

Titel: Mister Peanut
Autoren: Adam Ross
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du das her?«
    Sie zerknüllte die Manuskriptseite. »Das lag hier auf dem Tisch.« Sie bewarf ihn mit dem Papierball.
    »Das ist unmöglich!«
    »Du musst mich wirklich hassen«, sagte sie, »um dir so etwas auszudenken.«
    Pepin hob die Seite auf, die sie nach ihm geworfen hatte, faltete sie auf und las.
    »Das habe ich nicht geschrieben«, flüsterte er.
    Plötzlich riss sie die Augen auf, so als hätte sie hinter seinem Rücken oder in ihrem Hinterkopf etwas entdeckt.
    Pepin hörte Schritte und fuhr herum. Niemand war zu sehen, aber die Tür fiel mit lautem Knall ins Schloss.
    »Du tötest mein Glück«, sagte sie leise, griff mit beiden Händen in den Teller und stopfte sich die Erdnüsse in den Mund.
    Eine Sekunde lang traute er seinen Augen nicht, denn die Wucht des Allergens riss Alice rückwärts um, samt Küchenstuhl. »Nein!«, schrie er und stürzte sich auf sie, riss ihr die Hände aus dem Gesicht. Aber schon nahm die Verwandlung ihren Lauf, schon setzte die Werwolfschwellung ein; Alice’ Lippen wölbten sich und entblößten das Zahnfleisch, Finger und Wangen quollen auf, und überall fingen Quaddeln zu sprießen an, ein rosafarbener Ausschlag, der sich in rasendem Tempo auf Hals, Brust und Händen ausbreitete.
    »Ruf den Notarzt«, keuchte sie.
    In ihren Mundwinkeln hatte sich eine Matsche aus Nusskrümeln und Spucke abgesetzt, sie fing zu würgen an, während er immer wieder ihren Namen schrie. Er rannte ins Schlafzimmer und riss ihre Nachttischschubladen auf, musste aber feststellen, dass beide EpiPens fehlten, ebenso wie im Medizinschrank im Badezimmer und in ihrer Handtasche, die er über dem Bett auskippte. Sie hatte an alles gedacht. Sie hatte es gewusst .
    Er rannte zurück in die Küche, kniete neben ihr nieder und hielt kurz und mit vor Schreck in der Luft erstarrten Händen inne. Sie zerrte an ihrem Hals, so als wollte sie sich selbst erwürgen, das Gesicht veilchenlila, dunkelblau.
    Es gab nichts zu tun, aber er tat es trotzdem. Ihre Speiseröhre war zugeschwollen. Er rammte ihr zwei Finger in den Mund, schob sie an ihrer geschwollenen Zunge vorbei und, so weit es ging, in den welligen Rachen hinein, er versuchte den Luftweg zu öffnen. Wäre jemand hereingekommen, hätte es so ausgesehen, als wollte er sie ermorden, indem er ihr eine Faust in den Hals rammte, dabei versuchte er nur, was er nie zuvor geschafft hatte, was er vor langer Zeit schon hätte tun sollen und wovon er oft geträumt hatte. Er zwängte sich, die freie Hand in ihr Haar gekrallt, mit aller Kraft in sie hinein. Würde diese Situation ihre letzte Erinnerung sein? Wäre das ihre letzte Umarmung? Er zwängte sich in sie hinein, so tief er konnte, aber es war nicht tief genug; er versuchte, sie dort zu berühren, wo sie ihn berührt hatte, er versuchte verzweifelt, sich an jene Zeit heranzuschieben, als sie glücklich gewesen waren, als sie noch nicht gewusst hatten, was sie jetzt wussten – tief hinein, bis in ihr Herz.

 
     
     
     
    Danksagung
     
    An allererster Stelle möchte ich Gary Fisketjon meinen Dank aussprechen, Freund und Lektor, ohne dessen exzellente Arbeit dieses Buch nicht entstanden wäre. Wichtige Hintergrundinformationen lieferten diverse Bücher zu dem Fall Sam Sheppard: Jack P. DeSario und William Masons »Dr. Sam Sheppard on Trial«, Cynthia L. Cooper und Sam Reese Sheppards »Mockery of Justice« und Paul Holmes’ »The Sheppard Murder Case«. James Neffs »The Wrong Man« verdient ein besonderes Lob für dessen einfühlsame, umfassende und durchweg überzeugende Darlegung alter und neuer Beweise, wofür ich dem Autor von ganzem Herzen danke. Meine endlose Wertschätzung zolle ich ebenso meinen Agenten, Susanna Lea und Mark Kessler, für ihre immerwährende Fürsprache. Wie auch diversen Lesern: Kalen McNamara, deren scharfe Beobachtungen und zahlreiche Diskussionen ein Segen waren, wie auch die Kommentare und Anmerkungen von Phoebe Carver, George Cassidy, Diana Fisketjon, Emily Milder und Frank Tota. Dank an Nick Paumgarten für aufmunternde Gespräche. Dank an meinen Bruder, Eban, für seine Hilfe bei Hastrolls Menü und vielen weiteren Dingen. Für ihre Zeit und ihr Fachwissen danke ich herzlich Dres. Dan Canale, Donna Crowe und Tiffany Hines. Besonderer Dank gilt Ann Teaff und der Harpeth Hall School für das Jahr als Writerin-Residence, in dem ich das Rohmanuskript fertigstellte. Weiterer Dank gilt auch Richard Dillard, der mich an Hitchcocks Werke herangeführt hat, und, in diesem
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