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Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Titel: Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy
Autoren: Susan Andersen
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über die Unterlippe leckte, geschah unabsichtlich. Doch den Du-bist-so-groß-und-stark-Blick warf sie ihm ganz bewusst zu. „Und Sie sind ...?“
    „Das ist Gabe Donovan, Macy“, sagte Johnny. „Sugarvilles Fire Chief. Gabe, das ist Macy O’James.“
    „Sugarvilles berühmte Schlampe“, murmelte sie.
    Der gute Johnny zuckte zusammen. Auch wenn er damals auf der Highschool hinter jedem Rock her gewesen war, hielt sie ihn für einen ziemlich netten Kerl.
    Fire Chief Donovan hingegen nickte nur knapp, als wäre er nicht im Geringsten überrascht. Und aus irgendeinem Grund versetzte Macy das einen Stich. Als sich ihre Blicke gekreuzt hatten, hatte sie eine Nanosekunde lang geglaubt, dass da etwas gewesen wäre. Etwas, das leider Gottes im nächsten Moment verschwunden war. Denn nun, da dieser Gabe ihren Namen kannte, hatte sie keine Chance mehr.
    Moment, das war dann doch etwas zu pathetisch. Sie war doch keine arme missverstandene kleine Frau, die immer nur über die Ungerechtigkeit des Lebens jammerte. Macy straffte die Schultern. Dann bedachte sie Gabe Donovan mit einem Blick, der ihn eindeutig wissen ließ: „Weißt du was, mein Junge? Ich bin auch nicht gerade verrückt nach dir.“
    Nein, auch wenn er wirklich eine heiße Nummer war mit seinen hübschen, kühlen Augen. Nicht nachdem ihm ein einziger Blick gereicht hatte, um das Getuschel der braven Bürger von Sugarville zu glauben. Er scherte sich nicht um die Wahrheit.
    Aber das juckte sie überhaupt nicht, wie Macy sich in Erinnerung rief. Sie war, was sie war. Sie bereute nichts.
    Absolut nichts.
    Trotzdem hatte sie jetzt genug davon. Mit erhobenem Kinn sah sie Johnny an. „Also“, sagte sie. „Was nun? Strafzettel oder nicht?“
    „Ich lass dich noch mal laufen.“
    „Gute Entscheidung“, stimmte sie zu, öffnete die Autotür und glitt hinein. Sie ließ den Motor mit einem Röhren anspringen und legte den ersten Gang ein. „Bis dann, Jungs.“
    Ohne die beiden Männer eines weiteren Blickes zu würdigen, steuerte sie die Corvette vom Seitenstreifen auf die Straße und fuhr nach Hause.

2. KAPITEL
    D eine Klamotten sind echt super“, sagte Macys Cousine Janna. „Aber die hast du doch nicht die ganze Fahrt lang angehabt, oder? Wo auch immer du hergekommen bist. Wusste ja keiner, wo du steckst.“
    Macy war gerade dabei, ihren Koffer auszupacken. Sie blickte auf und sah ihre Cousine an, die in einem Chintzsessel im Arbeitszimmer der Familienpension saß. Jannas Oberschenkel war bis zum Knie in Gips, Krücken standen in Reichweite.
    „Medford“, antwortete Macy knapp. Medford lag in Oregon, etwa sechs Stunden entfernt. „Und bitte. Natürlich hab ich diese Klamotten nicht die ganze Zeit angehabt. Hältst du mich für irre?“
    „Tja. Schwer zu sagen, solange du gekleidet bist wie eine Seemannsbraut. Genauer gesagt, wie die Seemannsbraut aus einem feuchten Männertraum.“
    Macy grinste. „Dann lass es mich anders ausdrücken. Komme ich dir wie eine Märtyrerin vor? Nein, sicher nicht“, fuhr sie hastig fort, als ihre Cousine den Mund öffnete. Garantiert wollte Janna jetzt mal wieder über diese Nacht mit ihr diskutieren. Aber dazu hatte Macy echt keine Lust. Das war alles viel zu lange her. Und sowieso sinnlos, die ganze Angelegenheit noch mal aufzuwärmen. Schnell lenkte sie ab: „Ich habe mich in Wenatchee extra umgezogen, Baby. Schließlich haben die braven Bürger von Sugarville ein Recht auf ihren Skandal.“
    Janna verdrehte die Augen. „Oh ja, Gott behüte, dass die Leute mal nichts zum Tratschen haben.“
    „Verdammt richtig. Das wäre das Ende der Welt für die.“ Macy griff nach einem Kleiderbügel und schob die Träger eines hauchdünnen Sommerkleidchens darüber. Ihre Schuhe türmten sich bereits auf dem Boden des Schranks. „Die haben einen männermordenden Vamp aus mir gemacht. Also kann ich die Rolle auch spielen.“
    „Klar. Du bist ja so tough.“
    „Und ob.“ Sie fing Jannas Wem-willst-du-hier-eigentlich-was-vormachen-Blick auf. „Sieh mich nicht so an – das bin ich wirklich. Du hingegen ...“, Macys Stimme wurde sanft vor Sorge, als sie in das bleiche Gesicht ihrer Cousine blickte. „Du siehst aus, als könnte dich ein einziges hartes Wort umhauen.“
    „Mir geht’s gut.“ Janna verlagerte vorsichtig ihr Gewicht. „Ist nur schwer, eine Haltung zu finden, die nicht wehtut. Der Arzt hat gesagt, dass ich mein Bein hochlegen soll, aber ...“
    Reue überrollte Macy wie ein Frachtzug. „Ach, Scheiße, Janny,
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