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Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Titel: Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy
Autoren: Susan Andersen
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vollkommen andere Frau.
    Ihr Haar hatte eine ganz andere Farbe. Es war jetzt braun – wie ein gutes Altbier. Sie trug es lang, und der stumpf geschnittene Pony betonte ihre Wangenknochen, während die platinblonde Perücke die Aufmerksamkeit vor allem auf die Augen gelenkt hatte. Grün-braune Augen, mit leichten Bernsteineinsprengseln.
    Gabe holte tief Luft und analysierte schleunigst weiter: Was die Klamotten betraf – O’James hatte diese unmöglichen Shorts gegen ein paar alte Jeans getauscht und war barfuß. Auf diese Weise glich sie eher einer reizenden Farmerstochter als einem heißen Pin-up-Girl. Dieselbe Frau, eine andere Fantasie.
    Vielleicht war Macy O’James deshalb in diesen Musikvideos so gut – sie war ein Chamäleon, konnte ihr Aussehen vollständig verändern und doch immer ein Traummädchen bleiben.
    „Hey, Mr Grandview“, sagte das Traummädchen gerade mit seiner heiseren Stimme und betrachtete den alten Mann neben ihm wie ein Gottesgeschenk. „Es ist so schön, Sie wiederzusehen. Brechen Sie immer noch sämtliche Frauenherzen?
    Um Himmels willen, dachte Gabe angewidert, der Mann war mindestens achtzig. Aber offenbar war alles, was O’James zum Flirten brauchte, ein Puls.
    Wobei Grandview natürlich nichts dagegen einzuwenden hatte. „Klar, Ma’am“, stimmte er kichernd zu. „Kommen Sie mal zum Seniorennachmittag in die Grange Hall, da umschwärmen mich die Damen wie Bienen den Honig.“
    Macy warf ihm ein bewunderndes Lächeln zu. „Sie waren schon immer ein echter Teufelsbraten, was die Ladys betrifft.“
    Lenore reichte Dawson zu ihrer Linken eine große Schüssel Erbsen und nahm Platz. „Bedienen Sie sich, bevor es kalt wird. Das hier ist übrigens meine Nichte Macy O’James. Macy, das ist Brian Dawson. Er und Mike Schwab und Jim Holstrom studieren Agrarwissenschaften am Experimental. Diese beiden Turteltäubchen“, fuhr sie fort und nickte einem Pärchen zu, das ununterbrochen flüsterte und verstohlene Berührungen austauschte, „sind Justin und Tiffany McMann.“
    „Frisch verheiratet?“, fragte Macy, während sie die Platte mit Schweinerippchen entgegennahm und eines davon auf ihren Teller legte. Sie wandte sich an ihre Cousine. „Möchtest du eines teilen?“
    „Gern“, sagte Janna und reichte die Platte weiter. „Aber erwarte bloß nicht, dass ich auch meine Kartoffeln teile.“
    Macy wandte sich wieder an das Pärchen. „Verzeihung. Ich hatte nicht vor, eine Frage zu stellen, ohne die Antwort abzuwarten.“ Verblüfft bemerkte sie, dass das Pärchen sie ignorierte. Die beiden Frischvermählten waren völlig in sich selbst versunken. Macy lachte. „Okay. Die Antwort ist auch so deutlich genug.“
    Lenore schnaubte leise. „Und dieser große Junge dir gegenüber“, sagte sie, „ist Gabriel Donovan. Unser neuer Fire Chief.“
    Gabe erwartete fast, dass Macy so tat, als würde sie ihn zum ersten Mal sehen. Doch sie bedachte ihn nur mit einem kurzen Nicken, bevor sie sich wieder an ihre Tante wandte. „Wir haben uns schon auf dem Highway kennengelernt“, sagte sie. „Johnny Angelini hat mich gestoppt, weil ich zu schnell gefahren bin. Und Mr Donovan war bei ihm. Allerdings wusste ich nicht, dass er hier wohnt.“
    „Ich bin gerade dabei, ein Haus zu bauen“, sagte Gabe betont höflich. Dann warf er Lenore ein Lächeln zu. „Ich weiß allerdings nicht, wie ich es ohne Ihre Kochkünste aushalten soll, wenn das Haus erst mal fertig ist.“ Beiläufig wandte er sich an Macy: „Nennen Sie mich doch Gabe.“
    In der nächsten Sekunde war am Tisch die Hölle los. Brian, Mike und Jim bestanden darauf, dass Macy sie ebenfalls beim Vornamen nannte. In ihrem Eifer glichen die drei einem Wurf tollpatschiger Hundebabys. Gabe schüttelte den Kopf. Du meine Güte. Man sollte nicht denken, dass erwachsene Männer so etwas nötig hatten.
    Schnell richtete er seine Aufmerksamkeit auf Janna. „Du siehst heute wirklich hübsch aus.“
    Röte stieg in ihre Wangen. „Vielen Dank. Macy hat mich so rausgeputzt.“
    „Mom sieht wirklich toll aus, oder?“, meldete sich Tyler zu Wort. „Und dafür musste sie nicht mal ihre Haare färben.“
    „Genau“, stimmte Charlie mit vollem Mund zu. „Das ist eine Perücke von Tante Macy.“
    Nur zu gerne hätte Gabe die liebe Tante Macy einer genauen Musterung unterzogen. Doch derartigen Schwächeanfällen durfte man gar nicht erst nachgeben. Also riss er sich zusammen und widmete sich wieder Janna und ihrer Perücke: „Steht dir sehr
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