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Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Titel: Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy
Autoren: Susan Andersen
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unter dessen breiter Krempe ein Wust von Locken hervorquoll.
    Und natürlich war sie blond. Mit einem Seitenblick auf seinen Freund schüttelte Gabe den Kopf. „Ich weiß echt nicht, wie du das machst, Mann.“
    „Ist eben Talent“, sagte Johnny über die Schulter zu Gabe.
    Die beiden Männer blieben stehen. „Hey, Seemann“, sagte Johnny leichthin. „Neu in der Stadt?“
    „Nicht neuer als du, Angelini“, entgegnete die Frau. Ihre dunkle, heisere Stimme ließ Gabes Nervenenden vibrieren. „Wenn man bedenkt, dass wir ungefähr zur selben Zeit hierhergezogen sind.“ Sie zuckte träge mit den Schultern. „Allerdings habe ich mich aus dem Staub gemacht, während du ... nun, du bist noch immer hier.“ Ihr Blick fiel auf Gabe. Sie musterte ihn ausführlich von Kopf bis Fuß, was zu seinem Entsetzen ein gewisses ... Ziehen in seiner Leistengegend auslöste. „Ich schätze, die Ehre, neu in der Stadt zu sein, gebührt eher deinem Freund da.“
    Johnny fand mühsam die Sprache wieder. „Macy?“, fragte er ungläubig. „Macy O’James?“
    Als Gabe diesen Namen hörte, betrachtete er die Frau noch genauer. Zwar hatte er sie noch nie zuvor getroffen, aber selbstverständlich von ihr gehört. Macy O’James war das schwarze Schaf von Sugarville. Es gab nichts, das ihr nicht nachgesagt wurde: Angeblich war sie eine schreckliche Herzensbrecherin, ein Mädchen ohne Anstand und Moral, das auf ihrem Weg nach Los Angeles eine Spur der Verwüstung hinter sich gelassen hatte.
    In L. A. hatte Macy O’James in Musikvideos mitgespielt, ziemlich erotischen Videos, wie man sich erzählte. Je nachdem, wer gerade von ihr sprach, war sie entweder Sugarvilles Version von Pamela Anderson, Carmen Electra oder Paris Hilton. Nur dass Macy meistens ihre Klamotten anbehielt.
    Als Gabe sie jetzt so herausfordernd an die Corvette gelehnt sah, begriff er, warum Macy das Gesprächsthema der Stadt war. Die Sonne schien auf ihre langen Beine und ihre vollen, zu einem süffisanten Lächeln verzogenen Lippen. Früher einmal hatte er selbst viel zu viel Zeit mit Frauen wie ihr verschwendet. Frauen, die schöner waren, als ihnen guttat.
    Tja, nun, so war es damals gewesen. Heute war heute. Und es ging ihn einen feuchten Kehricht an, was diese Frau trieb. Leben und leben lassen, das war Gabes Motto. Auch wenn er ein Problem mit solchen Partymäusen hatte, weil er – salopp gesagt – von einer großgezogen worden war. Aber natürlich würde er Macy O’James mit derselben Höflichkeit begegnen wie jedem anderen Menschen auch.
    Gabe trat einen Schritt zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah, wie Macy seinem Freund ein sinnliches Lächeln zuwarf.
    „Hallo Johnny“, hauchte sie. „Lange nicht gesehen.“ Sie hob eine schmale Augenbraue. „Du hast doch nicht vor, mir wegen der paar Stundenkilometer einen Strafzettel zu verpassen?“
    Sie sprach in leichtem Ton, doch der herausfordernde Blick, den sie Johnny zuwarf, brachte Gabes Blut zum Kochen. Mit einem Schlag war es um seine mühsam antrainierte Gelassenheit geschehen. Diese Erkenntnis verblüffte und ärgerte Gabe. Und doch konnte er nicht anders, als sie anzustarren.
    Als ob sie das gespürt hätte, wandte sie sich ihm zu und nahm mit einer lasziven Bewegung die Sonnenbrille ab. Macys Augen waren groß und grün. Oder vielleicht braungrün. Das konnte Gabe nicht mit Sicherheit sagen.
    Welche Farbe auch immer diese Augen hatten, sie waren überwältigend. Und es machte Gabe stinksauer, welche Wirkung sie beinahe auf ihn ausgeübt hätten. Doch eben nur beinahe, denn zum Glück war Gabe kein Mann, der sich so leicht kleinkriegen ließ.
    „Nun, Sie schauen aber ganz genau hin“, sagte sie. „Bitte schön. Ich zeige Ihnen auch noch den Rest.“ Sie drückte die Ellbogen in die Taille, öffnete die Handflächen und begann, sich langsam zu drehen. Sie zeigte sich von links, dann von hinten und schließlich von rechts.
    Und jede Seite sah gut aus.
    Als sie ihm wieder zugewandt war, warf sie Gabe unter langen Wimpern einen Blick zu. „Hat Ihnen der Anblick gefallen, Schätzchen?“
    Er zuckte die Achseln. „Nicht übel.“
    Sie hob einen Mundwinkel. „Vorsichtig ausgedrückt.“
    Doch innerlich lächelte Macy nicht. Dieser Typ musste knapp zwei Meter groß sein und hundert Kilo wiegen. Wobei kein Gramm davon Fett war. Eine unerwartete Hitzewelle erfasste sie, ihr Herz führte einen Stepptanz auf. Reflexartig drehte Macy noch etwas mehr auf. Dass sie sich dabei mit der Zunge
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