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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller
Autoren: Glenn Meade
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hatten; und endlos viele vergessene Erinnerungen an längst verstorbene Liebespaare. Ich suchte eine ganze Weile, wischte den Sand weg und arbeitete mich von Stein zu Stein vor. An einigen Stellen war der Stein so stark verwittert, daß man die Inschriften kaum noch erkennen konnte, aber dann lief mir ein Schauer über den Rücken, als ich fand, wonach ich gesucht hatte. Die Buchstaben waren so undeutlich und verwischt, daß ich mit den Fingerspitzen darüberfahren mußte, um die Linien zu spüren.
    Aber da waren sie: RS, HW, JH. 1939.
    Ich dachte zurück an jenen Sommer, in dem Harry Weaver das erste Mal nach Sakkara gekommen war. Ich dachte an Jack Halder und Rachel Stern und all die Toten der Vergangenheit, die längst zu Staub zerfallen waren, und mit ihnen Leidenschaft, Schmerz, Haß und Intrigen, und ich dachte darüber nach, wie wenig das heute noch wog. Aber abgesehen von allem anderen fragte ich mich, ob Jack Halder noch lebte. Er wäre jetzt schon ein alter Mann. Doch das würde ich nie erfahren.
    Wie Weaver gesagt hatte, immer weiter treiben wir davon vom Ufer der Vergangenheit, bis sie nur noch eine verschwommene Erinnerung ist. Alles, was von der Vergangenheit geblieben war, war ein verblaßtes, altes Foto und diese kaum noch sichtbaren Initialen im Stein. Aber das genügte mir.
    Ich stand auf, wischte mir den Staub von den Händen und ging den Hügel hinunter.
    New York 4 Monate später
    Ich habe nie herausgefunden, was aus Franz Halders Kunstsammlung geworden ist, und auch Harry Weaver habe ich nie wiedergesehen. Er starb vier Monate später in einem Krankenhaus in New York an den Folgen eines Schlaganfalls. In allen großen Zeitungen standen Nachrufe, und er wurde auf einem kleinen Friedhof in seiner Heimatstadt beigesetzt, wo er und Jack Halder ihre Kindheit verbracht hatten.
    Ich war damals in New York auf Urlaub und mietete mir ein Auto, um die lange Strecke zum Friedhof zu fahren und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Doch wegen eines heftigen Sturms verspätete ich mich, und als ich endlich vor der Kirche ankam, war die Beerdigung bereits vorüber. Aber Dutzende von Trauergästen hielten sich noch vor der Friedhofskirche auf, darunter eine ganze Reihe vertrauter Gesichter aus dem Weißen Haus. Es goß in Strömen, und daher dauerte es nicht lange, bis die Trauergäste wieder in ihre Wagen gestiegen waren, während der Donner über uns hinwegrollte. Dann war ich allein.
    Jenseits der Kirche konnte man die Anhöhe sehen, auf der einmal Jack Halders Familiensitz gelegen hatte. Das Haus stand schon lange nicht mehr. Ein Einkaufscenter und ein Parkplatz waren an seine Stelle getreten. Ich mußte an die beiden Jungen denken, die dort gespielt hatten und Freunde geworden waren, bis die Leidenschaft und die Umstände sie zu Feinden gemacht und ihre Liebe zu einer Frau sie fast vernichtet hatte.
    Als ich dort stand und der Regen mich völlig durchnäßte, schweifte mein Blick über das frische Grab. Kränze und Blumengestecke aller Art türmten sich dort auf, mit Widmungen aus dem Pentagon, von Veteranenvereinigungen und sogar von zwei ehemaligen amerikanischen Präsidenten.
    Aber mitten unter den Kränzen und Blumen fiel mir plötzlich eine einzelne schneeweiße Lilie auf, die am Fuß des Grabsteins lag. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich nahm den Umschlag, öffnete ihn und las die einfache weiße Karte. Die Schrift stammte von einer schwachen, zittrigen Hand, aber die Worte waren unmißverständlich.
    Sie lauteten: »Ich habe mein Versprechen gehalten. Jack.«
    NACHWORT DES AUTORS
    Auch dieses Buch ist nicht ohne Hilfe geschrieben worden.
    Von den vielen Personen, die mir bei meinen Recherchen geholfen haben, möchte ich mich ganz besonders bei James H.
    Griffith, einem ehemaligen Sicherheitsbeamten unter Präsident Roosevelt, bedanken, der bei der Konferenz in Kairo 1943
    zugegen war. Außerdem bei Mike Sampson, Archivar beim Sicherheitsdienst, und H. Terrence Samway, Assistant Director im Office of Government Liaison and Public Affairs, Washington, die mir freundlicherweise Archivmaterial zur Verfügung gestellt haben. Ted Allbeury, Autor, und Steven Frank, Middle-East Services Group, danke ich für ihre sehr geschätzten Ratschläge im Hinblick auf Angelegenheiten des Geheimdienstes. Mein Dank gilt auch John Hackett, einem echten Engländer, der mehr Geschichten erzählen kann, als ein Autor in einem ganzen Leben zu Papier bringen könnte. Samir Raafat, Autor und Historiker, hat mir mit
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