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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller
Autoren: Glenn Meade
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die Abwehr aufgelöst und vom SD übernommen worden. Canaris selbst ist als Teil einer Gruppe, die sich gegen Hitler verschworen hatte, verhaftet und später gehängt worden. Es hat sich herausgestellt, daß er schon jahrelang die Alliierten über Verbindungen zum britischen Geheimdienst mit wichtigen Informationen versorgt hat. Schellenberg hat trotz des Mißerfolgs in Ägypten weiterhin völlig wahnsinnige Pläne ausgearbeitet. Eine Woche nach dem Scheitern von Mission Sphinx hat er einen ganz ähnlichen Trick in Teheran versucht, wo sich Roosevelt, Churchill und Stalin getroffen haben. Wieder war er sehr nahe dran, und dann ist das Attentat doch wieder mißlungen. Die Alliierten haben Schellenberg nach Kriegsende gefaßt und 1949 in Nürnberg verurteilt. Er konnte zwar dem Galgen entkommen, aber er kam als Kriegsverbrecher ins Gefängnis. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er schon anderthalb Jahre später wieder entlassen und starb kurz darauf an Lungenkrebs. Himmler wurde gefaßt, als er versuchte, als einfacher Soldat verkleidet zu fliehen. Aber bevor es zum Prozeß kommen konnte, hat er mit einer Zyankalikapsel Selbstmord begangen. Was den Rest angeht: Reggie Salter hat seine schweren Verletzungen unglaublicherweise überlebt, kam aber sechs Monate später vor ein Kriegsgericht und wurde wegen Desertion und Mordes verurteilt und von einem Erschießungskommando hingerichtet.
    Harvey Deacon hat als deutschen Spion das gleiche Schicksal ereilt.«
    »Und Sanson und Helen Kane?«
    »Sanson hat natürlich die ganze Zeit über recht gehabt. Und ich muß sagen, er war ein verdammt guter Soldat, auch wenn wir einige Meinungsverschiedenheiten hatten. Er ist genau die Art von Engländer, die man sich in einer schwierigen Schlacht zur Seite wünscht - absolut besessen von seiner Aufgabe, unnachgiebig und von einer eisernen Entschlossenheit dem Feind gegenüber. Er war den Rest des Krieges in Kairo stationiert und ist dann nach England zurückgekehrt. Dort hat er eine sehr erfolgreiche Firma für Public Relations gegründet und sich schließlich zur Ruhe gesetzt. Er ist vor zehn Jahren in London gestorben.« Weaver zögerte, und seine Augen wurden feucht. »Was Helen Kane angeht, so hat sie schließlich erfahren, daß ihr Freund in einem deutschen Kriegsgefangenenlager in Griechenland interniert war. Nach der Befreiung von Athen haben sie sich wiedergesehen, haben geheiratet und sind schließlich nach England gezogen. Weiß der Himmel, ob sie noch lebt, aber ich denke oft an sie. Sie war eine bemerkenswerte Frau.«
    »Wissen Sie, was mich so erstaunt an der Sache? Daß so etwas all die Jahre über nicht herausgekommen ist. Das ist wirklich kaum zu glauben.«
    »Es hat hier und da einmal ein paar verschwommene Andeutungen in Geschichtsbüchern über den Zweiten Weltkrieg gegeben, doch die volle Wahrheit ist nie wirklich herausgekommen. Aber wenn man genau darüber nachdenkt, ist es eigentlich nicht verwunderlich, daß es geheimgehalten wurde.
    Zu einem so kritischen Zeitpunkt des Krieges wären die britische und die amerikanische Öffentlichkeit vollkommen demoralisiert gewesen, wenn sie gewußt hätte, wie gefährlich nahe die Nazis daran waren, ihre Staatsoberhäupter zu ermorden, ganz zu schweigen von der Wirkung auf die kämpfenden Truppen. Washington und London haben die ganze Sache unter strengste Geheimhaltung gestellt. Und Berlin war natürlich auch nicht daran interessiert, seinen Mißerfolg preiszugeben. Ende des Jahres 1943 standen die Nazis bereits mit dem Rücken zur Wand, da brauchten sie Siege und keine Niederlagen. Eine solche Blamage hätte der Moral ihrer Truppen auch nicht gutgetan, daher hat Hitler erlassen, daß alle schriftlichen Dokumente im Zusammenhang mit der Mission Sphinx vernichtet werden sollten, und alle Beteiligten waren zur absoluten Geheimhaltung verpflichtet. Außerdem waren damals sehr viele Geschichten im Umlauf - einige wahr, andere völlig unglaubwürdig: Die Alliierten sollen einen Anschlag auf Hitler geplant haben, Rommel sollte entführt werden, Hitler wollte Roosevelt und Churchill umbringen oder auch den einen oder anderen hohen Befehlshaber der Alliierten - es war nicht leicht, Dichtung und Wahrheit zu unterscheiden. Als der Krieg zu Ende war, ist die Mission Sphinx in diesem Haufen von Geschichten einfach untergegangen, nehme ich an.«
    »Wie ist es mit Ihnen weitergegangen?«
    Weaver lächelte trocken. »Ich bin nie vor ein Kriegsgericht gekommen, wenn Sie das meinen. Und das
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