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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka
Autoren: McGill Gordon
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du.«
    Â»Ja«, sagte sie und
nickte. »Das war vielleicht noch so, als ich die Agentur übernahm.
Damals wollte ich dich in die Knie zwingen â€¦Â«
    Er
richtete den Zeigefinger auf sie. »Noch ein letztes Wort zur Warnung,
Giovanna. Von dem, was wir in Le Mans machen, hängt in hohem Maße ab,
wie die Zukunft aussieht. Wir haben keine Zeit für persönliche
Rachefeldzüge und kleinliche, schmutzige Intrigen, E UREKA kann die besten und gewieftesten Anwälte von ganz Europa aufbieten, vergiß das nicht.«
    Â»Ich sagte, ich wollte dich anfangs in die Knie zwingen.« Sie schaute weg, unfähig, seinem zornerfüllten Blick standzuhalten.
    Â»Und jetzt?« fragte er â€“ angesichts ihrer plötzlichen offenbar gewordenen Verwundbarkeit in etwas gemäßigterem Ton.
    Â»Glaubst du nicht, daß Menschen sich ändern können, daß sie wachsen können?«
    Â»Doch.«
Er fühlte, wie er weich zu werden begann. Er wollte es nicht, aber er
konnte nichts dagegen ausrichten. »Ich fände es schön, wenn wir
beide â€¦ wenn du und ich â€¦ wir sollten nicht als Feinde
auseinandergehen.«
    Sie schaute ihn an. Ihr Blick war ernst. Ihr Kinn zitterte leicht. »Nicht als Feinde â€¦ aber auch nicht als Freunde?«
    Â»Keine Feinde, keine Freunde, wie die meisten Menschen auf dieser Welt. Leb wohl, Giovanna.«
    Er
ging hinaus und ignorierte das leise, fast beschwörend klingende
»Thomas!« Der Bann war endgültig gebrochen. Giovanna Waldegg war
Vergangenheit, und sie wußte es auch. Eine Weile saß sie wie
versteinert. Dann griff sie zum Telefonhörer. »Verbinden Sie mich mit
meinem Mann«, sagte sie. »Sofort!«
    Seit
dem Tod von Paul Mädler hatten die beiden Männer sich kaum noch Zeit
zum Schlafen oder zum Essen gegönnt. Sie waren beide unsentimentale,
nüchtern denkende Menschen, gehorchten aber einem tiefsitzenden
Instinkt, indem sie sich bis an den Rand der Erschöpfung verausgabten,
als täten sie es in gewisser Weise auch für ihn, um sein Andenken zu
ehren.
    Gibbs' Hände zitterten noch immer, aber
sie arbeiteten jetzt mit einem großen Elektronenmikroskop, und er hatte
keine Probleme mit den weit größeren Objektträgern. Er gähnte, als er
die Nummer prüfte; sie war mittlerweile fünfstellig. Es kam ihm vor,
als wäre es Jahre her, seit er den Objektträger Nummer eins in der Hand
gehalten hatte. Er schob das dünne Glasplättchen ein, knipste den
Bildschirm an â€¦ und blinzelte.
    Â»Christopher!« Es
klang eher wie ein heiseres Krächzen als wie ein Ruf. Swann blickte auf
und humpelte zu ihm. Alle Farbe war aus Gibbs' Gesicht gewichen. Er
starrte auf den Bildschirm, als hätte ihn der Schlag getroffen. Dort
waren zwei Raster scheinbar deckungsgleich übereinanderkopiert.
    Â»Vergrößern«, sagte Swann.
    Gibbs drehte an einem Knopf. Das Bild wurde größer.
    Â»Noch mehr«, sagte Swann.
    Gibbs drehte den Knopf weiter.
    Â»Du hast es geschafft, Gibbsy!« hauchte Swann. »Du hast es verdammt noch mal geschafft!«
    Â»Heureka!«
rief Gibbs, dann fielen sie sich jubelnd in die Arme. Die Keimzelle von
G-5 war geschaffen. Jetzt lag es an Altenburg, den Fötus gesund und
heil durch Schwangerschaft und Geburt zu geleiten.
    Â»Hol Thomas!« jubelte Swann. »Und Champagner â€¦Â«
    Altenburgs
freudige Erregung dauerte nur eine halbe Stunde. Er war noch bei seinem
ersten Glas Champagner, als das Telefon klingelte. Er rief lächelnd
»Hallo« in den Hörer. Es war Claudia, aber sie klang nicht wie Claudia.
Sie klang viel zu alt für seine Tochter.
    Â»Was ist passiert?« Sein Lächeln war schlagartig verflogen.
    Â»Es ist wegen Mama.«
    Â»Red schon! Ist ihr was passiert?«
    Â»Gestern
abend â€¦ wir wollten alle zusammen ins Theater gehen. Ich hatte die
Karten extra wegen ihr besorgt. Und im letzten Moment, kurz bevor wir
loswollen, sagt sie auf einmal, sie hätte solche Kopfschmerzen, und wir
sollten doch allein gehen. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht.
Dann, als ich im Bad bin und den Schrank aufmache, um mir Watte
rauszuholen, weil ich mir die Wimperntusche verschmiert habe, sehe ich
auf einmal diese Pillen und den Namen des Doktors und ein langes Wort.
Selbst da hab' ich mir noch nichts weiter gedacht, aber irgendwas an
dem Wort hat mich unruhig gemacht. Ich mußte immer daran denken und
konnte mich
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