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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis
Autoren: James Rollins
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lassen.
»Wenn Sie die Leuchtpistole runternehmen«, meinte Matt bedächtig, »dann mach ich vielleicht sogar mit meiner Rettungsaktion weiter.«
Der Mann holte tief Luft, senkte die Arme und sackte zurück. »Es … es tut mir Leid.«
»Keine Ursache. Sie sind gerade erst vom Himmel gefallen. Bei solchen seltenen Gelegenheiten neige ich dazu, einen Mangel an Gastfreundschaft zu verzeihen.«
Die Bemerkung wurde mit einem müden Grinsen quittiert.
»Sind Sie verletzt?«, erkundigte sich Matt.
»Mein Kopf hat einen ordentlichen Schlag abgekriegt. Und mein Bein steckt fest.«
Matt musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um sich weit genug durchs Fenster beugen zu können. Der vordere Teil des Flugzeugs hatte sich zurückgebogen und das rechte Bein des Mannes zwischen dem Sitz des Kopiloten und seinem eigenen eingequetscht. Also konnte er es vergessen, den Mann durchs Fenster klettern zu lassen.
»Der Pilot …«, setzte der Mann an. »Ist er …«
»Tot«, vollendete Matt den Satz. »Im Moment können wir nichts für ihn tun.« Er rüttelte noch einmal an der Tür. Er würde sie nicht allein aufbekommen. Nachdenklich klopfte er auf den Flugzeugrumpf. »Bin gleich wieder da.«
Er ging zurück zu Mariah, packte den Zügel und führte das Pferd näher an das Wrack heran. Die Stute warf protestierend den Kopf zurück. Schlimm genug, dass Matt sie von den Gletscherlinsen wegzog, der Geruch der brennenden Maschine war ihr außerdem noch unheimlich. »Ruhig, Mädchen«, beschwichtigte Matt sie.
Die Hunde blieben liegen, wo sie waren. Nur Bane setzte sich auf und spitzte die Ohren, aber Matt winkte ab.
Als sie nahe genug an der Absturzstelle waren, spannte Matt ein Seil vom Sattel zum Türrahmen, da er dem Türgriff nicht traute. Dann ging er zu der Stute zurück und forderte sie auf, ihm zu folgen. Bereitwillig tat sie ihm den Gefallen, denn sie war froh, sich wieder ein Stück von dem stinkenden Wrack zu entfernen, aber als das Seil gespannt war, blieb sie stehen.
Matt lockte sie, indem er am Zügel zog, aber sie weigerte sich. Er verbiss sich einen Fluch, trat hinter sie, packte sie am Schwanz und zog ihn über ihr Hinterteil nach oben. Er hasste solche Aktionen, aber er musste das Pferd irgendwie dazu bringen, zu ziehen. Die Stute wieherte vor Schmerz und trat nach ihm. Schnell warf er sich zurück, ließ den Schwanz los und landete kopfschüttelnd auf dem Hintern. Aus irgendeinem Grund tat er sich enorm schwer damit, sich weiblichen Wesen gegenüber angemessen auszudrücken.
Dann war auf einmal Bane da, bellte und schnappte nach den Fesseln des Pferdes. Vielleicht hatte Mariah keinen Respekt vor Matt, aber ein Wolfshund war eine andere Sache. Alte Instinkte waren tief verwurzelt und so machte die Stute einen Satz nach vorn und zog dabei kräftig an dem Strick.
Hinter ihnen hörte man ein lautes metallisches Quietschen. Matt rollte sich herum. Der schiefe Rumpf der Cessna kippte zur Seite und aus dem Innern ertönten Schreckensschreie. Dann brach die verbeulte Tür ab, mit einem Geräusch, als hätte jemand eine Limonadendose geöffnet.
Mariah bäumte sich auf, aber Matt ging schnell zu ihr und beruhigte sie. Er löste den Sattelknoten, führte die Stute weg und scheuchte Bane von ihr fort. Am Rand der Lichtung ließ er sie stehen und tätschelte ihr die Flanke. »Gutes Mädchen. Du hast dir für heute Abend eine Extraportion Körner verdient.«
Mit raschen Schritten ging er zurück zum Wrack. Inzwischen war der Fremde schon halb aus dem Flugzeug geklettert. Er schaffte es, sein eingeklemmtes Bein am Rand der beiden zusammengeschobenen Sitze entlangzuziehen, bis er die offene Tür erreichte. Dann war er frei.
Matt half ihm heraus. »Wie geht’s dem Bein?«
Der Mann betastete es vorsichtig. »Geprellt und total verkrampft, fühlt sich aber nicht gebrochen an.« Jetzt, wo der Mann frei war, merkte Matt, dass er jünger war, als er zuerst gewirkt hatte. Wahrscheinlich nicht älter als Ende zwanzig.
Während sie sich humpelnd von dem Wrack entfernten, streckte Matt ihm seine Hand entgegen. »Ich bin Matthew Pike.«
»Craig … Craig Teague.«
Als sie weit genug weg waren, ließ Matt den Mann auf einem Baumstamm Platz nehmen und verscheuchte die Hunde, die angelaufen kamen, um den Fremden zu beschnüffeln. Dann reckte und streckte er sich und warf einen Blick zurück zu dem Flugzeug und zu seinem toten Freund. »Was ist eigentlich passiert?«
Es dauerte eine ganze Weile, bis der Mann antwortete. »Ich weiß es nicht«,
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