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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan
Autoren: Julia Justiss
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ich Balthazar trainiere, kannst du ihn jetzt übernehmen“, schlug Caroline vor.
    „Gern, wenn das bedeutet, dass du dich an den Zaun stellst und mir zuschaust.“
    Sie nickte lachend und beobachtete, wie Max sich dem jungen Hengst langsam näherte. Erst als sich Balthazars Nervosität gelegt hatte, griff er nach dem Leitzügel. Der Hengst lief weiter gehorsam im Kreis, so als habe sich nichts verändert.
    Zufrieden begab Caroline sich zum Zaun. Von dort aus sah sie zu, wie Max mit Balthazar arbeitete. Er war so konzentriert, dass er erstaunt reagierte, als Newman ihn vom Rande der Koppel her ansprach.
    „Ich übernehme Balthazar jetzt, Mr Ransleigh. Sie haben ihm heute eine Menge beigebracht. Ich glaube, Sie werden ein ebenso guter Trainer wie Ihre Gattin.“
    „Danke, Newman“, erwiderte Max stolz und glücklich.
    „Du machst das wirklich hervorragend“, stimmte Caroline ihrem Stallmeister zu.
    Max war sehr mit sich zufrieden. Caroline ging noch sparsamer mit Lob um als Newman, und gerade hatten beide ihm bescheinigt, dass er seine Sache gut machte. Da er als Sohn eines Earls geboren worden war, hatte man ihn schon seit seiner Kindheit mit Schmeicheleien überschüttet. Aber das hier war etwas ganz anderes. Weder Newman noch Caroline schmeichelten ihm, weil sie sich Vorteile davon erhofften. Ihr Lob war ernst gemeint, und das tat gut.
    „Eure Anerkennung freut mich.“
    „Wer Pferde trainiert, braucht viel Geduld, damit die Tiere Vertrauen zu ihm fassen. Das ist ganz anders als auf dem Schlachtfeld. Hier in der Koppel gibt es keine Sieger und Verlierer. Entweder alle siegen oder alle verlieren“, erklärte Caroline.
    „So wie in einer Ehe …“
    „Da hast du recht.“ Als er ihren Arm nahm und sie zum Tor dirigierte, verzog sie ein wenig unwillig das Gesicht.
    „Ich möchte nicht, dass du über den Zauntritt kletterst.“
    „Himmel, du bist schlimmer als eine Henne, die über ihre Küken wacht.“
    „Wenn das wahr wäre, würde ich darauf bestehen, dass du das Haus nicht mehr verlässt“, widersprach Max.
    „Ich würde innerhalb einer Woche den Verstand verlieren! Oder ich würde aus dem Fenster klettern. Ich brauche eine Beschäftigung.“
    „Dann sollte ich vielleicht darauf bestehen, dass du mein Bett nicht mehr verlässt, sondern dich dort beschäftigst.“
    „Das ist ein Vorschlag, dem ich womöglich sogar nachkommen würde.“
    Er beugte sich zu ihr hinab und gab ihr einen Kuss. Dann fuhr er sanft mit der Hand über ihren Bauch. Anfangs hatte er geglaubt, ihre Leidenschaft würde nachlassen, wenn sie erst deutlich spürte, dass sie ein Kind erwartete. Doch diese Befürchtung hatte sich nicht bewahrheitet. Nach einer Weile war es zwar nicht mehr möglich gewesen, bestimmte lustvolle Dinge zu tun, aber sie hatten andere Wege entdeckt, um einander Befriedigung zu verschaffen. Tatsächlich fand Max ihren Körper noch ebenso erotisch wie zu Beginn ihrer Beziehung.
    „Du hast als Trainer große Fortschritte gemacht“, stellte Caroline fest, als Max das Tor der Koppel hinter ihnen schloss. „Aber das wundert mich nicht wirklich. Du bist mit einer solchen Begeisterung und Konzentration bei der Sache, dass du einfach Erfolg haben musst. Was mich erstaunt und erfreut ist, dass du lange genug geblieben bist, um so viel zu lernen.“
    „Warum hätte ich fortgehen sollen?“
    „Weil du das Leben auf dem Land nach allem, was du vorher erlebt hast, leicht langweilig hättest finden können. Schließlich hast du auf den Schlachtfeldern Europas gekämpft und am Wiener Kongress teilgenommen“, erklärte Caroline.
    „Ich muss zugeben, dass ich vor einiger Zeit noch ähnlich gedacht habe. Aber tatsächlich gefällt mir die tägliche Routine, die für die Leitung des Gestüts so wichtig ist. Kleine Dinge, die mir nicht einmal aufgefallen sind, als ich in Swynford Court lebte, erfüllen mich jetzt mit Zufriedenheit. Beim Militär war ich für meine Männer verantwortlich. Jetzt habe ich Verantwortung für die Pferde hier übernommen, und es macht mir Freude. Ich glaube, inzwischen liebe ich Denby Lodge fast so sehr wie du.“
    Caroline lächelte, sagte dann jedoch: „Ich wundere mich, dass Colonel Brandon dich nicht gedrängt hat, endlich diese Stellung in London anzutreten.“
    „Ich habe ihm mitgeteilt, dass ich gern hierbleiben würde, bis unser Kind auf der Welt ist.“
    „Ach?“, rief sie erstaunt.
    Er nickte.
    „Ich bin froh, dass du nicht fortgehst. Das macht alles ein wenig leichter für
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