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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan
Autoren: Julia Justiss
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so leid!‘.
    Hölle und Teufel, bestand womöglich ein Zusammenhang zwischen den Ereignissen?
    Er wandte sich um und rannte zurück in den Flur. Doch die dunkelhaarige Frau war verschwunden.

1. KAPITEL
    Devon, Herbst 1815
    W ir könnten einfach abreisen“, schlug Max Ransleigh seinem Cousin Alastair vor. Die beiden standen auf dem Treppenabsatz, von dem aus man die große Eingangshalle von Barton Abbey überblicken konnte.
    „Wir sind doch gerade erst angekommen“, gab Alastair leicht gereizt zurück. „Die Armen …“ Er wies mit einer Geste auf die Bediensteten, die unten damit beschäftigt waren, das Gepäck von verschiedenen kürzlich eingetroffenen Gästen ins Haus zu schleppen. „Die Reisekisten sind wahrscheinlich bis zum Rand vollgestopft mit teuren Gewändern, Schuhen, Hütchen und den unterschiedlichsten Accessoires. Denn jede der heiratsfähigen jungen Damen möchte besonders hübsch sein, weil sie darauf brennt, sich einen Gatten zu angeln. Und wo wäre das einfacher als auf einer Hausparty? Der reinste Heiratsmarkt! Widerlich!“
    „Wenn ihr euch die Mühe gemacht hättet, mir schriftlich mitzuteilen, dass ihr herkommen wollt, dann hätte ich ein anderes Datum für die Hausparty gewählt.“
    Als Max sich umwandte, sah er sich Mrs Grace Ransleigh, der Hausherrin von Barton Abbey, gegenüber.
    „Es tut mir leid, Mama“, sagte Alastair, als er die zierliche dunkelhaarige Dame in die Arme schloss. „Du weißt, wie ungern ich schreibe.“
    „Was mich immer noch erstaunt“, stellte Mrs Ransleigh fest. „Ich erinnere mich noch gut an den Jungen, der einen Stift mitnahm, wohin auch immer er ging, damit er sich Notizen zu seinen Beobachtungen machen konnte.“
    Einen winzigen Moment lang glaubte Max, das Gesicht seines Cousins spiegele tiefen Schmerz wider.
    „Das ist lange her, Mama“, stellte Alastair scheinbar ungerührt fest.
    Sie sah bekümmert drein. „Natürlich. Aber eine Mutter vergisst so etwas nicht. Auf jeden Fall bin ich froh, dich heil und gesund vor mir zu haben, nachdem du dich während des Krieges stets in die gefährlichsten Situationen gestürzt hast. Da will ich mich über eine fehlende Nachricht nicht beklagen. Allerdings werdet ihr euch nun damit abfinden müssen, dass ich Gäste habe.“
    Sie wandte sich Max zu. „Ich freue mich, dass du Alastair hierher begleitet hast, lieber Max.“
    „Wenn ich geahnt hätte, dass du unschuldige Mädchen zu Gast hast, Tante Grace, dann hätte ich mich Alastair nicht angeschlossen.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    „Unsinn!“ Sie schüttelte den Kopf. „Du weißt, dass du mir immer willkommen bist, Max, ganz gleich, wie … wie die Umstände sich auch verändert haben.“
    „Du bist gütiger als mein Vater“, erklärte er, um einen leichten Ton bemüht. Doch die inzwischen wohlbekannte Mischung aus Zorn, Bedauern und Verbitterung erfüllte ihn. Ihm war klar, dass seine Ankunft eine unangenehme Überraschung für jede Gastgeberin sein musste, die eine Gruppe heiratsfähiger junger Damen und möglicher zukünftiger Ehegatten eingeladen hatte. Leider wusste auch Alastair nichts von der Hausparty, bis Wendell, der Butler, ihm vorhin ein paar Worte zugeflüstert hatte.
    „Ich wäre nicht hergekommen, wenn ich geahnt hätte, dass hier ein Heiratsmarkt stattfindet“, versicherte er seiner Tante noch einmal. Er würde sich mit Alastair beraten müssen. „Sollen wir uns ein Glas Wein bringen lassen?“, fragte er ihn.
    „In der Bibliothek findet ihr eine volle Karaffe“, sagte Mrs Ransleigh. „Ich schicke euch auch Wendell mit einem Imbiss. Ihr jungen Männer seid immer hungrig.“
    „Eine gute Idee, Mama.“ Alastair schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. Und auch Max dankte ihr. Schon wollten sie sich auf den Weg zur Bibliothek machen, als Mrs Ransleigh sagte: „Ich nehme an, ihr legt keinen Wert darauf, heute Abend mit meinen anderen Gästen zu speisen?“
    „Ein gemeinsames Dinner mit diesen kleinen Jungfrauen und ihren Müttern? Nein, ganz bestimmt nicht“, stellte Alastair fest. „Selbst wenn wir plötzlich eine Vorliebe für solche Gesellschaft entwickeln würden, wäre meine ehrbare Schwester bestimmt so entsetzt, uns zu sehen, dass sie unseren Wein vergiften würde. Niemand wünscht, dass Lebemänner wie wir uns zwischen unschuldige junge Mädchen mischen.“
    „Die Mütter wären entrüstet, wenn wir auftauchen würden“, stimmte Max ihm zu.
    „Allerdings. Also, lass uns gehen, ehe das Parfüm der jungen
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