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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan
Autoren: Julia Justiss
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bin ich dir sehr dankbar für deine Loyalität. Du ahnst gar nicht, wie viel sie mir bedeutet.“ Max schluckte.
    „Es ist absolut unnötig, dich zu bedanken.“ Alastair füllte rasch noch einmal die Gläser. Du weißt doch: Ransleigh Rogues halten immer zusammen.“
    Max prostete ihm zu. Ransleigh Rogues – die draufgängerischen Ransleighs – war der Spitzname, den man ihm und seinen Cousins schon vor Jahren gegeben hatte. Das Herz wurde ihm leichter, als er daran zurückdachte. Damals, in seinem zweiten Jahr in Eton, hatten er und seine Cousins irgendwo eine Flasche geschmuggelten Cognac aufgetrieben und waren beim Trinken erwischt worden. Einer der Lehrer hatte sie alle bestraft und wohl auch den Ausdruck ‚Ransleigh Rogues‘ zum ersten Mal benutzt. Alastair hatte dann das Motto ‚Ransleigh Rogues halten immer zusammen‘ geprägt.
    Auch während des Studiums in Oxford waren sie die Ransleigh Rogues geblieben, die immer zusammenhielten. Sogar als sie in die Armee eintraten, hatten sie versucht zusammenzubleiben, um über Alastair zu wachen. Denn der hatte offensichtlich den Tod in der Schlacht gesucht, nachdem die Frau, die er liebte, die Verlobung gelöst und ihn zutiefst gedemütigt hatte.
    Natürlich hatten sie alle auch zu Max gestanden, nachdem er seinen Posten in Wien auf so skandalöse Art verloren hatte. Als er des Verrats verdächtigt nach London zurückgeschickt worden war, hatten sich all die einflussreichen Gentlemen und gesellschaftlichen Möchtegernaufsteiger, die ihm zuvor geschmeichelt hatten, von ihm abgewandt. Nun jedoch mied man seine Gesellschaft. Nur die drei Rogues waren ihm als echte Freunde geblieben.
    Über Nacht war sein Leben auf den Kopf gestellt worden. In Wien hatte er noch äußerst verantwortungsvolle Aufgaben gehabt, die ihn wirklich forderten. In London stand er vor dem Nichts. Es gab keine einzige sinnvolle Beschäftigung für ihn. Alle Hoffnung, Karriere im diplomatischen Dienst zu machen, war dahin. In seiner Verzweiflung wäre er durchaus fähig gewesen, eine große Dummheit zu begehen, wenn seine Cousins Alastair, Dom und Will sich nicht um ihn gekümmert hätten.
    „Ich bin sicher“, sagte er, „dass mein unerwartetes Auftauchen für Tante Grace sehr unangenehm ist, auch wenn sie es niemals zugeben würde. Da du kein Interesse an diesen heiratsfähigen jungen Damen hast, die sich zurzeit hier aufhalten, sollten wir vielleicht doch abreisen.“
    „Das kann ich im Moment nicht. Und außerdem möchte ich wetten, dass Mama sich über deinen Besuch freut. Obwohl sie wahrscheinlich um die moralische Festigkeit ihrer jungen Gäste fürchtet. Schließlich bist du – auch wenn du deinen Posten verloren hast – immer noch der Sohn eines Earls, der …“
    „… der von seinem eigenen Vater aus dem Haus geworfen wurde.“
    „… der genug Charme besitzt, um ein unschuldiges Mädchen in Versuchung zu führen, wenn er es darauf anlegt.“
    „Warum sollte ich das tun? Eine Zeit lang dachte ich, Lady Mary würde mir irgendwann eine gute Gattin sein. Doch da ich nun nicht mehr im diplomatischen Dienst bin, hat sie das Interesse an mir verloren. Ich wiederum lege keinen Wert mehr auf eine Ehe.“ Max bemühte sich um einen leichten Ton. Alastair sollte nicht merken, wie sehr Marys Zurückweisung ihn gekränkt hatte.
    „Ich wünschte, Mama und Jane hätten nicht gerade jetzt so viele Gäste eingeladen. Diese Hausparty wird uns in unserer Bewegungsfreiheit einschränken“, schimpfte Alastair. „Aber im Augenblick kann ich nicht fort. Es gibt einige Angelegenheiten zu regeln, die das Gut betreffen. In ein paar Tagen könnten wir nach London zurück. Allerdings würde mir dort Desiree garantiert irgendwo auflauern, um mir erneut eine Szene zu machen.“
    „War sie nicht mit dem Smaragdschmuck zufrieden, den du ihr zum Abschied geschenkt hast?“
    Alastair seufzte. „Mit der Zeit wurde sie immer gieriger. Und letztendlich ging sie mir genauso auf die Nerven wie ihre Vorgängerinnen.“
    Alastairs Gesicht hatte einen harten Ausdruck angenommen. Max wusste, was das bedeutete. Seit dem unerwarteten Ende seiner Verlobung reagierte sein Cousin so, wenn es um Frauen ging. In Gedanken verfluchte Max zum tausendsten Mal die Frau, die Alastair so wehgetan hatte. Wenn er doch nur erkennen würde, dass nicht alle jungen Damen einen so schlechten Charakter hatten wie seine ehemalige Verlobte. Leider war das ein Thema, über das man nicht mit ihm sprechen konnte.
    Ein Gefühl der
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